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Jackson Audio Bloom V2 Test

Sound und Praxis

Wenn man das Pedal zum ersten Mal anschließt, kommt man auch ohne Betriebsanleitung sofort zu guten Ergebnissen. Alleine die Tatsache, dass man das komprimierte Signal mit dem unbearbeiteten Sound mischen kann, sorgt dafür, dass der Klang nicht klein und gedrungen wirkt. Aber auch mit viel Kompression wirkt der Sound nie kaputt, was aber auch der am LA-2A orientierten Schaltung zu verdanken ist. Kommen wir zu den Soundfiles, bei denen ich es mit der Kompression bewusst etwas übertrieben habe, damit man sie auch hört und nicht nur beim Spielen „fühlt“. Beginnen wir mit dem ersten Preset, das mit einer sehr schnellen Attackzeit von 2,5 ms daherkommt. Die beiden Soundbeispiele bestehen aus drei Teilen. Zuerst hört ihr das Lick ohne Kompression und danach mit einem Mischungsverhältnis von Direktsignal und dem komprimierten Signal von 50/50. Im dritten Teil hört ihr dann nur das komprimierte Signal. Obwohl das Pedal die Dynamik kräftig bearbeitet, klingt es eher rotzig und fett, anstatt klein und zusammengequetscht.

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1.Soundbeispiel – Preset 1 (Weiß) – Chords – Zuerst ohne Kompression, dann 50/50 Direktsignal und Kompressorsignal, dann nur das Kompressorsignal 2. Soundbeispiel – Preset 1 (Weiß) – Picking – Zuerst ohne Kompression, dann 50/50 Direktsignal und Kompressorsignal, dann nur das Kompressorsignal

Preset 2 ist der sogenannte Country-Modus mit einer Attackzeit von 7,5 ms. Im Gegensatz zum Limitermodus lässt die Schaltung den Anschlag noch ungehindert passieren, wodurch dieser knackige Sound entsteht. Gleichzeitung bügelt das Pedal in dieser Einstellung dann die Dynamik platt, damit der cleane Sound im Ausklang nicht zu schnell an Substanz verliert. Auch hier hat mir wieder die 50/50 Einstellung am besten gefallen, aber hört selbst.

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3. Soundbeispiel – Preset 2 (Grün) – Blend 15 Uhr (75% Direktsignal) – Kompression 15 Uhr 4. Soundbeispiel – Preset 2 (Grün) – Blend 12 Uhr (50/50) – Kompression 15 Uhr 5. Soundbeispiel – Preset 2 (Grün) – Blend 9 Uhr (75% Kompressorsignal) Kompression 15 Uhr

Kommen wir zu Preset 3, das sich laut Hersteller besonders gut für R&B eignen soll. Diese Einstellung bietet eine mittlere Attackzeit von 50 ms und eignet sich tatsächlich sehr gut für rhythmisches Akkordspiel und Singlenotes. Besonders gut gefällt mir der leicht schmatzige Anschlag. Klar hab ich es auch hier wieder etwas mit der Kompression übertrieben, aber mit der 50/50 Einstellung kann ich gut leben. Hier wieder drei Einstellungen. 75% Direktsignal, 50/50 und 25 % Direktsignal.

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6. Magenta 75% Cleananteil 7. Magenta 50/50 8. Magenta 25% Direktsignal, 75 komprimiertes Signal

Der blaue Modus heißt Ballad-Modus. Dank der langsamen Attackzeit von 120 ms bleibt der Anschlag einigermaßen unverändert. Natürlich wird auch hier das Gitarrensignal geglättet, aber hier geht es hauptsächlich darum, lang ausklingenden Tönen einen dezenten Lift zu verpassen. Auch hier hat der Hersteller nicht zu viel versprochen, denn die Einstellung macht genau das, was sie soll, ohne zu aufgesetzt zu klingen.

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9. Blauer Modus 75% clean 25% Compressor 10. Blauer Modus 25% clean 75% Compressor
Dank der praxisorientierten und sehr gut abgestimmten Presets erhält man exzellente Soundergebnisse.

Preset 5 ist der Slide-Modus. Um ein nahezu endloses Sustain zu erzeugen, sind zwei Kompressoren hintereinander geschaltet. Nur so bekommt man bereits mit einer klitzekleinen Portion Gain einen sehr ausgeschlafenen und organischen Bottleneck-Sound hin. Im cleanen Bereich lassen sich problemlos massive Klangwände erzeugen. Dezente Einstellungen habe ich mir für diese Einstellung übrigens geschenkt, denn im Slide-Modus geht es um richtig fette Kompression, die man auch hören muss. Aber Achtung, diese massive Kompression zieht nicht nur leise Töne in den Vordergrund, sondern auch Nebengeräusche.

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11. Soundbeispiel – Preset 5 – (AQUA) cleane Chords (75% Kompressorsignal) 12. Soundbeispiel – Preset 5 – (AQUA) – Bottleneck dezente Anzerrung (75% Kompressorsignal)

Wenn Preset 6 aktiviert wird, leuchtet die LED orange. In diesem Modus ist die interne Kompressorschaltung aktiviert, die in Preset 5 zusätzlich verwendet wird. Die Einstellungen lassen sich nach dem Öffnen des Gerätes zwar verändern, was ich mir aber verkniffen habe.

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13. Soundbeispiel – Preset 6 (Orange) 50% Direktsignal – Kompression 14 Uhr 14. Soundbeispiel – Preset 6 (Orange) 25% Direktsignal – Kompression 14 Uhr 15.Soundbeispiel – Preset 6 (Orange) 75% Direktsignal – Kompression 14 Uhr

Der EQ klingt sehr musikalisch und unaufdringlich, allerdings würde ich hier nur dezente „Korrekturen“ vornehmen und nicht versuchen, aus einer Strat eine Les Paul zu machen. Ich würde den EQ eher dazu nutzen, dem Sound schimmernde Höhen hinzuzufügen oder das Mittenloch leicht aufzufüllen. Hier ein rudimentärer Überblick über die Wirkungsweise der einzelnen Regler, angefangen beim Treble-Poti. Zuerst hört ihr die 12-Uhr-Einstellung, gefolgt von der 15-Uhr-Position und der 9-Uhr-Stellung.

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16. Soundbeispiel – EQ – – High – 12 Uhr – 15 Uhr – 9 Uhr – Middle – 12 Uhr – 15 Uhr – 9 Uhr – Bass – 12 Uhr – 15 Uhr – 9 Uhr

Das Pedal ist mit einem Booster ausgestattet, der das Signal um bis zu 20 db anheben kann. Um seine Wirkungsweise für diesen Test zu verdeutlichen, habe ich den Bloom-Regler auf Vollgas gedreht. Im ersten Beispiel habe ich den Booster per einmaligen Druck einfach nur ein- bzw. ausgeschaltet. Im zweiten Audiofile habe ich den Fußtaster gedrückt gehalten, wodurch das Pedal die Anhebung bzw. Absenkung dann allmählich ausführt.

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17. Soundbeispiel – Bloom – Kurzer Tastendruck 18. Soundbeispiel – Bloom – Taster wird gedrückt und gehalten
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