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JHS Overdrive Preamp Test

Beim JHS Overdrive Preamp, auf den wir heute unser Augenmerk richten, handelt es sich um die Nachbildung des äußerst beliebten DOD Overdrive/Preamp (250) Pedals in der extrem seltenen ersten Version. Im Vergleich zum Original hat JHS den Level-Regler modifiziert, was für deutlich mehr Pegel sorgen soll.

JHS Pedals Overdrive Preamp Test

Aber das ist nicht alles, denn JHS hat sich noch das eine oder andere Schmankerl einfallen lassen, auf das ich im folgenden Test eingehen werde. Dazu gehört unter anderem eine zweite frühe DOD-Schaltung, die im Pedal integriert ist und per Schiebeschalter aufgerufen werden kann.

Die in Kansas ansässige Boutique-Pedalschmiede JHS wurde 2007 von Joshua Heath Scott gegründet, der mittlerweile mit einer stattlichen Anzahl an Mitarbeitern hochwertige Pedale entwickelt und fertigt, aber auch Fremdpedale modifiziert.

Bei unserem heutigen Testpedal handelt es sich um eine Reproduktion des von ihm verehrten DOD 250 Pedal in der extrem seltenen ersten Ausführung.

Fotostrecke: 4 Bilder Der JHS Overdrive Preamp ist eine Reproduktion des DOD 250 Pedals in der extrem seltenen ersten Ausführung.

Das mit 100 x 119 x 59,7 mm (B x T x H) recht große Zerrpedal besitzt lediglich zwei Regler und einen Schiebeschalter, was wiederum für eine ausgesprochen komfortable Bedienung sorgt, wie man sie von älteren Pedalen kennt.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind links und rechts am Gehäuse platziert, der Netzteilanschluss an der Stirnseite. Da das Pedal keinen Batteriebetrieb ermöglicht, führt kein Weg an einem Standard 9-18 Volt Gleichstromnetzteil vorbei.

Allerdings kann mich die Konstruktion rund um die Netzteilbuchse nicht so recht überzeugen, da die Aussparung am Pedal rund ist, die Buchse dahinter jedoch rechteckig. Das bedeutet, dass die Öffnung nicht komplett geschlossen ist und durch die Lücken problemlos Flüssigkeiten und Schmutz eindringen und Schaden anrichten können.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlussmöglichkeiten beschränken sich auf das Notwendigste…

Das ansonsten tadellos matt-schwarz lackierte Metallgehäuse besitzt eine auffällige gelbe Beschriftung, die dem Pedal eine gewisse Vintage-Optik verleiht.

Im Lieferkarton befinden sich neben dem obligatorischen Firmensticker sowie einer Bedienungsanleitung auch selbstklebende Gummifüßchen.

Level- und Gain-Regler sind mit griffigen Kunststoffknöpfen versehen, die dank des weißen Skalenstrichs auch aus der Entfernung gut ablesbar sind. Der Level-Regler bestimmt die Gesamtlautstärke und liefert weiter aufgedreht einen Boost, mit dem sich die Vorstufe des angeschlossenen Amps überfahren lässt. Der Gain-Regler bestimmt erwartungsgemäß die Zerrdichte, wobei er weiter den beliebten Overdrive-Sound erzeugt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Oberseite mit den Bedienelementen wirkt sehr aufgeräumt und überschaubar.

Zwischen den beiden Reglern befindet sich der Clipping-Structure-Schiebeschalter, der nach hinten gestellt das Clipping der früheren DOD 250 Pedale liefert und bei hohen Gain-Regler-Einstellungen für einen stark verzerrten, gesättigten Sound sorgt. In der vorderen Stellung orientiert sich der Klang an den jüngeren und wesentlich weiter verbreiteten DOD 250 Pedalen, die einen offeneren, lauteren und klareren Sound besitzen, was ich im Praxisteil natürlich näher beleuchten werde.

Der An/Aus-Schaler darf natürlich auch nicht fehlen und quittiert mit einem satten Einraster seine Arbeit. Das Pedal besitzt einen True-Bypass, somit wird das einkommende Signal bei Nichtgebrauch direkt an den Ausgang weitergeleitet.

Viel mehr gibt es auch gar nicht zu berichten, außer dass das in den USA gefertigte Pedal 326 Gramm auf die Waage bringt.

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Die Beispiele habe ich mit einem Marshall JVM 410 aufgenommen, dessen Boxen-Output in eine Universal Audio OX Box geht, in der ich ein Cabinet mit Greenbacks angewählt habe. 

Erst einmal ist der leicht dreckig eingestellte Amp ohne Pedal zu hören, für die Beispiele kommt eine Strat zum Einsatz.

