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Istanbul Mehmet Legend Dry Cymbals Test

Legend Dry heißt die Beckenserie, die uns heute aus dem Hause Istanbul Mehmet zum Test vorliegt. Legendär ist die Firma ohne Frage, insbesondere durch ihren Firmenchef Mehmet Tamdeger, der nicht nur in der Türkei als lebende Legende unter den Beckenschmieden gilt. Unzählige Schmiede, die sich mittlerweile mit eigenen Firmen auf dem Markt tummeln, sind bei ihm im Laufe der Jahrzehnte in die Lehre gegangen.

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Dass der Trend zu trockenen, etwas trashig klingenden Becken weiterhin ungebrochen ist, scheint auch Istanbul Mehmet nicht entgangen zu sein. Allerdings gibt es kontrolliert und trocken klingende Modelle, wie die kürzlich getestete Black Sea 1623 Serie, bereits im Portfolio. Was die Legend Dry Becken bieten, haben wir im Folgenden untersucht.

Details

Die Serie stellt sich überschaubar und universell auf

Ganze vier Modelle umfasst die Legend Dry Serie bislang, die uns allesamt zum Test vorlagen. Dazu gehört ein 22“ Ride, ein 20“ Crash-Ride, ein 18“ Crash sowie eine 15“ Hi-Hat. Mit Ausnahme der Hi-Hat, die mit beiden Becken im Medium-Bereich angesiedelt ist (1107 Gramm / 1290 Gramm), sind alle Modelle Medium-Thin. Das 22“ Ride wiegt 2480 Gramm, das Crash-Ride kommt auf 1868 Gramm, und das Crash wiegt 1319 Gramm. Kleine, gehämmerte Glocken, die bei Hi-Hat und Crash etwas spitzer ausfallen, sowie flache Profile sind eine weitere Gemeinsamkeit aller Modelle. Auch die Oberflächen wurden gut sichtbar gehämmert und anschließend mit einem unregelmäßigen Muster von innen nach außen abgedreht. Alle Becken liegen perfekt eben auf und haben makellose Außenkanten und Mittellöcher. Wie bei Istanbul Mehmet üblich, besteht die Legierung der Becken aus B20-Bronze.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Name des Chefs ist auch im Stempel verewigt.

Nur das 22“ Ride fällt optisch etwas aus der Reihe

Als einziges Modell im Bunde wurde das 22er Ride zusätzlich auf der Fläche mit einem schmalen, stempelartigen Hammer bearbeitet. Die Einschläge sind auch auf der Unterseite nicht zu übersehen. Diese Prozedur soll augenscheinlich für mehr Trash im Sound sorgen. Jetzt bin ich gespannt, wie die Becken in der Praxis klingen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das 22“ Ride ist mit spitzen Einschlägen versehen.
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Praxis

So besonders trocken sind die Legend Dry gar nicht

Alle Becken sprechen sehr gut an und klingen relativ schnell wieder aus, das wäre das einzige Attribut, das ich mit dem Namenszusatz „dry“ assoziieren würde. Auch wenn ich die Legend Dry per se nicht als klassische Jazz-Becken bezeichnen würde, eignen sie sich sehr gut für das Spiel in leisen bis mittleren Dynamikstufen, besonders das 18“ Crash und das 20“ Crash-Ride fallen mir sehr positiv auf. Schon mit der Hand angeschlagen, geht das 18“ Crash voll auf und klingt in einem weiten Frequenzspektrum wirklich sehr gut. Das 20“ Crash-Ride schafft den Spagat zwischen einem vollen Crash-Sound und einem erstaunlich kontrollierten Stick-Sound auf der Fläche, ebenso hat es eine sehr gut nutzbare Bell. Es erinnert mich ein wenig an Ride-Sounds, die ich von Jazzplatten aus den 60er Jahren kenne. Der Grundton von Crash und Crash-Ride ist verhältnismäßig tief angesiedelt, mit einer gesunden Portion Obertöne verschaffen sie sich, im Set gespielt, trotzdem genug Präsenz, und mit ihrer mittleren Gesamtlautstärke wissen sie auch unter dem Mikrofon zu glänzen.

