Krank Amplification ist ein renommierter Hersteller von Metal-Gitarrenamps, der sich ganz bewusst an die ganz bösen Buben der Szene wendet. Krank-User wie der auf der Bühne erschossene Dimebag Darrell, Bob Rock oder James Hetfield geben unmissverständlich die Marschrichtung an, die hier eingeschlagen wird. Bei den elektronischen Soundproduzenten der Firma geht es deshalb auch um nichts anderes als um gnaden- und kompromisslose Metalriffs, aber ohne dass die Soundwiedergabe dabei völlig plattkomprimiert wäre.
Die Amps des Herstellers zeichnen sich durch mächtig Dampf mit viel Headroom aus, den man mit anderen Amps so kaum hinbekommt. Und so viel sei schon mal vorab gesagt: Der feinsinnige Stevie Ray Vaughan Kopist kann diesen Test getrost überspringen, denn auch mit dem Krank Distortus Maximus Verzerrer werden garantiert keine Gefangenen gemacht.
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KONZEPT UND AUFBAU Mit seinem Gehäuse erinnert mich der Krank Distortus Maximus an den Rat-Verzerrer. Er ist ähnlich aufgebaut, kommt jedoch rechteckig und leicht klobig daher.
Das Pedal macht insgesamt einen recht massiven Eindruck und liegt mit vier Gummifüßen fest auf dem Boden. Zur Sound-Anpassung stehen dem User eine Dreibandklangregelung, bestehend aus Treble, Midrange und Bass, ein Gainregler sowie ein Poti für die Ausgangslautstärke zur Verfügung. Ob das Gerät gerade aktiv ist, zeigt eine kleine LED. Die Ein- und Ausgangsbuchsen und der Anschluss für das 9 Volt Netzteil haben sich auf der Stirnseite niedergelassen. Alles ist selbsterklärend und klar strukturiert. Auf der Unterseite des Gerätes findet man eine kurze Beschreibung der einzelnen Potis aufgedruckt, eine sehr userfreundliche Maßnahme, aber eigentlich überflüssig, denn das Gerät erklärt sich, wie gesagt, problemlos von selbst. Wo wir schon mal auf der Unterseite des Gehäuses sind: Hier gibt es kein Batteriefach! Man muss das Teil also immer erst komplett aufschrauben, will man den 9 Volt Block ersetzen – bei den robusten Schrauben aber nicht weiter schlimm. Wichtig ist beim Batteriebetrieb jedoch, nach dem letzten Ton die Kabel aus dem Gerät zu ziehen, sonst entlädt sich die Batterie sehr schnell.
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PRAXIS UND SOUND Das Pedal fühlt sich am wohlsten vor dem cleanen Amp oder dem cleanen Kanal eines Gitarrenamps. Wie bei allen Geräten dieser Gattung eignet sich dazu am besten ein Röhrenverstärker – mit einem Transistorverstärker habe ich jedenfalls noch nie einen wirklich tollen Rocksound erzeugen können. Ebenso wenig wird man mit einem 5 Watt Kinderzimmer-Verstärker den Klang von Metallica oder Konsorten hinbekommen, sorry. Gerade bei Verzerrerpedalen ist der benutzte Verstärker von entscheidender Bedeutung für das finale Soundergebnis. Ich habe den Krank Zerrer zuerst vor einen alten Fender Princeton Röhrencombo geschaltet, im zweiten Durchlauf kam dann mein 50 Watt Marshall JMP zum Zuge, der Anfang der 80er gebaut wurde.
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Soundbeispiel 1Soundbeispiel 2
In Minimalstellung des Gain-Reglers bleibt der Sound fast völlig clean und das Originalsignal wirkt nahezu unbeeinflusst. Ausgehend von dieser Position lassen sich von einer ganz leichten Anzerrung bis hin zum ultimativen Brett alle Nuancen fein einstellen. Das funktioniert in dieser Form nicht gerade mit vielen Pedalen. Und obwohl Krank Amps üblicherweise nicht gerade Preise für seidigen Cleansound gewinnen, sondern eher für brachiale Distortion-Attacken berühmt sind, schafft das Pedal auch diese Übung mit Links.
Aber kommen wir jetzt zum lustigen Teil, den Zerr-Eigenschaften des kleinen Kriegers. Richtig Spaß macht es mit ihm meiner Meinung nach erst ab der 11 Uhr Stellung, in der er einen wirklich runden Rocksound generiert, der für einen Verzerrer eigentlich schon ausreichen würde. Aber es wäre schließlich kein echter Krank, wenn es jetzt nicht noch mal richtig zur Sache ginge. Schließlich stehen ja noch jede Menge Gainreserven zur Verfügung, die man hier auch getrost bis zum Maximum aufreißen kann, ohne eine Plastikverzerrung zu riskieren. Dabei ist der Sound längst nicht nur für Metaller interessant, sondern auch für Hard Rocker oder Fusion-Legato Flitzer. Der Krank Distortus Maximus erzeugt einen in sich sehr schlüssigen Zerrsound mit feiner Auflösung, feiner Struktur, aber insgesamt heftiger. Es geht also keinesfalls um eher grob gestrickte AC/DC Klänge. Der Mittenregler sorgt dafür, dass man eine reichhaltige Palette an Sounds abrufen kann. Überhaupt finde ich die Klangregelung sehr gut auf das Gerät abgestimmt. Man kann eigentlich keinen unbrauchbaren Sound einstellen. Bestes Beispiel ist der Bassregler, der selbst voll aufgedreht nie zu mulmen beginnt. Insgesamt bietet der Krank Distortus Maximus eine sehr gute Dynamik, der Ton wirkt nie gequetscht und liefert immer den Attack des Anschlages.
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FAZIT
Liebe Metallgemeinde, liebe Verehrer des gemeinen High Gain. Der Distortius Maximus ist ein Gerät, das eure Herzen höher schlagen lassen wird. Dieses Pedals erzeugt einen fetten und ausgewogenen Rocksound mit sehr viel matschfreien Gainreserven und bleibt auch am Limit zu jeder Zeit transparent und dynamisch. Eine Eigenschaft, die nicht viele Metallzerrer besitzen. Der Distortius Maximus gehört für mich zu den besten High Gain Zerrer, die ich bisher gespielt habe.
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