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Harley Benton JA-Baritone Test

Mit der Harley Benton JA-Baritone hat die Thomann-Hausmarke ein Offset-Modell in Baritonstimmung für einen gewohnt günstigen Preis im Programm. Ermöglicht wird die tiefere Stimmung durch eine längere Mensur und für die Klangübertragung stehen zwei P-90 Singlecoils bereit. Der Hersteller beschreibt die JA-Baritone als perfekte Begleiterin für Stoner-Rock und Surf-Music. Ob das Instrument hält, was es verspricht, sagt euch der folgende Test. 

Harley Benton JA-Baritone – das Wichtigste in Kürze

  • Bariton-E-Gitarre im Offset-Design
  • Pappel-Korpus
  • Ahornhals mit Griffbrett aus Purple Heart
  • Zwei P90 AlNiCo Singlecoils
  • Mensur: 762 mm
  • Saitenstärke ab Werk: .014 – .068
  • Herkunft: China

Die Harley Benton JA-Baritone kommt im schwarzen Gewand 

Beim aktuellen Preis von knapp 200 Euro verwundert es nicht, dass die JA-Baritone nur in einem einfachen Karton ohne Tasche ausgeliefert wird. Bei der ersten Begutachtung präsentiert sie sich mit einer guten Verarbeitung und setzt auf die Farbe Schwarz. Einen passenden Kontrast dazu bildet der geschraubte helle Ahornhals mit C-Profil, der wie der Rest des Instruments hochglanzlackiert ist. Einzig das Griffbrett wirkt sehr trocken und könnte eine Ölung vertragen. Verwendet wird an dieser Stelle eine Holzart mit dem Namen Purple Heart, die in letzter Zeit häufiger bei kostengünstigen Gitarren zu finden ist. Das auch unter den Bezeichnungen Violettholz oder Amaranth bekannte Holz hat seinen Ursprung vornehmlich in Mexiko bzw. dem tropischen Zentralamerika. Die tiefere Stimmung der Gitarre wird durch eine 762 mm (30 Zoll) lange Mensur realisiert.

Ab Werk ist die JA-Baritone mit Saiten in den Stärken .014 – .068 bespannt, die über einen 42 mm breiten Sattel laufen. Darüber hinaus bringt sie satte 4,1 kg auf die Waage, was natürlich auch den ausladenderen Maßen geschuldet ist. 

Baritone Guitar
Fotostrecke: 5 Bilder Die Harley Benton JA-Baritone präsentiert sich im Offset-Design.

Harley Bentons JA-Baritone setzt auf einen simplen Aufbau

Für eine stabile Stimmung und gute Schwingungsvoraussetzungen sorgt eine feste Brücke, durch die die Saiten von der Korpusrückseite laufen. In Sachen Tonwandlung stehen zwei P-90 Singlecoils parat, die über einen Dreiwegschalter ganz simpel einzeln oder zusammen betrieben werden können. Weiterhin sind ein Master-Volume und ein Tone-Poti für die zusätzliche klangliche Abstimmung der Pickups an Bord. Kluson-Style-Tuner an der Kopfplatte sorgen für die richtige Stimmung.  

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So wird die Harley Benton JA-Baritone im Test aufgezeichnet

Für die heutigen Aufnahmen nutze ich ein 74er Fender Silverface Bassman-Topteil in Kombination mit einer Universal Audio OX Box. An der OX ist die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern aktiviert. Um dem Signal im Laufe des Tests auch etwas Dampf zu machen, liegen außerdem ein Xotic EP Booster und ein Honey Bee Dolly Dagger Fuzz bereit. Gestimmt ist die Gitarre während des Tests die meiste Zeit in BEADF#B. Für die härtere Gangart stimme ich die tiefste Saite aber stellenweise auch noch einen Ganzton tiefer. Einen detaillierteren Eindruck bekommt ihr übrigens im Video zum Test. 

