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Framus D-Series S 370 XG Test

Mit der Framus D-Series S 370 XG in Solid Black Satin stellt der deutsche Hersteller eine E-Gitarre vor, bei deren Entwicklung man den Bon Jovi Gitarristen Phil X an Bord hatte. Ein Instrument, das in China gefertigt wird und dadurch auch zu einem moderateren Preis als das einstige Signature-Modell erhältlich ist. Die S 370 XG ist von Framus in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, sie kommt mit Double-Cutaway und ist je nach Typ mit Humbuckern oder P90 Pickups bestückt.

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Für die Flaggschiff-Instrumente aus der Masterbuilt-Reihe muss man bis zu 7000 Euro hinblättern, und die Gitarren aus der Teambuilt-Serie liegen in der Region ab 2000 Euro aufwärts. Da ist unser Testmodell doch recht moderat im Preis, denn es geht für knapp unter 700 Euro über die Ladentheke bzw. in den Versand. Was man alles mit dem Instrument anstellen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Lieferumfang

Die Framus D-Series S 370 XG kommt mit einem Rockbag Student Line Plus-Gigbag, dem ein Klinkenkabel und das nötige Werkzeug zur Halseinstellung in Form eines Sechskantschlüssels beigelegt sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Framus D-Series S 370 XG wird inklusive GigBag geliefert.

Korpus

Der Korpus der S 370 XG ist aus Mahagoni gefertigt und hat die Konturen einer SG, allerdings sind die Cutaways leicht versetzt angeordnet und er ist eine Idee dicker und zum Rand hin stärker abschrägt als das klassische Modell von Gibson. Trotzdem ist die Gitarre mit 3,1 kg eher ein Leichtgewicht. Unser Testmodell kommt in Schwarz, Black Satin wird das Finish vom Hersteller genannt. Den optischen Gegenpol dazu bildet die verchromte Hardware, auch die Pickup-Kappen der beiden Humbucker sind verchromt.

Fotostrecke: 4 Bilder Unser Testmodell kommt in Schwarz, Black Satin wird das Finish vom Hersteller genannt.

Die Gitarre ist mit einer Tune-O-Matic-Bridge mit Stop-Tailpiece bestückt, der Steg hat standesgemäß sechs einzelne Saitenreiter, die in der Tiefe (Oktavreinheit) ausreichend verstellt werden können. Zur Justierung der Saitenlage dienen die beiden seitlichen Rändelschrauben. Die XG-Modelle sind alle mit einem Master-Volume und einem Master-Tone-Regler ausgestattet, der Dreiweg-Kippschalter für die Pickups befindet sich zwischen den beiden Reglern.

Fotostrecke: 5 Bilder Bei der verwendeten Brücke greift Framus auf altbewährtes zurück…

Pickups

Die Gitarre ist mit zwei Pickups von Seymour Duncan ausgestattet: Am Hals sitzt ein SH-1n, ein Humbucker, der laut Hersteller in der Tradition der 1950er P.A.F.-Pickups entwickelt wurde und Vintage-Humbuckersounds liefern soll. Am Steg werkelt ein SH-4b, der für einen etwas moderneren und aggressiven Ton steht. Beide Pickups sind mit Alnico 5 Magneten bestückt und können mit dem Dreiwegschalter entweder einzeln oder in der mittleren Position zusammen angewählt werden. Sie sind in schwarzen Rahmen befestigt und lassen sich mit zwei seitlichen Schrauben in der Höhe verstellen.

Fotostrecke: 6 Bilder Bei der Auswahl der Tonabnehmer fiel die Wahl auf den Hersteller Seymour Duncan.

