Klaus Doldinger, geboren am 12. Mai 1936 in Berlin, gehörte zu der überschaubaren Anzahl deutscher Musiker, die es nicht nur national, sondern auch international zu großer Bekanntheit gebracht haben. Schon als Kind galt er als äußerst musikalisch; das Verwenden verschiedener Alltagsutensilien für die kreative Entfaltung deutete schon an, in welche Richtung es für ihn später gehen sollte. Über ein Stipendium studierte er am Konservatorium schließlich Klavier und Klarinette, sein Hauptinstrument wurde jedoch das Saxophon. Das wählte er auch, weil seine Lieblingsmusiker aus dem amerikanischen Jazz kamen, von dem er enorm inspiriert wurde.

Sein anschließendes Hochschulstudium der Musikwissenschaft und der Tontechnik erweiterte seine Fähigkeiten nochmals. Hinzu kamen Erfahrungen mit Swing- und Dixiebands, die natürlich ebenfalls stark von US-amerikanischen Vorbildern inspiriert waren.
Bereits 1960 ging der 24-jährige Klaus Doldinger auf USA-Tournee, nachdem er das deutsche Volkslied „Muss i denn, muss i denn zum Städele hinaus“ sehr erfolgreich für eine US-Getränkemarke umkomponiert hatte. Auf dieser Tournee wurde ihm nicht nur die Ehrenbürgerwürde der Jazzmetropole New Orleans verliehen; er entging laut eigener Aussage auch nur knapp einer Katastrophe, als seine Band einen Flieger verpasste, der anschließend verunglückte. 1971 gründete er die Band Passport, die zu den prägenden Einflüssen der Fusionmusik wurde.
Mit seinen Filmmusiken feierte Klaus Doldinger weltweite Erfolge
Seine parallel laufenden Filmmusikkompositionen gipfelten in einem weltweiten Erfolg, als Das Boot mit seiner Musik zum Kassenschlager wurde. Auch die Musik zu Die unendliche Geschichte, Tatort, Ein Fall für zwei und vielen weiteren Filmen steuerte der Multiinstrumentalist, Komponist, Arrangeur, Tonmeister und Produzent Doldinger bei.
Dass sich seine Wege auch mit denen berühmter Schlagzeuger kreuzten, war klar: So war Curt Cress bei Passport dabei, und auch die Drums bei der Titelmelodie des Tatorts kamen von keinem Geringeren als Udo Lindenberg, der damals noch als Jazzdrummer tätig war. Klaus Doldinger starb am 16. Oktober 2025 friedlich im Kreise seiner Familie.