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M-Audio BX8 D2 Test

Mit der M-Audio BX8 D2 bekam ich von meinem Postboten einen mir nicht ganz unbekannten Speaker überreicht. Ihr Vorgänger in der kleineren Version, M-Audio BX5, war dank Kleinstpreis bei unserem Testmarathon „Nahfeldmonitore bis 1000 EUR“ unter den Top-Platzierten vertreten. Umso höher waren natürlich meine Erwartungen, was die Verbesserungen und den deutlichen Größenunterschied unseres heutigen Testobjekts anbelangt. Auf geht es! 

01_Aufmacher

Details

Die M-Audio BX8 D2 sind aktive Nahfeldmonitore und werden als Paar verkauft. Somit erhält man für rund 400 Euro ein souveräne Zwei-Wege 8-Zoll Stereo-Lösung für das Studio und ambitionierte HiFi-Entertainment. Die 8 Zoll beschreiben dabei den Durchmesser des Kevlar-Tiefmitteltontreibers und dienen als grober Anhaltspunkt für die wuchtigen Dimensionen von 38,1 x 25,4 x 30,4 cm (HxBxT) des Bassreflex-Lautsprechers. Der Softdome-Hochtöner ist hingegen 1,25 Zoll groß und mit einem Waveguide ausgestattet, das eine homogenere Ankopplung des Schallwandlers an die Gehäusefront ermöglicht.

Das rund 12 kg schwere MDF-Gehäuse ist mit schwarzem Vinyl laminiert. Auf der Vorderseite beherbergt es eine dezent-abgesetzte, schwarze Kunststoff-Einlage, welche den Hoch- und Tieftöner einbettet und außerdem als Waveguide dient. Zwischen den beiden Treibern befindet sich ganz unscheinbar eine kleine, blaue LED, die den Betriebszustand anzeigt und auch als optische Orientierungsmöglichkeit beim Ausrichten der akustischen Achse dient. Den unteren Bereich dominiert ein – für meinen Geschmack etwas zu groß geratenes – chromfarbiges M-Audio-Logo, im oberen Bereich findet sich ein kleinerer BX8-Modellschriftzug.
Die Endstufen leisten 70 Watt im Tief/Mitten-Bereich sowie 60 Watt beim Hochtöner und sind mit Überlast-Schutzschaltungen ausgestattet, die Frequenztrennung findet bei 2,2 kHz statt. Der Frequenzgang wurde mit 38 bis 22 kHz beziffert, jedoch nicht durch notwendige Zusatzangaben über den entsprechenden Abfall an den Messpunkten gekennzeichnet – aber auch Messdiagramme oder ähnliches finden sich im mitgelieferten Handbuch nicht.

06_Terminal

Die Endstufen sitzen ganz klassisch auf einer Metallplatte, auf deren Rückseite alle Anschlüsse und Regler sitzen, und diese wurde wiederum mit der Rückseite unseres MDF-Gehäuses verschraubt. Ein „Klopftest“ auf die Seitenwände offenbart gute Steifigkeit und wenig Resonanz, allerdings auch, dass nicht die allerdicksten Materialien verwendet wurden. Immerhin befindet sich noch ein recht großer Moosgummi-Aufkleber neben dem Netzkabel im Lieferumfang, welcher an die Unterseite geklebt, die Box etwas von ihrem Untergrund entkoppeln bzw. sie vor Beschädigungen durch Schiebe-Kratzer bewahren soll.
Wenn wir unseren Blick zum Anschlussterminal richten, finden wir unter dem Bassreflex-Port den symmetrischen XLR- und den sym./unsym. TRS-Anschluss sowie das dazugehörige Volume-Poti. Und das war´s! Einen Equalizer zur Anpassung des Speakers an raumakustische Gegebenheiten oder sonstiges findet sich nicht. Das muss allerdings nicht schlecht sein und ist mit Hinblick auf den kleinen Preis vor allem als „ehrlich“ zu bezeichnen. Beste Klang-Ergebnisse erhält man nur über eine gute Positionierung der Speaker. Stabile Stative sind dabei auch Pflicht – dann kommen notwendige Akustikmaßnahmen – und erst dann sollte man sich Gedanken über fehlende Equalizer machen.
Weiterhin befindet sich der Power-Schalter über dem Netzanschluss und beherbergt außerdem einen Spannungs-Wahlschalter, der in unseren Breitengraden selbstverständlich auf 230 Volt eingestellt sein sollte. Darüber hinaus ist der Lautsprecher magnetisch geschirmt. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, auf in den Hörversuch!