Hals

Der eingeleimte Hals ist wie der Korpus aus Mahagoni gefertigt und trägt ein Tigerstripe-Ebenholzgriffbrett mit 12“ Radius. Das C-Profil legt dem Spieler ein amtliches Stück Holz in die Hand, dessen Dicke am 5. Bund 27 mm misst. Zum Vergleich: Meine Les Paul mit Slim-Taper-Profil kommt im 5. Bund auf 24 mm. Die 22 Nickel-Silber Bünde (2,7 x 1,4 mm – B x H) sind vorbildlich ins Griffbrett eingearbeitet und sauber poliert, auch an den Kanten steht nichts über. An der werkseitigen Einstellung gibt es nichts zu bemängeln, auch Halsneigung und Saitenlage sind so eingestellt, dass man keine großen Korrekturen vornehmen muss. Bei einem Instrument in dieser Preisklasse ist das nicht immer der Fall. Die Gitarre hat eine Mensur von 628 mm und zur Orientierung gibt es Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halskante. Die Saiten laufen über einen selbstschmierenden Graphitsattel zu den geschlossenen Framus-Mechaniken, die an beiden Seiten der schwarz lackierten Kopfplatte positioniert sind. Dort gibt es ebenfalls nichts zu meckern, sie verrichten ihre Arbeit ohne tote Punkte und sorgen für einen schnellen Stimmvorgang. Am Übergang zum Hals findet man unter einer Kunststoffabdeckung den Zugang zum Halsstellstab.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Mahagonihals besitzt ein kräftiges C-Profil und legt dem Spieler ein amtliches Stück Holz in die Hand.
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Praxis

Spielt man die Gitarre unverstärkt an, kommt ein recht knackiger Ton aus dem Instrument – eine gute, direkte Ansprache mit klaren Höhen und einem drahtigen Bassbereich. Der Hals lässt sich sehr gut bespielen – wenn man dicke Hälse mag und nicht ein ultraflaches Speedbrett bevorzugt. Die gute Werkseinstellung in puncto Hals- und Saitenlage sowie die sauber bearbeiteten Bünde tragen natürlich ebenfalls zum Spielkomfort bei.
Jetzt geht es an den Amp und für den Praxisteil wird die Framus D-Series S 370 XG an einen Sovtek MIG-50 angeschlossen, wobei die Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Der Verstärker ist clean eingestellt, Zerrsounds werden dann mit diversen Overdrive- und Distortion-Pedalen erzeugt.
Die Pickups haben einen etwas unterschiedlichen Charakter, harmonieren aber in Kombination sehr gut. Der Hals-Pickup ist im Ausgangspegel etwas dezenter, liefert eine gute Portion obere Mitten und Höhen und unterstützt den leicht drahtigen Grundton des Instrumentes sehr gut. Der Steg-Pickup hat ordentlich Feuer und zwingt den Amp auch im cleanen Bereich bei hartem Anschlag zu dem einen oder anderen übersteuerten Ton. Die Kombination beider Pickups liefert einen knackigen Sound, der im Cleanbereich auch ein Funk-Lick überzeugend generieren kann. Nimmt man das Tone-Poti noch mit hinzu und senkt die Höhen leicht ab, lassen sich auch recht weiche Jazz-Sounds mit dem Hals-Pickup erzeugen.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Kombinationen Clean: Funk Style (Hals & Steg PU) Clean: Jazz Style (Hals PU – Tone zurück)

Wir wechseln in die dreckige Abteilung und den Zerrsound liefert nun ein vorgeschalteter Himmelstrutz Fetto Nord mit niedrig eingestelltem Drive-Regler (10 Uhr). Die Crunch-Disziplin wird von der S 370 XG auch gut gemeistert und vor allem der Hals-Pickup lässt sich gut für Blues-Sounds einsetzen. Er liefert einen definierten, klaren Ton, der sich auch im Bandkontext entsprechend durchsetzen kann.

Audio Samples
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Crunch: Hals & Steg PU Crunch: Hals PU
Die Framus D-Series S 370 XG hat eine gute Ansprache und ist prädestiniert für High-Gain-Sounds.
Die Framus D-Series S 370 XG hat eine gute Ansprache und ist prädestiniert für High-Gain-Sounds.

Bei der Anschlagsdynamik mit mittlerem Zerrgrad sieht es auch ganz gut aus, die Tonabnehmer bringen die unterschiedlichen Anschlagsarten (Finger, Pick) klar rüber und die Steuerung des Zerrgrades ist auch über den Anschlag möglich. Allerdings ist da noch Luft nach oben, was sich bei diesen Mid-Gain-Sounds am meisten bemerkbar macht. Verglichen mit High-Class-Pickups fehlt es den beiden Tonabnehmern etwas an Transparenz und der Hals-Pickup präsentiert sich in dieser Disziplin bei hartem Pick-Anschlag auch ein wenig pappig. Aber dabei sollte man immer den Preis im Auge behalten, für den die Gitarre bestens bestückt ist, aber man natürlich keine Wunder erwarten darf. Beim SH-4b am Steg ist die Dynamik nicht so groß, aber der ist auch für ein ordentliches Brett konzipiert, was er auch liefern kann. Die Arbeit mit dem Volume-Poti an der Gitarre zum Steuern des Zerrgrades funktioniert, aber hier geht der Pegel doch etwas zurück, wenn man von mittlerem Zerrgrad auf leichte Übersteuerung regeln möchte.

