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Finger aufwärmen für Gitarristen Tutorial

Sicher ist euch auch schon aufgefallen, dass ihr eure Riffs und Lix nach einer gewissen Einspielphase wesentlich präziser und effektiver spielen könnt, als direkt nach dem Auspacken der Gitarre. Das ist ganz natürlich, schließlich braucht es einfach eine Weile, bis die Finger aufgewärmt sind und auf die optimale Betriebstemperatur kommen. 

Tutorial_Gitarre_Finger_Aufwaermen_Teaser

Finger Aufwärmübungen – nicht nur für Gitarren-Anfänger geeignet

„Aufwärmen? Ich bin doch kein Anfänger mehr!“, mag sich der ein oder andere Musiker denken. Dabei ist es hinlänglich bekannt, dass gerade Top-Gitarristen diverse Übungen nutzen, um ihre Finger und Hände vor einem Gig oder einer wichtigen Probe aufzuwärmen – für uns mehr als ein guter Grund, euch ein paar einfache Methoden, Übungen und Tricks zum Warmmachen zu zeigen.  

Bessere Spielperformance durch Warm-Up-Übungen

Dass ihr deutlich besser spielen könnt, wenn ihr erst einmal ordentlich warm geworden seid, haben wir ja bereits angedeutet – ob ihr Gitarre oder E-Gitarre spielt, ist hierbei zweitrangig. Wichtig ist aber – und deswegen möchten wir es direkt vorab erwähnen -, dass ihr die Aufwärmübungen ordentlich und gewissenhaft ausführt. Sauberkeit geht vor Schnelligkeit!  
So – damit entlassen wir euch in die Tiefen unseres Tutorials. Viel Spaß beim üben, Finger aufwärmen und Gitarre spielen!

TIPP: Alle Studien werden mit FLASH in unserem animierten Notenformat dargestellt. Installiert also einen aktuellen Flash-Player. Die Steuerung erfolgt über die Pfeile-Tasten eurer Tastatur. Falls ihr noch keinen habt, könnt ihr ihn euch hier downloaden.

WARM-UP TEIL 1

Als erstes beschäftigen wir uns mit Warm-Up Übungen, die auf dem Prinzip des Vierfingersatzes basieren. In Studien dieser Art wird jedem Finger der Greifhand ein eigener Bund zugeordnet (Abb. 1). Achtet auf den im Griffbild festgehaltenen Fingersatz. Hier steht die Ziffer »1« für den Zeigefinger, die »2« für den Mittelfinger, die Numero »3« für den Ringfinger und last but not least- die »4« für den kleinen Finger.
Unsere erste Übung basiert auf dem in der Abbildung vorgestellten Vier-Fingersatz Prinzip. In der Studie nutzen wir das Pattern, um es konsequent auf alle sechs Saiten zu übertragen. Obwohl die Studie einfach aussieht, sollte man sie – gerade zu Beginn des Trainings – sehr langsam spielen. Nur so ist gewährleistet, dass man keine ungewollten Flüchtigkeitsfehler einbaut. Denn Sauberkeit geht nun mal über Geschwindigkeit! Also: Slow Down, Bruder! Das animierte Notenbild wird euch nach einem Klick auf das Flash-Thumbnail angezeigt.

TIPP: Achtet beim Üben auf einen korrekten Ablauf des Fingersatzes. Ein perfektes Ergebnis erzielt ihr, wenn ihr dabei wie in der folgenden Animation beschrieben vorgeht:   

Das vorgestellte Procedere scheint auf den ersten Blick vielleicht ein wenig kompliziert, stellt aber definitiv die beste Möglichkeit dar, die Studie in den Griff zu kriegen. Außerdem sorgt die Spielweise dafür, dass eure Endgeschwindigkeit und die Präzision eurer Performance steigt. Üben lohnt sich eben doch!

Aber es geht auch anders. Die zweite Übung zeigt, wie einfach man aus den in Studie 1 eingeführten Einzel-Element ein Lick basteln kann, der uns querfeldein über das Griffbrett führt. Auch hier gilt: Bitte zu Beginn sehr langsam spielen!

Genau wie weiter oben beschrieben, solltet ihr auch beim Spielen dieser Studie darauf achten, die Finger nach dem Spielen der Töne (B-Saite) zunächst an Ort und Stelle zu lassen. Erst nachdem ihr die vier Noten auf der B-Saite hinter euch gebracht habt, ist es an der Zeit mit dem Zeigefinger auf die E-Saite zu wechseln.
Alles andere läuft dann genauso ab, wie bei der letzten Übung. Für den Lagenwechsel löst ihr alle Finger von der Saite, schiebt eure Hand um einen Bund weiter nach oben und startet von vorne.
In der nächsten Studie starten wir mit dem Pattern aus Übung 1, wechseln nach der gestrichelten Linie die Lage und spielen das Ganze um einen Bund versetzt »bergauf«. Nach der zweiten »Gestrichelten« wechseln wir in den siebten Bund (VII. Lage) und starten mit dem Pattern aus Übung 2.

