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Keeley Engineering Delay Workstation Test

Mod, Tone und nun auch die Delay Workstation. Keeley Engineering baut recht komplexe Pedal und wir haben schon einige getestet. Anstatt uns heute auf die Verwendung mit Gitarre zu stürzen, werde ich aber das Pedal mit Hinblick auf Synths im Studio testen.

Details

Allgemeines

Die Keeley Engineering Delay Workstation ist ein etwas größeres, digitales Effekt-Pedal für Gitarristen, lässt sich aber durchaus auch mit Synths und anderen Klangquellen betreiben.

Klarer Aufbau, hochwertige Verarbeitung und toller Sound: Keeley Delay Workstation.

Dual FX Bank

Die Workstation ist zwei Effekte in einem: In der oberen Reihe finden wir eine Reverb-Bank und in der unteren eine Delay-Bank. Beide bieten jeweils acht Modes, was uns insgesamt 8×8 = 64 verschiedene Kombinationen beschert. In der Reverb-Sektion stecken genau genommen fünf Räume sowie ein Flanger und zwei Delays.

Fotostrecke: 2 Bilder Eine kleine Gedächtnisstütze gibt es an der Vorderseite, …

Hall on me

Bei dem Reverb sind das DECAY, also die Länge der Hallfahne, das PREDELAY, was das Einsetzen der ersten Reflexionen und damit unser Empfinden für die Größe des Raumes steuert, sowie MORPH. Morph regelt dabei individuelle Parameter des gerade geladenen Effektes, genau wie auch Predelay und Decay bei einzelnen Effekten abweichen. Es gibt hier jedenfalls folgende Effekte: Spring, Chamber, Hall, Plate, Shimmer, Flanged, Tape Delay und Digital-Delay.

Don‘t be late

Die untere Sektion bietet die beiden selben Delays wie sie auch in der Reverb-Bank zu finden sind – Tape und Digital – sowie zusätzlich: Slapback, Multi-Head, Analog, Sub-Divided, Ducking und Pitch. Time regelt dabei immer die Delay-Zeit, also den zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Verzögerungen, und Feedback das Abklingverhalten. Der Morph-Parameter variiert wieder in der Parametrisierung.

Controll I‘m here

Beide Effektwege können individuell mit den Fußtastern aktiviert werden, sodass man auch durchaus von zwei Presets sprechen könnte. Hinzu kommt rechts außen ein Taster für das Tap-Tempo.
Auf der Rückseite finden wir die Audioverbindungen in Form eines 6,35-mm-TS-Eingangs (große Monoklinke) und zwei 6,35-mm-TS-Ausgängen (mono/stereo bzw. wet/dry). Ergänzt wird das Ganze vom Netzteilanschluss sowie einem Tap und einem Expression Pedal Eingang. Diese regeln das Tap-Tempo der Delay-Bank sowie das Decay der Reverb-Bank. Schade, eine freie Zuweisung wäre sinnvoller gewesen.

Fotostrecke: 2 Bilder Ganz link finden wir den Eingang, gefolgt von den Fußpedal-Eingängen und den beiden Ausgängen.
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Praxis

Vorab

Das Konzept der Delay Workstation find ich wirklich überzeugend und klanglich kann sie mich ebenfalls überzeugen, allerdings gibt es drei Sachverhalte, die mich nerven. Fangen wir mit dem geringsten Übel an: Die Parameter Feedback und Delay-Time der Delays in der Reverb-Bank sind gegenüber der Delay-Bank vertauscht. Das heißt, möchte man zwei Delays nutzen, muss man über Kreuz denken. Nicht gut. Zweitens: Betätigt man den Bypass, reißen die Delays und Reverb abrupt ab. Das geschieht zwar ohne Knacken, eine Option des dezenten Tails und Ausklingens wäre trotzdem wünschenswert gewesen. Das ist aber nicht so schlimm.
Der dritte Umstand aber möchte mir überhaupt nicht einleuchten: Ändert man die Delay-Time in der Delay-Bank dann knackt es und es gibt nicht die Art von schönen Time-Bending-Artefakten, wie ich sie erwarten würde. Auch bei dem Subdivison-Effekt knackt es beim Umschalten der Subdivisons. Unverständlich, weil die beiden Delays aus der Reverb-Sektion ohne unschöne Knacken ihre Delay-Time ändern können.

Nichtsdestotrotz klingen die Effekte für sich genommen sehr gut und die unkomplizierte Kombination zweier Effekte ist gelungen. Witzigerweise finde ich die Reverb-Bank durchweg überzeugender, denn die Reverbs klingen wirklich gut und dicht. Aber auch das Pitch-Delay weiß mit seiner Düsterkeit zu überzeugen. Hierzu ein paar äußerst plakative Audiobeispiele am Beispiel eines Moogs.

Audio Samples
0:00
Chamber & Tape Flanged & Pitch Hall & Multihead Plate & Analog Shimmer & Digital Spring & Slapback
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Fazit

Das Keeley Engineering Delay Workstation Pedal klingt hervorragend und ist mit seinen zwei Effekt-Banken umfangreich ausgestattet. Die Bedienung ist grundsätzlich unkompliziert gelöst. Lediglich das Knacken bei der Timing-Veränderung des zweiten Delay-Weges finde ich nicht schön. Wer solch ein Pedal jedoch konservativ nutzt, sollte damit kein Problem haben – zumal der erste Weg die Möglichkeit der knackfreien Timing-Änderung ja noch bietet. Der Preis ist angemessen.

Pro
  • hochwertiger, differenzierter Klang
  • zwei unabhängige Effekt-Bänke
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Bedienbarkeit
  • dicke Reverbs
Contra
  • knackende Delay-Time
  • vertauschte Parameter
  • abreißende Fahnen
Features
  • Multi-Effektpedal
  • 8 verschiedene Delay-Effekte
  • 8 verschiedene Reverb-Effekte – inklusive 2 Delays
  • Metallgehäuse
  • True Bypass
  • Status LEDs und Tap Tempo Indikator LED
  • 2 Bypass Fußschalter, einer je Section – Tap Tempo footswitch
  • 6,3-mm-Mono-Klinken-Eingang, 6,3-mm-Mono links & rechts Ausgänge für mono/stereo Verwendung
  • 6,3-mm-Eingang für externes Tap Tempo Kontrollsignal
  • 6,3-mm-Expression-Eingang für Steuerung des Reverb Decay
  • Stromaufnahme: 170 mA, Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten
  • Gewicht: 425 g
  • Maße (L x B x H) 99 x 120 x 53 mm
Preis
  • EUR 300,- (Straßenpreis am 23.12.2017)
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