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Mid Gain: Alle drei PU Kombinationen – Anschlagsdynamik Mid Gain: Volume Poti Aktion (zuerst Steg PU, dann Hals PU)

Mit höheren Zerrgraden klappt es sehr gut, hier singt die Gitarre ordentlich und liefert auch ein entsprechendes Sustain, um Töne auch mal entspannt länger stehenzulassen. Das funktioniert mit beiden Pickups sehr gut, auch die Ansprache auf Pinch-Harmonics zeigt sich problemlos. In diesem Bereich ist die Gitarre recht vielseitig aufgestellt, von Metal bis Stoner Style Fuzz Sounds lässt sich einiges anstellen. Die Schokoladenseiten sind aber die fetten Classic-Rock High-Gain-Sounds im Stile von Bon Jovi oder Van Halen, aber das liegt ja bei Phil X auch recht nahe. Die Gitarre ist recht stimmstabil und auch bei Downtunings nicht problematisch, auch bei Drop C hatte die tiefe E-Saite noch ein sauberes Tracking und die Pickups machten auch in diesem Frequenzbereich nicht schlapp.

Audio Samples
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High Gain: Lead Sound (Hals PU > Steg PU) High Gain: Riff (Steg PU) High Gain: Mid Scoop Metal (Steg PU) Fuzz: Hals PU mit komplett abgedrehtem Tone
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Fazit

Die Framus D-Series S 370 XG in Solid Black Satin ist ein sehr gutes Instrument, das die Gene des Bon Jovi Gitarristen trägt, in China hergestellt und für einen recht moderaten Preis angeboten wird. An der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln, auch die werkseitige Voreinstellung ist quasi „ready to rock“, und das ist natürlich auch das Motto dieser Gitarre. Bestückt mit zwei Seymour-Duncan-Humbuckern kann sie ein sattes Zerrbrett mit ordentlich Sustain liefern, aber auch bei niedrigeren Zerrgraden sind authentische Blues-Sounds möglich. Der Hals-Pickup ist eher für dynamische und dezente Töne zuständig, während der Steg-Pickup das saftige Brett liefert.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • prädestiniert für High-Gain-Sounds
  • gute Ansprache
  • knackiger Grundsound
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • geringes Gewicht
Contra
  • leichte Defizite in Dynamik und Steuerungsmöglichkeiten mit dem Volume-Poti
Artikelbild
Framus D-Series S 370 XG Test
Für 349,00€ bei
"Ready to Rock" ist das Motto der Framus D-Series S 370 XG, die ein ordentliches Zerrbrett aber auch bluesige Töne liefern kann.
“Ready to Rock” ist das Motto der Framus D-Series S 370 XG, die ein ordentliches Zerrbrett aber auch bluesige Töne liefern kann.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Framus
  • Model: D-Series S 370 XG
  • Herstellungsland: China
  • Finish: Black Satin
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni (eingeleimt)
  • Profil: C
  • Griffbrett: Tigerstripe Ebenholz (12“ Radius)
  • Sattel: Graphit
  • Halsbr. Sattel: 43 mm
  • Halsbr. 12. Bd.: 52,5 mm
  • Mensur: 628 mm
  • Bünde: 22 Nickel Silber Frets
  • Mechaniken: Framus
  • Pickups: Seymour Duncan SH-1n (Hals) und SH-4b (Steg)
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: Tune-O-Matic Bridge mit Stop Tailpiece
  • Gewicht: 3,1 kg
  • Zubehör: Student Gigbag
  • Ladenpreis: 699,00 Euro (Februar 2020)
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Der Mahagonikorpus kann seine optische Anlehnung an eine SG-Gitarre nicht verleugnen.

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