AKTION: Hey, das könnt ihr doch auch selber! Lasst euch inspirieren und kreiert eigene Warm Up Übungen aus den beiden bisher vorgestellten Einzel-Pattern. 
So, das war es schon. Im zweiten Teil werden wir euch mit komplexeren Studien zum Thema versorgen. Nutzt die Zeit, um euch mit den hier vorgestellten Lix vertraut zu machen. Dann läuft’s beim nächsten Mal um so besser.

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WARM-UP TEIL 2

Und, wie sieht’s aus? Haben sich eure Finger schon an die neuen Übungen gewöhnt?! Na super, dann können wir ja weitermachen. Neben einer coolen Erweiterung eures Picking-Übungsrepertoires, wollen wir euch nun mit einer ziemlich effektiven Trainingseinheit zum Thema Hammering On verwöhnen.
Im ersten Teil haben wir uns ausschließlich mit chromatischen Linien auseinander gesetzt, die aus vier Tönen pro Saite bestanden. Da sich normale Tonleitern aber im Normalfall (zum größten Teil) aus drei Tönen pro Saite zusammensetzen, gehen die Übung eigentlich ein wenig an der “gitarristischen” Realität vorbei. Aber keine Sorge: Umsonst war das Lernen der Pattern natürlich nicht. Die Trainingseinheiten des ersten Teils sind reine Koordinations und Aufwärmstudien und erfüllen diesen Zweck ganz hervorragend.
Weiter geht’s – Ein Klick auf das Thumbnail-Bild und schon seit ihr mitten in der nächsten Übung:

Wenn ihr dir die Auf-, und Abschlagszeichen genau anschaut, dann werdet ihr schnell erkennen, warum diese Studie so nah an der gitarristischen Realität rangiert. Durch die 3 Töne pro Saite Struktur wird die Abfolge des Pickings nämlich unsymmetrisch. Geht es auf der E-Saite mit einem Abschlag los, müssen wir den Wechsel auf die B-Saite mit einem Aufschlag erledigen. Nach jeweils einem Ab-, und Aufschlag, geht es dann wieder mit einem Abschlag auf der G-Saite weiter. Und genau dieses System macht die Studie so effektiv und unterscheidet sie von den »Vierton-Strukturen« mit gleichmäßigem »Ab-, Auf-, Ab-Aufschlag« pro Saite.
TIPP: Achtet beim Üben zu jeder Zeit auf das Einhalten der korrekten Picking-Abfolge.
Trotz der »3-Ton« Struktur ist es natürlich nicht zwingend notwendig, die Studie ausschließlich triolisch zu spielen. Schließlich »zockt« man normale Skalen ja auch nicht nur im »3er Stil«. Wie das ganze in 16teln rhythmisiert aussehen könnte, zeigt unsere nächste Übung. Achtet besonders auf die zweigeteilte Schreibweise und übt das Teil in beiden Versionen.

Audio Samples
0:00
16-tel Übung

So, wie angedroht wollen wir uns jetzt eine Studie vornehmen, die mit Hammering Ons arbeitet und die Synchronisation und Kraft der Finger effektiv verbessern kann.

Da innerhalb der Studie die unterschiedlichsten Fingerkombinationen zum Einsatz kommen, rangiert sie ganz nah an der musikalischen Wirklichkeit und kann sehr effektiv dazu beitragen, eure Technik schnell und zielgerichtet auf Vordermann zu bringen. Achtet beim Üben bitte auf jeden Fall auf eine korrekte rhythmische Ausführung. Die Gefahr beim Einsatz von Hammering Ons und Pull Offs ist nämlich, dass man den rhythmischen Aspekt komplett außer Acht lässt und sich voll auf die Spieltechnik konzentriert. Mit dem Gedanken im Kopf, dass man einen sauberen, lauten Ton »erhämmern« muss, werden die entsprechenden Töne, im Vergleich zu gepickten Noten, oft viel zu schnell gespielt. Geht die Sache also mit der nötigen Präzision und Ruhe an – und am besten mit dem Metronom. Außerdem sind einige Fingerkombinationen einfacher abzuarbeiten, als andere. So haben Zeige-, und Mittelfinger im Normalfall keine Probleme miteinander, Ring- und kleiner Finger tun sich eher schwer. Richtet euch in der Tempowahl also auf jeden Fall nach dem schwächsten Glied. Dann klappts ganz sicher!
Übrigens: Natürlich kannst du die Studie auch komplett picken. Probier’s mal aus!

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