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Mackie Onyx 16 Test

Mit dem Mackie Onyx 16 stellt sich ein neuer PA-, Live- und Studiomixer dem Bonedo.de-Test. Die aktuelle Mackie-Onyx-Serie umfasst vier Modelle, deren Bezeichnung sich jeweils auf die Menge der nutzbaren Kanäle (8, 12, 16, 24) bezieht. Allen Mixern wird das gleiche Zubehörpaket mit auf den Weg gegeben, das aus einem Quick Start Guide, je einem Netz- und USB-Kabel und einem Software-Paket besteht. Diese Baureihe verfolgt ein interessantes Hybridkonzept. Ein analoges Layout wird mit digitalen Features wie einer integrierte USB-Schnittstelle, einem SD-Karten-Recorder, Bluetooth und einer digitale Effekteinheit kombiniert. Trotz seiner beachtlichen Größe ist das Onyx 16 uneingeschränkt 19-Zoll-einbaufähig. Ein passendes 19-Zoll-Kit (Affilliate Link) ist ebenso erhältlich wie ein Dust Cover und ein extra angefertigtes Softcase für einen sicheren Transport.

Das Konzept sieht eine intuitive Bedienung dank der analogen Oberfläche vor. An wichtigen Stellen erhält der Mixer allerdings mächtige Unterstützung aus der Digitalabteilung, gerade was die Multitrack Recording, Zuspielermusik via Bluetooth/SD-Karte und eingebaute Digitaleffekte betrifft. Ob das Konzept in der Praxis aufgeht?

Der Mackie Onyx 16 Mixer überzeugt im Test

Wie bei Mackie üblich, kommt der Mixer in einem sehr ansehnlichen gestalteten Karton, auf dem der Hersteller die wichtigsten Features des Onyx 16 gut sichtbar abgedruckt hat. Der Kandidat verreist sicher, da er in zwei dicken Schaumstoff-Inlays eingepackt ist. Mitglieder der Reisegruppe sind ein Quick-Start-Guide, je ein Kaltgeräte- und ein USB-Kabel und ein Software-Paket, das im Falle des Onyx 16 aus der Waveform OEM DAW und Tracktion Essential Plugin Collection besteht. Damit ist eine ordentliche Software-Grundversorgung des Users sichergestellt.

Mackie Onyx 16 erster Eindruck

Ich fische den Mixer aus seiner Verpackung und stelle fest: Mit 6,9 Kilogramm ist der Mixer erstaunlich schwer. Die Hardware hinterlässt bei mir einen sehr robusten Eindruck. Das Pult verfügt über ein sehr massives Metallgehäuse mit Kunststoff-Seitenteilen. Auch mit größerer Kraft lässt sich das Gehäuse nicht verwinden, das gibt Pluspunkte bei der Road-Tauglichkeit. Das Mackie-Motto „Built Like a Tank“ ist also kein leeres Versprechen.

Alle Bedienelemente sind großzügig dimensioniert, wobei man in dieser Preisklasse keine 100-mm-Fader erwarten darf. Die 60-mm-Länge ist der de facto Klassenstandard. Der Mixer verfügt über einen klassischen Aufbau. Die Eingangskanäle befinden sich links und geben ihre Signale an die rechte Mastersektion weiter, die, mit interessanten Digitalfeatures ausgestattet, einen gehörigen Powerboost erfährt. Alle Bedienelemente befinden sich auf der Gehäuseoberseite, während sich die Audio-Ein- und Ausgänge (mit Ausnahme des Kopfhörerausgangs) auf der Rückseite befinden. Die Kunststoffseitenteile lassen sich gegen ein 19-Zoll-Einbau-Kit tauschen, falls der Mixer in ein 19-Zoll-Rack eingebaut werden soll.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Mackie Onyx 16 wird im Doppelkarton geliefert

Die Eingangskanäle

Die Oberfläche verfügt über insgesamt 17 Fader mit 60 mm Länge. Auf der linken Seite notiere ich insgesamt 13 Eingangskanäle. Die Eingänge 1 bis 8 sind mono ausgelegt, währen sich die nächsten fünf Kanalzüge wahlweise mono oder stereo verwenden lassen. Mackie stellt dem Anwender eine große Anzahl diverser Anschluss-Armaturen bereit (XLR & Klinke). Da sollte sich für jedes Signal ein passender Anschluss finden lassen. Die Stereokanäle lassen sich auch als Mono-Mikrofonkanäle verwenden, maximal zwölf Mikrofone kann das Onyx 16 simultan verwalten. Kanal 1 & 2 verfügen zusätzlich über eine schaltbare Hi-Z-Empfindlichkeit, sodass sich Instrumente ohne Umweg direkt an diese Kanäle ankoppeln lassen.

