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Jackson JS1X Rhoads Minion Test

Mit der JS1X Rhoads Minion hat der amerikanische Hersteller Jackson eine Heavy-Gitarre in 2/3 Größe im Angebot, die mit zwei leistungsstarken Humbuckern ausgestattet ist und zu einem recht günstigen Kurs über die Ladentheke geht.

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Das Instrument kommt mit verkleinertem Korpus und einer Mensur von 572 mm, sodass auch junge Einsteiger auf diesem amtlich aussehenden Heavy-Instrument ihren Spaß haben könnten. Dass die Gitarre optisch passt, sieht man auf den ersten Blick, den ganzen Rest werdet ihr im folgenden Test erfahren.

Details

Korpus

Die Jackson JS1X Rhoads Minion orientiert sich am Randy Rhoads Modell aus gleichem Hause, dessen Vorbild wiederum die legendäre Flying V ist – allerdings mit asymmetrisch zulaufenden Spitzen. Als Korpusholz kommt Pappel zum Einsatz, was sich in einem angenehmen Gewicht (2,5 kg) bemerkbar macht. Die uns zum Test vorliegende JS1X ist in Satin Black (matt-schwarz) lackiert, das Modell ist aber auch noch in weiß und – wenn´s etwas auffälliger sein soll – in neongrün erhältlich.

Fotostrecke: 4 Bilder Kleiner Zackenbarsch: Die Jackson JS1X Rhoads Minion

Die JS1X Rhoads Minion kommt mit zwei Humbuckern, geregelt wird mit einem Volume- und einem Tone-Poti. Die Tonabnehmer-Kombinationen werden über einen 3-Wege Blade-Switch geschaltet. Die Gitarre hat eine feste Brücke, deren Grundplatte mit fünf Schrauben am Korpus befestigt ist. Die Saiten werden von der Korpusrückseite durch Hülsen geführt und laufen über sechs einzelne Reiter, die sich in Höhe und Position verstellen lassen. Einer optimalen Einstellung von Saitenlage und Intonation steht hier also nichts im Wege. Die komplette Hardware der Rhoads Minion wurde matt-schwarz gefinished, was der Gitarre einen amtlichen Metal-Look verleiht.

Fotostrecke: 5 Bilder Die sechs Saitenreiter sind einzeln justierbar

Die V-Form ist im Sitzen nicht so locker zu spielen wie beispielsweise eine Strat oder Les Paul, die man, wegen ihrer abgerundeten Korpus-Shapes, komfortabel auf das rechte Bein legen kann. Um die JS1X optimal spielen zu können, empfiehlt es sich auch im Sitzen einen Gurt zu verwenden. So hängt die Gitarre quasi in der Luft, wobei die Spitzen den rechten Oberschenkel umschließen und das Instrument so stabilisieren. Ist der Gurt richtig eingestellt, nimmt man auf diese Art und Weise mehr oder weniger automatisch eine klassische Gitarrenhaltung ein, was zum Lernen des Instruments prinzipiell eine gute Sache ist. Dazu kommt, dass die Gitarre auch in dieser Haltung gut ausbalanciert in Position hängt, man also keine zusätzliche Kraft benötigt, was automatisch zu einer entspannten Körperhaltung führt. Trotz der extravaganten Form, gibt es also in dieser Hinsicht nur Positives zu vermelden. Wer hätte das gedacht.

Pickups

Jackson hat der JS1X Rhoads Minion zwei leistungsstarke Humbucker spendiert, die auf den Einsatz in höheren Zerrgraden spezialisiert sind. Der Regler in Höhe des Steg-Pickups ist für die Gesamtlautstärke zuständig, der hintere kontrolliert die Klangfarbe. Zwischen den beiden Reglern parkt der Pickup-Wahlschalter, mit dem man die Tonabnehmer entweder einzeln oder in der mittleren Position gemeinsam anwählen kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Um diese Gitarrenform im Sitzen zu spielen, empfiehlt sich ein Gurt

Hals

Der Ahorn-Hals ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt. Durch den schmalen Hals-/Korpus-Übergang lassen sich die hohen Lagen natürlich ohne Probleme erreichen. Und in dieser Hinsicht ist einiges geboten, denn es gibt die volle Bandbreite von 24 Jumbo-Bünden, die übrigens sorgfältig in dem aus Palisander gefertigten Griffbrett eingesetzt sind. Für eine Gitarre unter 200 Euro ist die Verarbeitung wirklich sehr gut. Hier stehen keine Kanten über, und die Bünde sind auch schon recht gut poliert. In Sachen Verarbeitung hat die Jackson im Vergleich zu den anderen Instrumenten aus dem Testmarathon also die Nase ein paar Zentimeter weiter vorne. Die Saiten musste ich allerdings austauschen, denn sie klangen nicht mehr sonderlich frisch bzw. waren von schlechter Qualität. Das ist in dieser Preisklasse aber durchaus nicht unüblich.
Zur Orientierung hat Jackson Sharkfin-Inlays im Griffbrett und Dots an der Halskante versenkt. Am oberen Ende laufen die Saiten über einen gut gefeilten Kunststoffsattel zu den Stimm-Mechaniken, die einseitig an der spitz zulaufenden Kopfplatte Spalier stehen. Die geschlossenen DieCast-Mechaniken erledigen ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit, es gibt keine Übertragungsprobleme oder tote Punkte beim Drehen des Stimm-Knopfs. Unter einer Kunststoffabdeckung am Übergang zum Hals lauert dann noch der Zugang zum Halsstellstab, der mit einem Inbus-Schlüssel bedient werden kann, um die Halskrümmung bei Bedarf nachzujustieren. Bei meinem Testmodell war das allerdings nicht nötig, denn ab Werk war alles ordentlich eingestellt.

