Als der AKAI Fire angekündigt wurde, war meine Freunde zunächst sehr groß: Ein kompakter Step-Sequencer/Controller für kleines Geld, der sich auf das Wesentliche konzentriert und nicht over-the-top anmutet.
Nach genauerer Betrachtung der Spezifikationen dann die Ernüchterung: Nur für FL Studio. Ach Mist. Und mit diesen Gedanken war ich wohl nicht der einzige. Anstatt sich damit abzufinden, hat Sam Hurley, der Mann hinter NativeKontrol, sich aber daran gemacht, ein eigenes Script für Ableton Live zu schreiben. Und das ist ziemlich schlau und auch noch ziemlich günstig. Wir haben es ausprobiert!
Details
Schlaues Script
NativeKontrol CrossFire ist ein Script für die Verwendung des AKAI Fire als Bedienoberfläche für Ableton Live ab Version 10.0.6 und für Mac und Windows. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Steuerung und Sequenzierung des Drum-Racks. Es lassen sich zwar auch noch andere Funktionen von Ableton Live vom Akai Fire aus steuern, aber das ist eher als Randerscheinung zu betrachten.
Das Display des AKAI Fire ist zwar klein, liefert aber dank CrossFire dennoch eine Menge Infos!
Über NativeKontrol
NativeKontrol wurde 2008 von Sam Hurley gegründet und bietet Softwarelösungen für die intelligente Steuerung von DAWs über MIDI-Controller und Bedienoberflächen an. Der Fokus liegt dabei auf Ableton Live und so wundert es auch nicht, dass PXT für Push umfassend neue Möglichkeiten im User Mode schafft, die nicht mal der Hersteller selbst vorgesehen hat. Ferner zeichnet sich NativeKontrol für das Launchpad Pro-Skript verantwortlich, das seit Live 9 enthalten ist.
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Praxis
Step-Mode-Programmierung mit dem AKAI Fire in Ableton Live
Der Akai Fire bietet als zentrales Element 64 Gummitaster, aufgeteilt in vier Reihen à 16 Steps. Im STEP-Mode stellt jede Pad-Reihe bei CrossFire und Ableton Live genau ein Instrument bzw. Sample des DrumRacks dar.
Und bei einer normalen Rasteraufteilung steht jeder Pad-Taster genau für einen 1/16-Step. Damit allein kann man schon mal die ersten Beats bauen.
Mit dem Select-Encoder werden die Sounds nach oben und unten gescrollt bzw. geblättert. Konkret: Dreht man den Encoder einen Schritt nach rechts, stellen die Step-Taster die nächsten vier Instrumente dar, sprich die Instrumente 5 bis 8. Dreht man nochmal eine „Page“ weiter, sieht man die Steps der Instrumente 9 bis 12. Pretty simple. Und dreht man den Encoder mit gehaltener Shift-Taste, blättern man nicht seitenweise, sondern nur je ein Instrument weiter. Das Display zeigt euch dabei die entsprechenden Namen.
Jetzt kommt aber der coolste Part: Oben rechts gibt es zwei GRID-Taster: Drückt ihr den rechten davon, verdoppelt sich euer Drum-Loop und die Pad-Matrix stellt die Steps 17-32 dar. Drückt ihr noch mal auf Grid, wird der Loop wieder 16 Steps länger – und das könnt ihr so oft machen, wie ihr wollt!
Betätigt ihr den linken Grid-Taster springt ihr wieder 16 Steps zurück bzw. nach vorn, um diese Steps dann entsprechend mit der Pad-Matrix wieder editieren zu können. Die Grid-Taster dienen somit nicht nur der Navigation der Step-Auswahl, sondern verlängern den Loop auch entsprechend. Wie man den Clip am Gerät allerdings verkürzen kann, hab ich noch nicht herausfinden können …
Aber genug geredet, schauen wir uns das Ganze doch mal an. Und bitte wundert euch nicht über die flimmernden Pads am Anfang, das sieht nur durch meine Kamera so komisch aus 🙂
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Der Fire Controller arbeitet mit dem aktuell ausgewählten bzw. selektierten Track. Ihr könnt aber auch neue Clips erstellen und unkompliziert zwischen diesen navigieren. Dafür sind die beiden Pattern-Taster links neben den Display da. Mit diesen könnt ihr innerhalb der selektierten Spur zwischen den Pattern navigieren und sie mit den Step-Tastern programmieren.