Das Gain der Mikrofonvorverstärker lässt sich stufenlos von -20 bis +40 dB einstellen. Zudem notiere ich einen schaltbaren Low Cut (100 Hz) und eine globale Phantomschaltung für aktive DI-Boxen oder Kondensatormikrofone. In den Kanalzügen 1-8 arbeiten dreibandige EQs mit je einem durchstimmbaren Mittenband. Die vier Stereokanalzüge verfügen über EQs mit Festfrequenzen (80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz). Gut, dass sich die Kanal-EQs zu Vergleichszwecken mittels Taster ein- und ausschalten lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Preamp-Sektion

Aux-Wege und Fader

Die Ausstattung der Aux-Wege des Onyx 16 ist eher spartanisch. Jeder Kanalzug verfügt über zwei Pre-Fader-Aux-Sends für Monitormixe. Außerdem notiere ich einen dedizierten FX-Send für alle Kanalzüge. Die einzige Ausnahme stellt der Bluetooth-Kanalzug 17/18 dar, der nicht über Monitor/FX-Sends verfügt. Der FX-Send beschickt das eingebaute digitale Effektgerät mit den entsprechenden Signalen. Unterhalb der Aux-Wege befindet sich das bekannte Trio aus Pan-Potis, Mute- und Solo-Tastern. Die 60-mm-Fader hinterlassen einen wertigen Eindruck und lassen sich ohne Kraftaufwand präzise bewegen. Gut, dass man dem Effekt-Return und den beiden Monitor-Sends ebenfalls Potis samt Mute-Taster spendiert hat.

Master-Sektion

Auch mit Blick auf die Master-Sektion hat Mackie die Spendierhosen an. Neben dem Mastervolume-Poti samt Mute-Taster verfügt das Pult über einen Solo-Bus mit Kopfhörerausgang und einem separat regelbaren Control-Room-Ausgang, an den sich bei Bedarf Studiomonitore anschließen lassen. Die PFL- und Summenanzeige besteht aus zwei zwölfstelligen Meteranzeigen, die von der bekannten Mackie-RUDE-Solo-LED begleitet werden. Über zwei Potis lassen sich das Effektsignal bei Bedarf in den Monitorweg schicken und die Lautstärke des Solo-Bus einstellen.

Fotostrecke: 4 Bilder Fader der Master-Sektion

Mackie 2.0

Wie bereits erwähnt, weiß die aktuelle Onyx-Serie gleich mit mehreren digitalen Optionen zu punkten. Herzstück und unübersehbar ist dabei das Farbdisplay mit der Bezeichnung „Studio Command“ auf der rechten Seite des Mixers. De facto bedeutet das, das Effektgerät und der integrierte SD-Recorder teilen sich das Farb-Display, sodass alle Funktion auch grafisch dargestellt werden können. Verwaltet wird das Ganze über drei beleuchtete Taster und einen Push Encoder. Die generelle Bedienung ist dabei selbsterklärend. Mackie schafft es immer wieder, verständliche User-Menüs auch für komplexere Funktion zu entwickeln. Das Onyx 16 ist da keine Ausnahme.

Für die bekannten Transportfunktionen (Play, Stopp, Pause usw.) des SD-Recorders gibt es zusätzlich dedizierte Tasten mit Beleuchtung. Der SD-Recorder zeichnet nicht im MP3-, sondern im WAV-File-Format auf und erlaubt damit einen qualitativ hochwertigen Summenmitschnitt, der sich per Knopfdruck unkompliziert in den Stereokanalzug 11/12 zurückspielen lässt. Generell bieten sich die Stereokanäle als Rückspielwege für die digitalen Optionen an.