Fotostrecke: 5 Bilder Ahorn-Hals mit Palisander-Griffbrett
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Praxis

Wir starten den Praxisteil mit der nüchternen Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Pickup-Kombinationen bei unverzerrtem Sound.

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Clean – Alle Pickup-Kombinationen

Generell haben die Tonabnehmer ordentlich Druck im Tank, und der Steg-Pickup brachte die Vorstufe meines Sovtek-Amps schon ganz schön ins Schwitzen. Das Konzept Heavy-Gitarre ist hier also nicht nur optisch umgesetzt, auch die Pickups sind von Jackson entsprechend ausgewählt worden – ich habe auch nichts anderes erwartet. Dennoch liefert der Hals-Tonabnehmer einen recht warmen Sound, hier kann man auch mal das ein oder andere cleane Akkord-Strumming wagen.

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Strumming – Hals-Pickup
Die Jackson JS1X Rhoads Minion wusste im Test voll zu überzeugen
Die Jackson JS1X Rhoads Minion wusste im Test voll zu überzeugen

Auch Jazz-Sounds wären mit zurückgenommenem Tone-Poti möglich, aber ich schätze, das wird aufgrund der Optik des Instruments eher seltener gemacht. Aber wenn man wollte, könnte man.
Weiter geht es mit den angezerrten Sounds, für die in meinem Test-Setup ein vorgeschalteter Tube Screamer sorgt. Diesmal sind beide Pickups am Start und im Gegensatz zu den Singlecoil-Gitarren aus unserem Testmarathon, gibt es mit der JS1X in dieser Disziplin ein sattes Pfund auf die Ohren. Die Humbucker haben ordentlich Fundament in den unteren Mitten.

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Crunch – Beide Pickups

In puncto Dynamik gibt es ebenfalls erfreuliche Ergebnisse zu vermelden. Die Pickups reagieren folgsam auf unterschiedliche Anschlagsstärken und liefern einen differenzierten Sound. Außerdem lässt sich der Grad der Verzerrung durch entsprechendes Zurückdrehen des Volume-Potis effektiv kontrollieren. Und genau das hört ihr im nächsten Beispiel mit einem Mid-Gain-Sound, bei dem ich zuerst leicht angeschlagen habe, der Volume-Regler ist dabei etwas zurückgedreht. Danach geht es mit voll aufgedrehtem Volume und hartem Anschlag weiter.

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Mid Gain Sound – Dynamisches Spiel

Kommen wir nun zum Kerngeschäft unseres Testinstruments. Die Mid-Gain-Zerre hat mir schon sehr gut gefallen, aber bei High-Gain- und Metal-Sounds kommt die JS1X richtig in Wallung. Auch Drop-Tunings sind bei der kurzen Mensur unproblematisch.

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High Gain Metal – Drop-Tuning
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Fazit

Die Jackson JS1X Rhoads Minion bietet recht viel für kleines Geld. Das Instrument im Jackson Rhoads Style punktet durch gute Verarbeitung, Voreinstellung und zwei Humbucker mit sattem Output, die aus einem Amp oder Verzerrer amtliche Zerr-Level herauspressen können. Da die Tonabnehmer aber auch recht sensibel auf die Anschlagsdynamik reagieren, deckt das Instrument ein ziemlich breites Klangspektrum ab. Das Instrument ist also nicht nur für Heavy-Fans zu empfehlen. Durch die Korpus-Konstruktion ist es sinnvoll, die Gitarre im Sitzen mit einem Gurt zu spielen. Und das hat für den Anfänger sogar einen großen Vorteil, denn die Gitarre hängt am Gurt in einer vorteilhaften Klassik-ähnlichen Position. Die ersten Greifübungen lassen sich also mit einer entspannten Körperhaltung absolvieren.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Werkseitige Voreinstellung
  • Pickups
  • Hals Bespielbarkeit
Contra
  • keins
Artikelbild
Jackson JS1X Rhoads Minion Test
Für 179,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Jackson
  • Herstellungsland: China
  • Model: JS1X Rhoads Minion
  • Finish: Satin Black
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn (geschraubt)
  • Profil: Speed Neck
  • Griffbrett: Palisander
  • Halsbr.Sattel: 41,5 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 52 mm
  • Mensur: 572 mm
  • Bünde: 24 Jumbo Frets
  • Mechaniken: Jackson Sealed DieCast
  • Pickups: 2x Jackson Humbucker
  • Regler: 1x Volume, 1x Tone
  • Brücke: Jackson HT-6
  • Gewicht: 2,5 kg
  • Zubehör: Kabel
  • Preis: 159,- Euro
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