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Audio Samples
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18″ Crash – solo 20″ Crash-Ride – solo 22″ Ride – solo 15″ Hi-Hat – solo

Trashiger Außenseiter: das 22“ Ride

Das 22“ Ride hat im Vergleich zum Rest am wenigsten Durchsetzungskraft, auch den trashigen „China-Charakter“, der bei diesem Becken stets mitschwingt, muss man mögen. Es lässt sich ebenfalls sehr gut angecrasht spielen, die Bell klingt eher integriert und ist nicht sonderlich laut. Auch wenn es sich tonal gut in den Rest des Satzes einfügt, hätte ich ein universeller klingendes Ride bevorzugt, welches vom Charakter her besser zum 18“ und 20“ Modell passt.

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15″ Hi-Hat – Groove 18″ Crash – Groove 20″ Crash-Ride – Groove 22″ Ride – Groove Alle Becken im Set

Kann sich gut durchsetzen: die 15“ Hi-Hat

Für lautere Stilistiken sind die Legend Dry Modelle, mit Ausnahme der präsent klingenden Hi-Hat, eher nicht gemacht. Die Hi-Hat klingt silbrig und leicht kehlig bei geöffneten Sounds und kann auch bei mit dem Fuß gespielten Swish- und Chick-Sounds eine ordentliche Präsenz aufweisen. Bei stark geschlossenen Sounds schließen die Becken allerdings nicht hundertprozentig sauber ab. Insgesamt spielt sich die Hi-Hat durch die nahezu gleich starke Gewichtsverteilung etwas träge, was besonders bei zügiger gespielten Figuren auffällt. Durch Anpassung der Federspannung an der Hi-Hat-Maschine und leichte Neigung des Bottom-Beckens kann man dem etwas entgegenwirken.

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Fazit

Mit moderaten Preisen und sehr guter Gesamtverarbeitung können die Legend Dry Testbecken Punkte sammeln. Alle Becken sind in der leichten Gewichtsklasse verortet, sprechen schnell und voll an und klingen danach relativ zügig wieder aus. Somit eignen sie sich sehr gut für leise bis mittellaute Settings und Studioarbeit. Besonders das weich und voll klingende 18“ Crash und das universell nutzbare 20“ Crash-Ride stechen aus dem Testsatz positiv heraus. Das 22“ Ride hat im Vergleich zum Rest einen erhöhten Trash-Faktor, der sicherlich Geschmacksache ist. Die 15“ Hi-Hat kann mit etwas mehr Gewicht und Lautstärkepotential aufwarten, spielt sich aber insbesondere bei schnelleren Figuren etwas träge. Wie immer sollte man im Hinterkopf behalten, dass handgehämmerte türkische Becken zumeist einer gewissen Streuung unterliegen. Wer also spannende, organische Sounds abseits der üblichen Verdächtigen sucht, sollte die Legend Dry Becken ruhig einmal persönlich anspielen.

Pro
  • gelungene tonale Abstimmung
  • sehr gute Ansprache
  • makellose Verarbeitung
  • 18“ und 20“ Modelle sehr gut zum Aufnehmen geeignet
  • moderate Preise
Contra
  • 15“ Hi-Hat spielt sich etwas träge
  • trashige Frequenzen des 22“ Ride sind Geschmacksache
Makellose Verarbeitung, eher weiche Sounds und gute Abstimmung. Die Legend Dry Modelle leisten sich nur im Falle der Test-Hi-Hat kleine Schwächen.
Makellose Verarbeitung, eher weiche Sounds und gute Abstimmung. Die Legend Dry Modelle leisten sich nur im Falle der Test-Hi-Hat kleine Schwächen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Istanbul Mehmet
  • Serie: Legend Dry
  • Material: CuSn20 (B20) Bronze
  • Klangcharakteristik: schnell ansprechend, weich
  • Bearbeitung: handgehämmert
  • Gewicht: medium-thin bis medium
  • Herstellungsland: Türkei
  • Preise (Verkaufspreise September 2019):
  • Ride 22“: 379,00 EUR
  • Crash-Ride 20“: 319,00 EUR
  • Crash 18“: 219,00 EUR
  • Hi-Hats 15“: 329,00 EUR

Seite des Herstellers: http://www.istanbulmehmet.com

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gelungene tonale Abstimmung
  • sehr gute Ansprache
  • makellose Verarbeitung
  • 18“ und 20“ Modelle sehr gut zum Aufnehmen geeignet
  • moderate Preise
Contra
  • 15“ Hi-Hat spielt sich etwas träge
  • trashige Frequenzen des 22“ Ride sind Geschmacksache
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Istanbul Mehmet Legend Dry Cymbals Test
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