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Praxis

Wie gewohnt richte ich Nahfeldmonitore dieses Kalibers im 1m großen Stereo-Dreieck in meiner ca. 40 qm großen Regie auf. Das bedeutet, dass ich von jedem Speaker ca. einen Meter entfernt sitze und die Speaker auch untereinander in einem Abstand von einem Meter platziert sind. Das Anschließen war schnell erledigt, und einzustellen gab es hier ja abgesehen von der Lautstärke auch nichts. Noch kurz die Boxen kreisförmig leicht einrücken, fertig!
04_Top

Ich wage mich an die ersten Tracks und kann den Speakern sofort einen runden, ausgewogenen und überwiegend neutralen Gesamtklang attestieren, der dennoch durch eine leichte Brise HiFi-Charakter ohne harte Höhen angenehm „nicht auffällt“. Die Mitten werden dadurch zwar leicht unterbetont, am Ende ist das aber vor allem Geschmackssache. Die Höhen sind nicht durchgängig angehoben, wodurch zwar auf einer Seite etwas Brillanz verloren geht, die Speaker andererseits aber auch nicht anstrengend bzw. nervig klingen lassen, sondern „schön schmatzigen“ Spass bringen. Im weiteren Hörverlauf und mit ein bisschen Eingewöhnung konnte ich außerdem feststellen, dass sich das Ortungsverhalten im guten Durchschnitt bewegt und selbst die Räumlichkeit im brauchbaren Bereich liegt. 

05_Logo
Auf jeden Fall macht sich aber auch die Größe des Gehäuses und des Woofers im Bassbereich bemerkbar. Vor allem im mittleren Leistungsbereich kommen die Bässe schön stramm, tief und präzise rüber, die Endstufen bieten hier genügend Leistungsreserven. Im oberen Leistungsbereich fehlt es den Endstufen dann jedoch an Dampf und der Speaker komprimiert stark, vor allem bei starker Bass-Belastung fällt das auf. Außerdem treten Gehäuseresonanzen deutlicher auf, bei Techno der Marke Jens Zimmermann kann das Flattern am Bassport schon als kreatives Gestaltungselement verstanden werden. Die Überlastsicherungen schalten jedoch auch hier erst recht spät ab.
Aber so laut hört man am Ende auf Grund der lieben Nachbarn und der Liebe zum eigenen Hörorgan aber auch wieder nicht ab, oder etwa doch…!? Im Großen und Ganzen handelt es sich hier also um eine ehrliche Box, die ohne großartiges „Brimborium“ mit satter Leistung und ruhmreicher Größe überzeugen kann. Somit bleibt genügend Restbudget für amtliche Stative und Akustikmaßnahmen, die klanglich mehr ausmachen, als der mentale Kauf doppelt so teurer Boxen. 
Sollte jedoch Platz (Raum unter 15 qm) und Budget beschränkt sein, kann man sich eventuell gleich mit der nächst-kleineren Version namens BX5 D2 anfreunden. Diese reicht locker aus, kleinere Home-Studios adäquat zu beschallen, welche mit einer zu großen BX8 unter Umständen Bass-mäßig sowieso überfordert wären. Und da es hier ja wie gesagt keine Filter zum Absenken gibt, hat man dann eventuell ein Problem dazubekommen, anstatt eines zu lösen.
Schade ist aber noch das Fehlen von „Auto-Stand-By“ oder dergleichen, vor allem weil sich der Netzschalter ja auf der Rückseite befindet. Für etwas Komfort und grüne Karma-Punkte sollte man also den Kauf einer Master-Slave-Steckdose erwägen, welche zum Beispiel beim Ausschalten des Computers die Speaker mit ausschaltet und so hilft, Strom zu sparen.
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Fazit

Mit der BX8 D2 erhält man eine grundsolide Box, die in ihrem Preis-Metier absolut überzeugen kann. Ihre Wiedergabe-Qualität ist angenehm neutral mit leichter, angenehmer HiFi-Abstimmung, die auch über einen längeren Zeitraum ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht. Die Qualitätsmerkmale wurden an dem für ein Studio-Arbeitsgerät wichtigen Stellen unterstrichen und auch optisch kann das kleine Kraftpaket mehr als überzeugen.

Pro:
  • Pragmatische Ausstattung
  • Funktionales, schlichtes Design
  • Transparenter Klang
  • Sehr günstiger Preis
Contra:
  • Gehäuseresonanzen im oberen Leistungsbereich
  • kein Auto-Stand-By
01_Aufmacher
Features:
  • Aktiver 8 Zoll Nahfeldmonitore
  • 8 Zoll Kevlar-Tiefmitteltöner
  • 1,25 Zoll Hochtöner mit Waveguide
  • 130 Watt Bi-Amping-Verstärker mit Frequenzweiche 2,2 kHz
  • Frequenzgang: Frequenzgang: 38 Hz – 22 kHz
  • magnetisch geschirmt
  • symmetrische XLR- und symmetrisch/unsymmetrische Klinkeneingänge
  • Lautstärkeregler
  • Maße (HxBxT): 381 x 254 x 304 mm
  • Gewicht: 11,97 kg/Stück
Preis:
  • EUR 379,99 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Pragmatische Ausstattung
  • Funktionales, schlichtes Design
  • Transparenter Klang
  • Sehr günstiger Preis
Contra
  • Gehäuseresonanzen im oberen Leistungsbereich
  • kein Auto-Stand-By
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M-Audio BX8 D2 Test
Für 249,00€ bei
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02_Front Bild

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