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Harley Benton TE-69TL Hot Rod NT Roasted Test

Die Harley Benton TE-69TL überrascht mit perfekter Werkseinstellung

Die 3,8 kg machen sich natürlich am Gurt bemerkbar, die TE-69TL neigt ein wenig zur Kopflastigkeit, was mich beim Spiel aber nicht weiter stört. Aber das ist auch schon das einzig Negative, was mir diesbezüglich auffällt. Ansonsten hat Harley Benton bei der Werkseinstellung ganze Arbeit geleistet und die TE-69TL kann mit einer ganz hervorragenden Bespielbarkeit über den gesamten Hals glänzen. Dazu trägt auch das C-Profil seinen Teil bei, das für jede Menge Spielspaß sorgt. Trocken angespielt kommt ein lauter, knackiger Sound zustande und es stellt sich natürlich die Frage, ob der so auch aus den Boxen tönt. Finden wir es heraus.

Zu diesem Zweck aktiviere ich einen Orange Rockerverb und verbinde den Boxenausgang mit einer Universal Audio OX Box, die den Klang einer mit Vintage 30 Speakern bestückten Box simuliert. Die Audiobeispiele wurden nicht weiter im Klang bearbeitet.

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Von clean bis angeschmutzt: die dynamischen Cleansounds der TE-69TL

Los geht es mit dem cleanen Kanal, dabei spiele ich durch alle drei Positionen des Pickup-Wahlschalters und beginne mit dem Halstonabnehmer.

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Clean Position 1 Clean Position 2 Clean Position 3

Hier zeigt sich die TE-69TL recht traditionell, wobei die Kombination beider Pickups einen modernen und in den Höhen ausgeprägteren Klang liefert, der etwas frischer wirkt als gewohnt. Aufgrund der Doppelspulenbauweise drückt der Steg-Pickup ordentlich in den Mitten. Auffallend ist bei allen drei Kombinationen das schnelle Attackverhalten und der damit verbundene Knack beim Anschlagen der Saiten, sehr schön!

Jetzt ziehe ich den Tonregler heraus und aktiviere den Coil-Split des Steg-Pickups, der in Kombination mit dem Halstonabnehmer ebenfalls den Klang ändert. Ich beginne mit der Mittelstellung, anschließend ist der Steg-Pickup allein gesplittet zu hören.

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Coil Split Hals-PU + Steg-PU Coil Split Steg-PU

Ich muss zugeben, dass mich die beiden Sounds der TE-69TL sehr positiv überraschen, denn für meinen Geschmack klingen gesplittete Humbucker häufig nicht so überzeugend und generieren einen eher sterilen und oft harschen Sound. Das kann man von diesen Pickups glücklicherweise nicht behaupten.

Ich bleibe im cleanen Kanal des Amps und spiele die TE-69TL Hot Rod NT Roasted etwas härter an.

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Clean Dynamic 1 Clean Dynamic 2 Clean Dynamic 3 Clean Dynamic 4 Clean Dynamic 5

Die zuvor gewonnenen Erkenntnisse lassen sich eins zu eins auch auf diese Beispiele übertragen. Dazu möchte ich jedoch anmerken, dass durch den härteren Anschlag der Amp leicht zu zerren beginnt, was in meinen Ohren wirklich gut klingt. An dieser Stelle möchte ich kurz auf das Preisschild hinweisen!

Die Harley Benton TE-69TL Hot Rod NT bietet eine Menge Tele zum kleinen Preis.

Das zweite Zuhause der TE-69TL: Der Overdrive-Kanal

Im Overdrive-Kanal des Orange stelle ich einen Medium-Crunch ein und spiele durch alle Positionen, beginnend mit dem Hals-PU, wobei auch die Split-Sounds zu hören sind.

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Medium-Crunch 1 Medium-Crunch 2 Medium-Crunch 3 Medium-Crunch 4 Medium-Crunch 5

Auch hier kann die Harley Benton TE-69TL auf ganzer Linie gefallen. Selbst der sonst eher zurückhaltende Hals-Singlecoil scheint sich am zerrenden Amp pudelwohl zu fühlen und fügt sich mühelos zu den beiden weiteren Klangoptionen des Dreiwegschalters. Die Mittelstellung zeigt sich schön “twangy“ mit ausgeprägten Höhen und der Steg-Pickup drückt ordentlich los. Wird der Coil-Split aktiviert, verliert der Klang nicht an Substanz, sondern bleibt straff und wird keineswegs dünn. Somit lassen sich auch hier fünf gleichwertig nutzbare Sounds abrufen.

