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Fender Tone Master FR-10 Test

Die Fender Tone Master FR-10 in der Praxis

Für den Praxistest gibt es folgenden Versuchsaufbau: Ich habe wie bei allen Full Range Cab-Tests meinen Kemper Profiler über den Monitor-Output direkt an die Tone Master FR-10 angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Anschließend wird der Amp mit diversen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Natürlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecherkonstruktionen leider auch mit ähnlicher Mikrofonierung nicht aussagekräftig einzufangen. Deshalb gibt es „nur“ Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) am Start. Außerdem habe ich auch den Einsatz mit Akustikgitarren (Nylon & Steelstring) getestet.

Fender Tone Master FR-10: Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker

Der Vergleich unterschiedlicher Amp-Profile mit den als Referenz dienenden Studiomonitoren fällt gut aus. Die Amps klingen nicht komplett anders bzw. verlieren ihren klanglichen Charakter nicht. Bei der Tone Master FR-10 ist der untere Mittenbereich etwas stärker ausgeprägt, was auch auffällt, wenn man die Sounds im direkten Vergleich mit anderen Fullrange-Cabs in einer ähnlichen Größe (Kemper Kabinet, Blueamps ASM112) anspielt. Diese etwas kräftigeren Mitten bringen aber auch das typische Gitarrenspeaker-Feeling mit sich, was vor allem denen gefallen dürfte, die vom üblichen Gitarrenamp auf Modeler und Fullrange-Cab umsteigen. Die Möglichkeiten, die der EQ bietet, sind ausgezeichnet. Er arbeitet sehr musikalisch und verbiegt den Sound auch bei höheren Settings nicht wesentlich. Falls es doch irgendwann zu spitz oder scharf klingen sollte, lassen sich diese Frequenzen mit dem Cut-Regler sehr gut bändigen. Diese Form des EQs, nämlich Dreiband mit Cut-Regler, finde ich beim Einsatz von Amp-Modelern wirklich sehr brauchbar.  

Klanglich überzeugt die Fender Tone Master FR-10 bei den klassischen Amp-Sounds, lediglich mit modernen High-Gain-Klängen kommt der 10“ Speaker an seine natürlichen Grenzen.

Fender Tone Master FR-10: Wiedergabe unterschiedlicher Amp-Sounds

Die klassischen Amp Sounds (Fender, Vox, Marshall, u.a.) harmonieren sehr gut mit der Tone Master FR-10, der etwas kräftigere Mittenbereich sorgt dann auch auf der Bühne für eine bessere Durchsetzungskraft. Unter der akustischen Lupe betrachtet hat die ganz feine Klangauflösung (Stichwort Saitentrennung bei höherem Gain) noch etwas Luft nach oben. Hier zeigen sich zum Beispiel die Blue Amps Cabs etwas präziser, spielen aber auch in einer höheren Preisklasse. Bei aggressiven High-Gain- und Metal-Sounds in höherer Lautstärke wird es mit einem 10“ Lautsprecher naturgemäß eng, aber das ist auch nicht die Domäne eines 10“ Fullrange Cabs.

Fender Tone Master FR-10: Sound mit Akustikgitarre

Akustikgitarren-Sounds funktionieren ebenfalls mit der Tone Master FR-10. Dabei ist der Höhenbereich aber nicht so HiFi-mäßig, wie man es bei der Wiedergabe mit hochwertigen Akustikgitarrenverstärkern hören kann. Aber für den Einsatz in der Band hat der etwas härtere Höhensound mit der Akustikgitarre (insbesondere Steel String) eine bessere Durchschlagskraft. Und das würde ich persönlich für die Bühne bevorzugen.

Fender Tone Master FR-10: Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen

Die Tone Master FR-10 hat ordentlich Kraft und einen Schalldruck, der sich auch dann gegen Drums und Bass durchsetzt, wenn auch mal etwas stärker zugelangt wird. Das Abstrahlverhalten ist ähnlich wie bei einem Gitarrencombo und durch die Möglichkeit, den Amp zu kippen, kann man das Ganze recht gut auf die eigenen Bedürfnisse einstellen, ohne den Rest der Band mit zu hoher Lautstärke zu nerven.

Kommentieren
Profilbild von Captain

Captain sagt:

#1 - 10.12.2023 um 00:17 Uhr

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Hallo Thomas, wie immer ein guter Test von Dir. Ich würde nur gerne wissen( evtl bei zukünftigen Tests berücksichtigen) ob das DI Signal mit dem EQ oder ohne rausgeht.Ich finde es gut das endlich neue FRFR Boxen rauskommen...nur leider mal wieder nicht in Monitorform.Warum so eine wackelige Geschichte mit den Seitenständern? Biite liebe Hersteller baut mal was in Monitorform( siehe Laney IRT x).Wichtig wäre auchvzubwissen ob das DI Signal einigermaßen Identisch ist mit dem was aus dem Speaker kommt.Gruß Frank

Profilbild von Thomas Dill

Thomas Dill sagt:

#2 - 11.12.2023 um 11:50 Uhr

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Hallo Frank, Die DI Signale werden in der Regel "durchgeschliffen" - also das Signal vom Input (Modeler Out) wird direkt wieder weitergegeben für PA etc. Mit der Klangregelung soll ja nur der Sound aus den Speakern für die Bühne eingestellt und angepasst werden. Das Signal zur PA sollte davon unberührt bleiben. Schöne Grüße. Thomas

Profilbild von Micha

Micha sagt:

#3 - 12.12.2023 um 11:04 Uhr

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Hab mir das Teil drei Tage vor Testbericht gekauft.Der Test ist sehr gut beschrieben.Ich spiele ein Iridium Strymon und der hat ja Vintage Sounds und passt wunderbar mit dem Monitor (Amp) zusammen.Die Kombi klingt schon sehr nach Amp .Besitze selbst den Blues Junior und der Unterschied im Vergleich ist sehr gering.(etwas höhere Auflösung dank Röhre)Aber im Spielbetrieb nicht zu unterscheiden .Der xlr Ausgang geht zur PA und gibt den Iridium Sound wieder.Die Klangreglung ist super gerade wenn man leise spielen möchte und an den Ständer Kann man machen .Besser als diese hässlichen Monitorboxen.Sieht aus und klingt wie ein Amp.

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