ANZEIGE

Ludwig Acrolite 14″ x 5″ Test

DETAILS

Der nahtlos gezogene Aluminiumkessel mit der typischen umlaufenden Sicke wurde Anfang der 1960er Jahre entwickelt und ist bis heute fester Bestandteil des Ludwig Snare-Sortiments. Vom Aluminium sieht man allerdings bei der Acrolite nicht allzuviel, denn der gesamte Kessel ist – auch auf der Innenseite – mit einer schwarzen Beschichtung versehen. Bei einem schwarzen Metallkessel drängt sich natürlich sofort die Assoziation zur Ludwig Black Beauty auf. Allerdings handelt es sich bei der Acrolite nicht um eine schwarze Verchromung, sondern eine widerstandsfähige Pulverbeschichtung mit leichtem Sparkle-Effekt, das sogenannte „Black Galaxy Finish“. Die Kesselränder sind absolut sauber und gleichmäßig nach innen umgebogen, sodass die rundlichen Fellauflagekanten keinerlei Unebenheiten zeigen. Die sehr gute Verarbeitung zeigt sich auch bei den Durchmessertoleranzen. Sie betragen weniger als einen Millimeter, sodass man quasi von einem hundertprozentig runden Kessel sprechen kann.

Das Snarebed verläuft sanft über eine Länge von etwa 25 Zentimetern und ist im Bereich der Teppichauflage etwa drei Millimeter tief. Die verwendeten Spannböckchen nennen sich „Classic Lugs“. Klassisch sind sie in der Tat, denn in ihrer Grundform haben sie sich seit mehr als sechzig Jahren nicht verändert. Die Stimmschrauben laufen leichtgängig und sind mit jeweils zwei Unterlegscheiben versehen(eine aus Metall, die andere aus Kunststoff). Außerdem verfügen sie über einen kleinen Gummiring, der über das Gewinde gestülpt ist und verhindern soll, dass die Schrauben beim Fellwechsel aus dem Spannreifen rutschen. Über den Sinn und Zweck eines Innendämpfers gibt es seit jeher geteilte Meinungen. Obwohl die meisten ihn nicht benutzen, zeigt sich Ludwig auch hier traditionsbewusst und hält bei der Acrolite weiterhin daran fest. Es handelt sich um den üblichen Schraubmechanismus, der bei der Testsnare einwandfrei funktioniert. Als Spannreifen kommen 2,3 Millimeter starke, dreifach geflanschte Modelle zum Einsatz. Auch hier ist die Verarbeitung absolut makellos.

Beim Strainer handelt es sich um das P85-Modell, welches vor vierzig Jahren den Vorgänger P83 ablöste. Die Abhebung ist simpel konstruiert und verfügt über einen seitlich abklappbaren Hebel, den ich schon immer als etwas zu filigran empfunden habe. Wenn die Trommel im Transportkoffer hin- und herrutscht, kann er sich erfahrungsgemäß leicht verbiegen. Der Teppich, ein billiges Standardmodell mit zwanzig verchromten Stahlspiralen, ist mit zwei breiten Plastikstreifen befestigt und wird in seiner Spannung mittels einer Rändelschraube reguliert. Zum Teppichwechsel muss wie eh und je ein Schraubenzieher bemüht werden. Tradition hin oder her, aber hier könnte sich die Firma tatsächlich Gedanken über eine Umrüstung auf Vierkantschrauben machen. Bei den aufgezogenen Fellen handelt es sich um ein weiß-aufgerautes Ludwig Weather Master Medium sowie ein klares Resonanzfell in mittlerer Stärke.

Der Praxistest soll nun zeigen, ob der Sound dieser „historischen“ Trommel „old-fashioned“ ist oder sich an aktuellen Standards messen kann. Hierzu teste ich die Snare mit der Werksbefellung in unterschiedlichen Stimmungen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.