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Drahtig im Antritt: Der erste Eindruck zur JA-Baritone

Direkt aus dem Karton punktet die Gitarre mit einer guten Saitenlage und angenehmen und griffigen Bespielbarkeit. Darüber hinaus schwingt das Instrument drahtig und resonant und macht sofort Lust auf mehr. Typisch für Instrumente in dieser Preisklasse sollte man aber auch bei der Harley Benton JA-Baritone kleine nachträgliche Korrekturen einplanen. Neben dem schon angesprochenen sehr trocken wirkenden Griffbrett wurden bei unserem Testmodell die Bünde nicht sauber poliert. Demzufolge fühlen sich Bendings und Vibratos etwas rau an, was sich auch im Ton bemerkbar macht. Mit ihrem Gewicht von etwas über 4 kg gehört diese Bariton zwar gewiss nicht zu den leichten Exemplaren, hängt aber dafür sehr ausgewogen am Gurt.  

Die P90s passen zum Instrument 

Am Amp entpuppen sich die P90s als gute Wahl zur Wiedergabe des straffen und drahtigen Grundcharakters. Wie gewohnt liefert der Hals-Pickup das voluminöseste Signal, ohne aber in der tiefen Lage zu matschen. Der Bridge-Pickup fällt im Output zwar etwas ab, mischt sich aber in der Mittelstellung sehr gut mit seinem Kompagnon. Wie sich außerdem zeigt, reagiert das Volume-Poti feinfühlig und auch das Tone-Poti macht einen guten Job, möchte man den Sound etwas samtiger gestalten. Letztere Option kann besonders beim Bridge-Pickup im Clean-Betrieb durchaus lohnenswert sein. 

Die P90s entpuppen sich als gute Wahl zur Wiedergabe des straffen und drahtigen Grundcharakters.

Die Harley Benton JA-Baritone erweist sich als inspirierendes Werkzeug 

Wer auf tiefgehende Ambient-Sounds steht, findet mit der JA-Baritone auf jeden Fall eine gute Partnerin. Mit ihrem drahtigen Sound zeigt sie sich im Clean-Kanal bei Bedarf zudem sehr funky. Aber auch mit mehr Gain kommt sofort Freude auf, wobei die P90 Singecoils traditionell anfälliger für Nebengeräusche sind. Die Aussage des Herstellers, dass das Instrument wie gemacht für Stoner Rock-Ausflüge ist, kann ich nur bestätigen. Alles in allem empfinde ich die Harley Benton JA-Baritone also als sehr inspirierend. Hier kommen einige Aufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen. 

Audio Samples
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Clean: Soundcheck Pickups Clean: Ambient Sound (Neck PU) Clean: Funk Groove (Neck & Bridge PU) Clean: Chord Picking (Bridge PU) Crunch: Melody (Neck & Bridge PU) Crunch: Basslines & Chords (Bridge PU) Overdrive: Powerchords (Bridge PU) Fuzz: Powerchords (Bridge PU)
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Die Harley Benton JA-Baritone überzeugt im Test als unkompliziertes und schwingungsfreudiges Instrument. Dabei beherrscht die Gitarre sensible atmosphärische Sounds, kann mit ihrem drahtigen und perkussiven Charakter aber auch richtig rocken. Kleine Nachbesserungen sollte man aber auch bei dieser preisgünstigen Gitarre einplanen. Im Falle unseres Testmodells waren in diesem Zusammenhang die Bünde nicht poliert und das Griffbrett sehr trocken. Angesichts des Preises hinterlässt die JA-Baritone aber dennoch einen sehr guten Eindruck. Wer also auf der Suche nach inspirierenden neuen Sounds ist, sollte die Gitarre unbedingt einmal anspielen! 

Die Harley Benton JA-Baritone beherrscht sensible atmosphärische Sounds, kann mit ihrem drahtigen und perkussiven Charakter aber auch richtig rocken.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • solide Verarbeitung (mit Abstrichen -> siehe Contra)
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • schwingungsfreudiger und drahtiger Grundcharakter
  • passend abgestimmte P90 Pickups
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Griffbrett sehr trocken
  • Bünde nicht sauber poliert
Artikelbild
Harley Benton JA-Baritone Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: JA-Baritone
  • Typ: Bariton-E-Gitarre
  • Herkunftsland: China
  • Farbe: Schwarz (Hochglanz)
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Purple Heart
  • Halsprofil: C
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Bünde: 21
  • Mensur: 762 mm
  • Tonabnehmer: 2 P90 AlNiCo Vintage Style Singlecoils
  • Bedienung: Master Volume, Master Tone, Dreiwegschalter
  • Hardware: schwarz, Fixed Bridge, Kluson Style Tuner
  • Gewicht: 4,1 kg
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (August 2023)

Herstellerseite: https://harleybenton.com

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