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Harley Benton Mighty-15TH Test

Praxis

Natürlich ist die erste Frage bei einem 15-Watt-Amp immer, ob er laut genug ist. Die Antwort: Ja, das ist er! Der Unterschied zwischen 15 Watt und 7 Watt ist, was den Schalldruck anbelangt, naturgemäß eher unspektakulär. Bei 15 Watt ist der Verstärker zwar etwas lauter als im 7-Watt-Modus, aber er besitzt vor allem etwas mehr Headroom und fährt nicht so schnell in die Endstufenverzerrung. Die erhält man eher im 7-Watt-Modus.
Für die Aufnahmen wird der Mighty-15TH mit einem Universal Audio OX verbunden, das Signal aus dem OX geht dann direkt auf die Festplatte. Der Grundklang bei mittlerer Einstellung der Klangregelung ist sehr ausgewogen und warm, die Höhen sind nicht so stark vertreten wie zum Beispiel bei einem Fender- oder Vox-Amp in neutraler Einstellung. Hier ist die erste Bestandsaufnahme mit ein paar unverzerrten Sounds .

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Clean: Neutrale Einstellung – alle Regler 12 Uhr (Stratocaster) Clean: Funk Style (Stratocaster) Clean: Mit vorgeschaltetem Compressor & Reverb (Starplayer TV)

Bei Gain unter 12 Uhr bleibt der Ton mit Singlecoil-Pickups noch unverzerrt, bei Humbuckern wird eine leichte Übersteuerung mit einem rauchigen Ton generiert. Weiter geht es mit den angezerrten Sounds, der Gain-Regler hat die 13-Uhr-Marke erreicht. Mit der Boost-Funktion wird noch eine dezente Schippe an Zerrgrad draufgelegt, was für mein Empfinden ruhig etwas mehr sein könnte. Die Reaktion auf die Anschlagsdynamik ist in Ordnung und mit dem Volume-Regler an der Gitarre lässt sich der Zerrgrad auch bei hohen Gain-Settings noch gut zurücknehmen. Man kann auch sehr gut den Zerrgrad und die Art des Zerrsounds mit Gain und Volume einstellen – die Vorstufenzerre über Gain und die Endstufenverzerrung setzen bei Volume-Einstellungen um 15 Uhr ein. Im vierten Beispiel hört ihr die verschiedenen Sounds, zuerst Vorstufenverzerrung mit Gain auf 15 Uhr und Volume auf 12 Uhr. Dann das Ganze umgekehrt und zum Abschluss Gain und Volume auf 15 Uhr. Im letzten Beispiel hört ihr den maximalen Zerrgrad, einmal ohne und dann mit Boost.

Audio Samples
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Overdrive: Gain auf 13 Uhr – Boost off (Stratocaster) Overdrive: Gain auf 13 Uhr – Boost on (Stratocaster) Overdrive: Gain auf 14 Uhr – Anschlagsdynamik (SG) Overdrive: Gain & Volume in unterschiedlichen Einstellungen (SG) Overdrive: Max Gain mit und ohne Boost (Les Paul)
Der Harley Benton Mighty-15TH ist ein schnörkelloser Röhren-Amp, mit dem klassische Rocksounds bis hin zum mittleren Zerrbrett realisierbar sind.
Der Harley Benton Mighty-15TH ist ein schnörkelloser Röhren-Amp, mit dem klassische Rocksounds bis hin zum mittleren Zerrbrett realisierbar sind.

Die Bandbreite im Zerrgrad am Amp reicht von clean bis zum kernigen Mid-Gain-Brett, und damit lässt sich einiges einstellen. Unter der akustischen Lupe betrachtet klingt der Mighty-15TH etwas matt, was die Klangfarbe anbelangt, die Höhen perlen nicht übermäßig und in den tiefen Frequenzen wird es mitunter etwas matschig, außerdem klingt der Zerrsound manchmal etwas pappig. Aber fairerweise sollte man den Preis nicht aus den Augen verlieren, für den man bekanntermaßen keinen Boutique-Amp erwarten darf. So gesehen macht er eine gute Figur und verträgt sich auch sehr gut mit Effektpedalen jeglicher Art. Hier kann man den leicht farblosen Sound noch mit ein paar Charakterpedalen aufpeppen, was auf jeden Fall auch mein bevorzugter Einsatzbereich wäre: Den Amp auf halbwegs clean einstellen, Höhen etwas weiter aufdrehen, die Mitten leicht zurücknehmen und schließlich mit einem Zerrpedal etwas Farbe ins Spiel bringen. Hier sind drei Beispiele dazu.

Audio Samples
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Pedal Plattform: Walrus Ages und Boss RE-20 (Stratocaster) Pedal Plattform: Friedman BE-OD (Les Paul) Pedal Plattform: Diezel Herbert (Les Paul)

Zum Abschluss hört ihr den Mighty-15TH im Bandkontext, einmal mit einer Tele (Mitte) und einem vorgeschalteten Klon KTR Overdrive, und auf den Außenpositionen links und rechts eine Jaguar mit P90, die direkt an den Mighty-15TH angeschlossen ist.

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Mighty-15TH im Bandkontext
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Profilbild von Gerhard

Gerhard sagt:

#1 - 24.04.2021 um 05:58 Uhr

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Class A, das wage ich stark zu bezweifeln.

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