Audiointerface

Das Onyx 16 verfügt über eine 18 x 4 USB-Audioschnittstelle. Die vier USB-Rückwege lassen sich bei Bedarf auf die Stereokanäle 13/14 und 15/16 routen. Damit bieten sich dem Anwender interessante Optionen. Ihr arbeitet mit Backingtracks? Diese könnte man in Stereo auf den Kanal 13/14 routen, während der Kanal 15/16 gleichzeitig einen Click-Track erhält, den man nur in die Monitorwege sendet und nicht in die Summe. Fast vergessen: Stereokanalzug 17/18 lässt sich entweder mit einem Stereozuspieler über eine Miniklinkenbuchse beschicken oder mit dem Signal der eingebauten Bluetooth-Schnittstelle. So viel zur Oberfläche. Werfen wir noch einen Blick auf Anschlüsse auf der Rückseite.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Onyx-16-Rückseite

Die Rückseite des Mackie Onyx 16

Alle Audio-Ein- und Ausgänge befinden sich auf der Rückseite, sodass im Betrieb die Mixeroberfläche mit Ausnahme des Kopfhörerkabels von störenden Kabelverbindungen verschont bleibt. Alle Ein- und Ausgänge sind ausnahmslos im XLR- oder 6,3-mm-Klinkenbuchsenformat ausgeführt. Dazu gesellt sich eine USB-Buchse, die zu einer integrieren USB-Audioschnittstelle gehört. Diese erlaubt sogar Mehrspuraufzeichnungen. Das obligatorische Duo aus Kaltgerätebuchse und Netzschalter ist ebenfalls auf der Rückseite angesiedelt sowie ein Fußschalter-Anschluss, mit dem sich das Effektgerät bequem stummschalten lässt.

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Loetkolben sagt:

#1 - 14.07.2022 um 13:53 Uhr

1

Als Freund analoger Mixer (und auch Besitzer diverser Peripheriegeräte dazu) natürlich ein schnell vertraut wirkendes Teil! Was mir aber fehlt sind die weitgehend auch in dieser Klasse 'heute üblichen' One-Knob-Compressoren pro Mono-Eingangskanal (die mitunter viel helfen können ...) - und (bzw. in diesem Fall: oder) die durchgehende Ausstattung mit Insert-Buchsen eben für Peripherie-Geräte wie Kompressoren, graphische Equalizer etc. Es sind nur vier der 8 Mono-Eingangskanäle mit Insert-Anschlüssen ausgestattet ... es kostet ja wirklich nur die zugehörige Buchse plus vielleicht 2 x 10 cm Kabel pro Kanal, damit der Nutzer über optionales Outboard-Equipment wirklich das Maximum 'rausholen/'reinstecken' kann! Und leider geht keiner der beiden 'Hi-Z'-Inputs zu einem Insert-Kanal . . . Gerne habe ich (hätte ich hier ...) noch eine grüne Signal-LED zusätzlich zur roten Übersteuerungs-LED pro Kanal - hilft im Live-Betrieb mitunter ungemein. Klar: die 'digitale' Ausstattung ist sehr praxisorientiert; eine sicher gute Kombination beider Welten, wie dies im Test ja auch beschrieben wird. Nur der Preis von fast 900 € - der ist schon etwas happig und deutlich oberhalb so mancher Konkurrenzprodukte, auch wenn das ein 'Built-like-a-tank'-Mackie ist.

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Andere sagt:

#2 - 21.07.2022 um 18:32 Uhr

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Analoge Pulte können eine tolle Sache sein! Aber in der Preisklasse tummeln sich derzeit aufgrund der hohen Beliebtheit von digitalen Mischpulten eine große Anzahl an wirklich sehr geilen Oberklasse Mischpulten auf dem Gebrauchtmarkt die dem neuen Onyx hier mehrfach in die Hosentasche stecken! Ich würde mir dieses halbgare Neugerät niemals kaufen. Aber für 900€ gibt es gebrauchte die wirklich mal ein vielfaches gekostet haben und auch ein vielfaches bieten.

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