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Amp ohne Pedal

Und schon gehts los mit dem aktivierten Pedal, dabei spiele ich beide Schiebeschalter-Positionen, beginnend mit der hinteren. Beide Regler stehen in der Mittelposition.

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Clipping-Structure-Schiebeschalter: Schalter hinten Clipping-Structure-Schiebeschalter: Schalter vorne

Mit dem aktivierten Pedal kommt deutlich mehr Frische und auch Zerre ins Spiel, dabei bleibt der Grundcharakter der Gitarre deutlich hörbar. In der Tat erscheint bei dieser Einstellung die vordere Position des Schalters klanglich offener, die hintere kommt dafür etwas kompakter aus den Speakern.

Als Nächstes möchte ich herausfinden, wie sich der Gain-Regler bemerkbar macht. Zu hören ist die 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung. Auch hier spiele ich beide Schalterpositionen, beginnend mit der hinteren.

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Gain Check: Clipping-Structure-Schiebeschalter hinten Gain Check: Clipping-Structure-Schiebeschalter vorne

Hier lassen sich die Unterschiede recht deutlich heraushören. Kommt mit der hinteren Stellung des Schiebeschalters ein eher mittiger Zerrsound zustande, zeigt sich die vordere wesentlich agiler, frischer und auch bissiger.  So gibt JHS je nach Geschmack und auch verwendetem Equipment dem Musiker ein mächtiges Tool in die Hand, mit dem sich vortrefflich arbeiten lässt.

JHS Pedals Overdrive Preamp Logo
Der JHS Overdrive Preamp generiert einen recht feinfühlig einstellbaren Ton, der bei Vollanschlag des Gain-Reglers in einen saftigen Overdrive mündet.

Wie sich der Level-Regler im Klang auswirkt, zeigen die nächsten beiden Beispiele, bei denen ich natürlich auch beide Positionen des Schalters angespielt habe.

Der Level-Regler steht im ersten Durchgang zuerst in der minimalen, im zweiten dann in der Maximalstellung.

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Level Check: Clipping-Structure-Schiebeschalter hinten Level Check: Clipping-Structure-Schiebeschalter vorne

Auch der Level-Regler vermag es, auf den Klang einzuwirken und je nach Stellung des Potis wie auch des Schalters für teils drastische Klangunterschied zu sorgen. Das JHS Pedal lädt förmlich zum Experimentieren ein, sehr schön!

Mich interessiert natürlich auch, wie das Pedal im Vergleich mit einer Humbucker-Gitarre klingt. Zuerst ist die Strat zu hören, in beiden Beispielen stehen Level auf 13 Uhr und Gain auf 16 Uhr. Hier positioniere ich den Schiebeschalter in die vordere Position.

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Stratocaster: Clipping-Structure-Schiebeschalter vorne Les Paul: Clipping-Structure-Schiebeschalter vorne

Da kommt richtig Freude auf, denn das JHS Overdrive Preamp liefert einen tollen Overdrive-Sound, der je nach verwendeter Gitarre auch feinfühlig auf das Instrument eingeht und einen zeitlosen Overdrive zaubert. Kein Wunder, dass die Vorlage, das DOD 250, nach wie vor ein gern gesehener Gast im Studio und auch live ist.

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Der JHS Overdrive Preamp ist ein tolles Pedal, denn Fans des legendären DOD 250 kommen hier voll auf ihre Kosten und werden mit zwei Versionen des legendären Sounds beglückt. Heraus kommt ein recht feinfühlig einstellbarer Ton, der bei Vollanschlag des Gain-Reglers in einem saftigen Overdrive mündet, den man getrost als zeitlos bezeichnen kann. Einzig die Verarbeitung der Netzteilbuchse trübt das Bild des ansonsten hochwertig gefertigten und sehr beeindruckend klingenden Pedals, was in diesem Preissegment eigentlich kein Thema sein sollte.

Mit dem JHS Overdrive Preamp erhält man dank eines Clipping-Style-Schalters nicht nur einen, sondern gleich zwei authentische DOD 250-Sounds.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentischer DOD 250-Sound
  • zwei Clipping-Styles zur Auswahl
  • rauscharm
Contra
  • Netzteilbuchse nicht akkurat verbaut
Artikelbild
JHS Overdrive Preamp Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: JHS Pedals
  • Modell: Overdrive/Preamp
  • Typ: Verzerrer-Pedal für E-Gitarre
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Level, Gain
  • Schalter: Clipping Structure
  • True Bypass: Ja
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Center Negativ)
  • Spannung: 9-18 Volt (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Maße: 100 x 119 x 59,7 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 326 Gramm
  • Verkaufspreis: 209,00 Euro (Mai 2022)
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