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Istanbul Mehmet Samatya Pro 18 Test

Das vierteilige Samatya Cymbal Set von Istanbul Mehmet im Test bei bonedo: Das Traditionsunternehmen Istanbul Mehmet bietet mit den B20-Becken der Samatya Serie eine eindeutige Alternative im Einsteigerbereich an. Der Plan des Firmenchefs Mehmet Tamdeger war, sich selbst zum fünfzigjährigen Wirken als Meister der Beckenmanufaktur mit einer neuen Serie zu beschenken. Diese metallenen  Jubiläumsteller sollten jedoch keineswegs die ausgefallensten, skurrilsten oder gar teuersten Becken werden. Stattdessen sollte sich die Samatya Serie im unteren Preissegment bewegen und dennoch mit ihrem professionellen, universellen Klang auch fortgeschrittene Trommler ansprechen.

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Der Name „Samatya“ bezieht sich auf den gleichnamigen Stadtteil Istanbuls, der seit Jahrhunderten als Zentrum der Beckenschmiedekunst gilt. Taucht man im Netz ein wenig in die Geschichte der türkischen Beckenschmiedeszene ein, so ist man unmittelbar  eingenommen von unendlicher Nostalgie: Mehmet Tamdeger und Agop Tomurcuk lernen bei dem legendären Beckenschmied Mikhail Zilcan, dem Enkelsohn des Godfathers Kerope Zilcan, und gründen später das Unternehmen „Istanbul“. Bis heute steht diese Marke – wenn auch seit Ende der 1990er in Mehmet und Agop aufgeteilt – für einzigartige, gar urige Beckenklänge, die nicht ohne Grund bei vielen Jazzern und anderen Cymbalnerds hoch im Kurs liegen. Wie viel von diesem nostalgischen Flair in unseren Testbecken der Samatya Serie steckt, wollen wir im Folgenden überprüfen.

Details

B20 für kleines Geld

Das vierteilige Beckenset der Samatya Serie kommt mit einem 20“ Ride, einem 18“ sowie 16“ Crash und einer 14“ Hi-Hat zu euch und zählt im Hause Istanbul Mehmet, neben Vertretern wie „Radiant“ oder „Funky“, zu den „Modern Series“. Das interessanteste an diesem erschwinglichen Quartett sind sicherlich seine Zutaten: 20 Prozent Zinn und 80 Prozent Kupfer. Klangkörper aus eben dieser B20-Bronze gelten seit jeher als absolute Prachtexemplare der weltweiten Beckenpalette, was sicherlich auch ihrem aufwändigeren Herstellungsprozess geschuldet ist. Im Gegensatz zu Becken aus etwa B8-Bronze, die aus fertig gestanzten runden Metallplatten hergestellt werden, wird das B20-Gemisch der Samatya Modelle zunächst durch starkes Erhitzen zu Rohlingen gegossen. Durch wiederholtes Erhitzen sowie Walzen werden diese Metallbrocken dann stetig elastischer und können so sukzessive in die gewünschte runde Form gebracht werden. Manche Becken werden daraufhin vollkommen oder teilweise maschinell weiterbearbeitet. Istanbul Mehmet wirbt jedoch damit, dass die Becken der Samatya Serie so wie alle seine Becken nach uralter Tradition von Hand hergestellt werden – „Handmade Cymbals from Turkey“.

Fotostrecke: 5 Bilder Aus der mitgelieferten Beckentasche lugen die funkelnden Samatyas hervor.

Alle mir vorliegenden Becken tragen auf der Oberseite lediglich ein schwarzes Firmenlogo sowie den schwungvoll gestalteten schwarzen Schriftzug „Samatya Series“. Die jeweiligen Typen- und Größenangaben der einzelnen Becken findet man zusammen mit einem weiteren Firmenlogo auf der Unterseite, wie man es zum Teil auch von teureren Becken kennt, allerdings fehlt den Samatyas die Unterschrift des Beckenschmieds auf der Innenseite der Kuppe. Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass diese Cymbals das Prädikat „handmade“ nicht verdient hätten. Alle Becken wurden rundum gründlich auf Hochglanz poliert, und ein feines Abdrehmuster führt gleichmäßig vom Rand bis hoch zum Mittelloch. Die Stärke und das Muster der Hämmerung sind beim Ride-Becken am ausgeprägtesten, doch insgesamt bei allen Becken sehr unauffällig gehalten. 

Die einzelnen Modelle im Detail

Hi-Hat

Die 14“ Hi-Hat ist mit einem 1099 Gramm schweren Top-Becken und einem 1291 Gramm schweren Bottom nicht gerade ein Fliegengewicht. Hier kann man wohl mit Fug und Recht von einem Medium-Heavy Modell sprechen. Die Becken wurden sauber verarbeitet und schließen perfekt miteinander ab. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Hi-Hat ist nicht gerade ein Fliegengewicht.

Ride

Auch das 20” Ride gehört mit seinen 2570 Gramm an das obere Ende der mittleren Gewichtsklasse. Die Kuppe hat eine angenehme Größe und entspricht im Verhältnis zum Body den Proportionen der Crash-Becken.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit zweieinhalb Kilo geht dieses Becken gerade noch als „medium“ durch.

Crashes

Die beiden Crash-Becken sind im Vergleich zur Hi-Hat und zum Ride relativ dünn gehalten. Mit gerade mal 1052 Gramm ist das 16” Crash sogar leichter als das Top-Becken der Hi-Hat. Das 18” Crash besitzt mit seinem Gewicht von 1577 Gramm proportional zum Umfang insgesamt etwas mehr Masse als sein kleiner Kompagnon. Beide Crashes wurden vergleichsweise spärlich mit dem Hammer bearbeitet, was auf eine geringe Spannung der Becken schließen lässt.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit zeitloser Optik kommt das 16” Crash-Becken daher.

Eine Beckentasche ist auch dabei

Zum Lieferumfang des Samatya Beckensets gehört zudem eine schlichte schwarze Beckentasche. Sie trägt das Firmenlogo in Gold und macht rundum einen sehr soliden Eindruck. Die Nähte wirken stabil, und der Reißverschluss ist zum Glück sehr breit gehalten, was auf eine lange Haltbarkeit hoffen lässt. Das einzige Manko ist das Fehlen von Trennfächern im Innenraum der Tasche, was den Becken auf lange Sicht eventuell ihr funkelndes Antlitz nehmen könnte. Natürlich kann man sich hier in MacGyver-Manier auch ganz einfach mit Haushaltsutensilien zum äußeren Schutz der Klangteller behelfen. Die mitgelieferte Variante ist als kostenloses Feature jedenfalls eine wirklich nette Sache und reicht für den ersten Weg zum Proberaum allemal aus. Und da soll es jetzt auch hingehen!

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