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Hughes & Kettner Tubeman II Test

KONZEPT UND AUFBAU
Der Tubeman aus dem Hause Hughes & Kettner ist – ähnlich dem Dual Drive von Baldringer – ein Preamp, der vor den cleanen Kanal des Gitarrenverstärkers geschaltet wird und das Gitarrensignal im Ganzen bearbeitet. Es stehen insgesamt drei Kanäle zur Verfügung, ein Bypass ist mit dem Tubeman nicht möglich. Das kann in diesem Fall sogar sinnvoll sein, weil das Gerät auch als Recordingtool verwendet werden kann und der cleane Sound so ebenfalls in den Genuss der Röhrenschaltung kommt. Für den Life-Einsatz oder im Zusammenspiel mit einem guten, cleanen Gitarrenamp ist diese Schaltung jedoch doppelt gemoppelt und wird dem einen oder anderen eventuell auch zu viel des Guten sein. Eine integrierte Speakersimulation ermöglicht zusätzlich den Einsatz als Standalone-Preamp, der sein Signal direkt ins Mischpult schickt und so ein schnelles und unkompliziertes Arbeiten im Studio ermöglicht. Der dazugehörige Ausgang befindet sich auf der Stirnseite neben dem normalen Gitarrenein- und dem Signalausgang.

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Die gesamte Elektronik des Tubeman findet in einem robusten Gehäuse aus schlagfestem, schwarzem Kunststoff Platz, die Oberseite besteht aus einer Stahlplatte. Wenn schon eine integrierte Röhre als Herzstück der Elektronik ihre Arbeit verrichtet, dann muss das gute Stück auch eindrucksvoll zur Schau gestellt werden, dachten sich offenbar die Saarländer. Deshalb befindet sich auf der Oberseite ein verglaster Bereich, durch den man während des Betriebes einen ungehinderten Blick auf den 12 AX7 Vorstufenglaskolben hat. Oberhalb dieses Bereiches kauern die Regler in einer Vertiefung, die sie optimal vor Beschädigungen schützt. Auch dem ungewollten Verstellen beim Transport und Livebetrieb wird durch die „verdeckte“ Platzierung effektiv vorgebeugt. Für die Kanalumschaltung sind drei hochwertige Taster verantwortlich.

Was Ausstattung und Bedienung anbelangt, so entspricht der Tubeman im Grunde einem dreikanaligen Gitarrenamp. Alle Kanäle teilen sich eine gemeinsame Klangregelung, bestehend aus Bass, Mid EQ, Treble und dem Master, der die Ausgangslautstärke regelt. In der Minimalstellung dieser drei Regler entspricht der Frequenzgang dem unbearbeiteten Signal. Über den cleanen Bereich wacht nur ein einsames Volumenpoti. Der zweite Kanal besitzt einen zusätzlichen Gainregler zum Einstellen der Verzerrung. Am aufwendigsten ist der dritte Kanal aufgebaut, der neben Volume- und Gainpoti noch mit einem zusätzlichen Voicing-Regler für die Anpassung des Klangcharakters aufwarten kann. Er bearbeitet den Frequenzgang des Gitarrensignals sehr breitbandig und ermöglicht eine große Palette unterschiedlicher Sounds.

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Profilbild von Seb

Seb sagt:

#1 - 25.04.2012 um 19:09 Uhr

1

Das Gerät ist doch eher als Preamp gedacht, oder? Ich erziele die besten Ergebnisse damit, wenn ich damit direkt in die Endstufe meines Amps gehe, z.b. über den Return.Hast Du das im Test probiert?Grüße & Danke für den Test!

Profilbild von Martin

Martin sagt:

#2 - 17.06.2012 um 12:22 Uhr

0

Häufig hilft vor Benutzung eines Gerätes ein Blick in die Bedienungsanleitung. Dort steht: "2.3 To Guitar Poweramp:
An diesem Ausgang erhalten Sie ein ungefiltertes Signal um es
mit Ihrer Gitarrenendstufe oder der Endstufe Ihres
Gitarrenverstärkers zu verbinden. Es ist möglich, von hier aus auch
direkt in den Instrumenten-Eingang eines Gitarrenverstärkers zu
gehen; bitte beachten Sie hiebei, dass es durch die Kombination
zweier Klangregelungen und zweier Eingangsstufen zu wenig sinnvollen
Soundeinstellungen kommen kann."Wie Seb schon schrieb, ist der Tubeman nicht dafür gedacht, vor den Clean-Kanal des Amps geschaltet zu werden. Daher auch kein Bypass. Der im Test zum Vergleich herangezogene Baldringer Dual Drive dagegen ist genau für diesen Zweck gedacht.

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