Anzeige

Ibanez RGD61-BAM Test

So schlägt sich die Ibanez RGD61 in der Praxis

Unsere Kandidatin ist keine klassische Baritongitarre, sondern eine Semibariton, bei der die Mensur von 26,5 Zoll (673 mm) zwischen einer Standard-Mensur und der einer typischen Baritongitarren liegt. Dadurch lässt sie sich fast ganz normal bespielen. Klanglich sorgt die längere Mensur für einen knackigen Primärklang mit klarer Artikulation, insbesondere in tiefen Lagen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass die Saiten trotz der um einen Ganzton tieferen Stimmung nicht zu „labbrig“ sind. Nachdem ich die Saitenlage und die Oktavreinheit eingestellt hatte, ließ sich der von Werk aufgezogene 010 – 046 Satz Saiten fast ganz normal spielen. Trotzdem muss man darauf achten, keinen zu hohen Druck speziell auf die hohen Saiten auszuüben. Klanglich ist die RGD61-BAM eindeutig auf die härtere Gangart geeicht. Die kräftigen Pickups sorgen für ein dichtes und komprimiertes Signal, das besonders gut mit hohen Verzerrungsgraden harmoniert. 

Die fest verschraubte Mono-Rail-Bridge besteht aus sechs vollständig voneinander getrennten Einzelmodulen.
Die fest verschraubte Mono-Rail-Bridge besteht aus sechs vollständig voneinander getrennten Einzelmodulen.

Die Ibanez ist nicht für cleane Sounds konzipiert

Im cleanen Bereich konnten mich die Pickups nicht wirklich überzeugen. Hier haben leistungsschwächere Pickups ganz klar die Nase vorne. Aber gut, für diese Disziplin ist die Gitarre auch nicht konstruiert. Trotzdem will ich euch die unverzerrten Sounds nicht vorenthalten. Für die cleanen Sounds habe ich einen VOX AC 30 verwendet und für die verzerrten Beispiele kommt ein Marshall JMP mit vorgeschaltetem Baldringer Dual Drive zum Einsatz.

Audio Samples
0:00
Clean – Bridge-Pickup – Poti gedrückt Clean – Bridge-Pickup- Poti rausgezogen Clean – Beide Pickups – Poti gedrückt Clean – Beide Pickups – Poti rausgezogen Clean – Neck-Pickup – Poti gedrückt Clean – Neck-Pickup – Poti rausgezogen

Rockig wird es schon mit wenig Gain

Schon bei sehr wenig Gain tritt der rockige Charakter der Gitarre deutlich hervor. Trotz des relativ engen Dynamikbereichs – bedingt durch die hohe Kompression und die ausgeprägten Mitten – gefällt mir der kernige Sound, der stark an Pete Townshend erinnert. Wer jedoch einen weiten Übergangsbereich zwischen clean und verzerrt sucht, wie man ihn etwa bei The Edge (U2) findet, wird hier nicht fündig. 

Audio Samples
0:00
Angezerrt – Bridge-Pickup – Poti gezogen Angezerrt – Bridge-Pickup – Poti gedrückt Angezerrt – Beide Pickups – Poti gezogen Angezerrt – Beide Pickups – Poti gedrückt Angezerrt – Neck-Pickup – Poti gezogen Angezerrt – Neck-Pickup – Poti gedrückt

Im High-Gain-Bereich liegen die Stärken der Ibanez RGD61

Auch wenn der helle Modus (wenn das Volume-Poti gezogen ist) im cleanen Bereich differenzierter klingt, ist das im High-Gain-Bereich nicht mehr der Fall, denn beim Reindrücken bekommt der Ton nochmal einen Mittenschub, der hohen Verzerrungen entgegenkommt. 

Mit viel Gain klingt die Gitarre in allen Einstellungen ausgewogen und erstaunlich transparent. Klar versanden die Unterschiede der beiden Modes hier allmählich, was aber in der Natur der Sache liegt. Auch meine ursprüngliche Befürchtung, dass der Sound auf den tiefen Saiten mulmig würde, hat sich nicht bestätigt. Selbst mit dem Hals-Pickup klingen Riffs auf der tiefen E-Saite sehr akzentuiert und knackig, was sicher auch zum Teil der langen Mensur geschuldet ist. 

Audio Samples
0:00
High Gain – Bridge-Pickup – Poti gedrückt High Gain – Bridge-Pickup – Poti rausgezogen High Gain – Beide Pickups – Poti gedrückt High Gain – Beide Pickups – Poti rausgezogen High Gain – Neck-Pickup – Poti gedrückt High Gain – Neck-Pickup – Poti rausgezogen
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.