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Gibson Flying V Melody Maker Test

DETAILS

Korpus
Die Flying V Melody Maker Serie ist in drei unterschiedlichen Farben erhältlich, in Schwarz, Weiß und Blau. Letztere trägt unser Testmodell, die genaue Bezeichnung ist Satin Blue. Hier macht sich auch der günstige Preis bemerkbar, denn es gibt keine aufwendige Mehrfach-Lackierung, das Finish zeigt sich sehr rudimentär in einfachem mattem Blau, das ich aber prinzipiell nicht schlecht finde. Die Gitarre hat eben nicht dieses neue Hochglanz Outfit, sieht eher schon etwas gebraucht aus, obwohl es natürlich nicht so ist. Sie ist insgesamt sehr schlicht gestaltet, die V-Form ziert ein kleines schwarzes Schlagbrett mit einem Pickup und dem dazugehörigen Volume-Regler, daneben die Klinkenbuchse. Auch die Bridge ist nur einteilig. Statt einer Tune-O-Matic mit Stop Tailpiece, wie es bei den „großen“ Flying V’s der Fall ist, verrichtet hier ein einfaches Wrap Around Tailpiece seinen Dienst. Eine Brücke also, bei der die Saiten von der Hals-Seite aus eingefädelt und dann um die Brücke gewickelt werden. Mehr gibt’s nicht, höchstens noch die Gurtpins, einer am Ende des oberen V-Flügels, der andere auf der Korpusrückseite am Übergang zum Hals. Die werden auch sicherlich benötigt, denn eine Flying V ist bekanntlich im Sitzen nicht sehr bequem zu spielen.

Pickup
Was die Auswahl des Tonabnehmers anbetrifft, hat man sich nicht lumpen lassen und einen Seymour Duncan Ceramic HB-103 eingebaut. Dieser Pickup ist nah am Steg positioniert und bringt eine gute Ausgangsleistung mit, die den Amp schon recht früh zum Zerren bringen kann. Genaueres dazu werdet ihr im Praxisteil erfahren.

Hals
Der eingeleimte Hals ist auf der Rückseite genau wie die gesamte Kopfplatte ebenfalls blau lackiert. Beim Holz verlässt man sich mit Mahagoni und einem Ahorn-Griffbrett auf Bewährtes. Das Halsprofil wird vom Hersteller als Melody Maker bezeichnet, eine etwas kräftigere D-Form, die aber gut in der Hand liegt. Auf dem Griffbrett befinden sich 22 Medium Frets, die eine kurze Einspielzeit benötigen, um Bendings glatt und ohne Widerstand zuzulassen. Hier macht die Flying V keinen Unterschied zu den meisten preisgünstigen Gitarren, bei denen man noch etwas Hand anlegen muss, um das Optimum aus ihnen herauszuholen. Für viele Gitarristen ist das eine Plage, andere hingegen entwickeln einen gewissen Heimwerker-Geist und freuen sich, wenn sie ihre Gitarre etwas pimpen und ihr so einen Hauch Individualität verpassen können. Die Flying V ist natürlich, bedingt durch den schmalen Korpus am Halsansatz, in den oberen Lagen exzellent bespielbar, die Orientierung und das Treffen der richtigen Töne ist durch die Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Hals-Leiste optimal gewährleistet. Die Kopfplatte ist im Vergleich zu den Standard Flying V’s etwas kleiner und an beiden Seiten mit je drei White Button Tuner bestückt, die problemlos ihre Arbeit verrichten. Aus Platzmangel ist der Gibson-Schriftzug auf der Abdeckplatte für den Halsstellstab eingraviert, direkt über dem Kunststoffsattel, über den es auch nichts Nachteiliges zu berichten gibt. Er ist für die mitgelieferte Saitenstärke (010-046) gut ausgefeilt und ausreichend glatt, sodass die Gitarre weder beim Stimmen noch bei Bendings oder Vibratos ihre Stimmung verliert.

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