Ich erhöhe nun den Zerrgrad und möchte damit erfahren, ob die TE-69TL auch mit modernem Rock oder Metal klarkommt. Der eine oder andere mag jetzt vielleicht eine Augenbraue hochziehen, aber Telecaster-Gitarren sind sehr gerngesehene Gäste im Studio auch bei Rock- und Metal-Produktionen, denn in Kombination mit Humbucker-Gitarren machen sie sich ganz hervorragend. Ich wiederhole den Schaltvorgang aus den Beispielen zuvor und starte wieder mit dem Hals-Pickup.

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More Gain 1 More Gain 2 More Gain 3 More Gain 4 More Gain 5

Bis auf den Halstonabnehmer, der hier dann doch an seine Grenzen stößt, können die vier weiteren Klangoptionen durchaus gefallen. Natürlich fühlt sich der Doppelspuler am Steg in dieser Disziplin am wohlsten, aber mit den weiteren Optionen erweitert sich das Klangbild erheblich.

Fehlt nur noch das obligatorische Beispiel am stark zerrenden Amp.

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High Gain

Hier kann ich es kurz fassen: Das Solieren macht mit der hervorragend zu bespielenden TE-69TL sehr viel Spaß. Vor allem, wenn das Ergebnis so überzeugend klingt. Gut gemacht Harley Benton!

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Profilbild von Toddy Schermer

Toddy Schermer sagt:

#1 - 10.11.2022 um 08:20 Uhr

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Ich habe sogar 2 Instrumente gekauft und kann den Test bis auf einen Punkt, nämlich die Verpackung, voll und ganz bestätigen. Tolles Instrument, dass jeden Cent und viele Euros mehr wert ist. Die Versandverpackung war bei beiden Instrumenten allerdings eine Katastrophe. Der bekannte Umkarton von Thomann ist davon ausgenommen. Der Instrumenten Umkarton ist lächerlich dünn, und der Deckel nur mit zwei Streifen Packband gesichert. Bei beiden war der Neckrest aus Styropor gebrochen und somit nutzlos. Ansonsten noch drei kleine Styro Klötzchen, das war's. Die Gitarren lagen lose und ungesichert im Karton. Da zudem der Thomann MA mit Dämmmaterial gespart hatte, kam eine Gitarre in einem völlig zerfetzten Innenkarton an. Die Gitarre lag förmlich offen im Karton. Da ich nicht glaube, das die Verpackung des Autors sich von meiner maßgeblich unterscheidet, wundere ich mich etwas über dessen Beurteilung der Verpackung. Wie gesagt, ansonsten ein tolles Instrument, mit nur wenigen kleinen Mängeln.

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chr1stoph sagt:

#2 - 15.11.2022 um 11:39 Uhr

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Mein Eindruck nach dem ersten Anspielen ist leider ein anderer. Was stimmt, ist die absolut hochwertige Anmutung. Der Hals ist fantastisch, der Korpus ist schön, und auch das Gewicht finde ich OK. Aber sie klingt einfach nicht am Amp, und ausschließlich darum muss es doch bei einer Gitarre gehen! Roswell Pickups sind die Schwachstelle an allen HB-Gitarren, und in Tests wird gerne so getan, als machte das nichts - die kann man doch auswechseln (lassen). Aber das verdoppelt den Preis der Gitarre und kostet Zeit, Mühe und Expertise. Wenn ein wesentliches Bauteil so schlecht ist, ist die Gitarre keine Gitarre, sondern ein Bastlerstück, und ich finde, so sollte man sie auch besprechen - als schönen Hals und Korpus, mit denen Bastler arbeiten können.

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    chr1stoph sagt:

    #2.1 - 15.11.2022 um 11:58 Uhr

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    Um es noch etwas spezifischer zu machen: der Stegtonabnehmer gibt auch im HB-Modus ordentlich Nebengeräusche ab bei höherem - nicht Metal, aber Rockbrett - Gain. Der Halstonabnehmer gibt einen, wie soll man sagen... scheppernden Ton von sich. Wenn man den Volume ein bisschen runterdreht, werden beide leblos. Mir gefällt die Mittelstellung am besten, aber die Entscheidung "Behalten oder nicht" fällt definitiv zusammen mit derjenigen, ob man nochmal für 100€ oder mehr PUs nachrüsten möchte.

    Antwort auf #2 von chr1stoph

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Bobby Bee sagt:

#3 - 04.05.2023 um 17:23 Uhr

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Das Instrument ist große Klasse. Die Gitarre ist wirklich jeden Cent wert. Mein Exampler wiegt gerade mal 3 Kilo. Die oft kritisierten Roswell Pickups klingen sehr gut, der Steg Humbucker erweitert die klangliche Reichweite des Instruments. Was hier teilweise in den Kommentaren abgegeben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich sehe was teilweise heute für gehypte Vintage Prügel auf den Tisch gelegt wird, steht das preislich in keinem Verhältnis.

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