Sollte kein Clip vorhanden sein und ihr setzt den ersten Step, dann erstellt CrossFire einen zunächst 16 Steps bzw. 1 Bar langen Clip und startet diesen entsprechend, das sieht man auch im Video ganz gut. Das ist wichtig zu wissen, denn wird mit dem Pattern-Taster navigiert und der ausgewählte Clip NICHT gestartet, kann nur editiert werden. Das ist aber nicht weiter schlimm, da es noch den PERFORM-Mode gibt.
Perform-Mode
Unten links am Akai-Fire gibt es vier Taster: STEP, NOTE, DRUM und PERFORM. Den Step-Mode haben wir gerade besprochen, als nächstes ist der Perform-Mode an der Reihe und das geht auch recht schnell: Er stellt die Ableton-Clip-Matrix und seine Clips über die Step-Taster dar. Navigiert wird mit dem SELECT-Encoder und dem GRID-Taster. Besonders schön: Tippt man den Perform-Taster kurzzeitig an, wechselt man dauerhaft in den Perform-Mode und kann Clips und Szenen starten, wie man will. Hält man den Perform-Taster jedoch etwas länger, wechselt man nach dem Loslassen wieder in den zuletzt aktiven Mode zurück. Clever!
Auch diese beiden Modes sind schnell erklärt, falls ihr es nicht schon im Video erkannt habt, was aufgrund des Videofehlers durch die flimmernden Pads aber gar nicht so einfach zu erkennen war.
Der Note-Mode macht aus der Fire Pad-Matrix jedenfalls eine Klaviatur inklusive vieler unterschiedlicher Skalen. Der Drum-Mode wiederum 16 bzw. 64 Drum-Pads. Beide Modes sind als Ergänzung gedacht, da man über die nicht-anschlagsempfindlichen Taster des Fires generell nicht so gut spielen kann. Es gibt aber dennoch eine 16-Levels-Funktion zum Spielen eines Drum-Sounds mit 16 verschiedenen Velocity-Pegeln. Und Note-Repeat ist selbstverständlich auch am Start!
Encoder-Modi
Reden wir noch kurz über die vier Encoder, die mehrfach belegt sind. Leuchten links vier LEDs (Channel, Mixer, User 1, User 2) könnt ihr mit diesen beispielsweise Tempo, Global Quantize, Record Quantize und Swing regeln. Leuchtet hingegen die Channel-LED, könnt ihr Track-Volumen und Panorama regeln sowie weitere Parameter einer Chain kontrollieren, die ihr natürlich frei belegen könnt. Dasselbe gilt auch für User 1 und User 2.
Das Display des AKAI Fire ist zwar klein, liefert aber dank CrossFire dennoch eine Menge Infos!
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Fazit
Das CrossFire Script von NativeKontrol für den AKAI Fire Controller macht den ursprünglich für FL Studio gedachten Controller zur tollen Ergänzung für Ableton Live. Der Fokus liegt auf der Programmierung ausgefuchster, komplexer Beats mit der 64-Steps-Matrix. Clips können unkompliziert verlängert werden und die Übersichtlichkeit dabei ist hervorragend. Ich persönlich empfinde das Beat-Programming mit dem Fire als besser als mit Push 2, auch live lässt sich das Gebotene sicherlich gut einsetzten. Tolle Arbeit, die Hoffnung macht, dass noch mehr spezifische Controller das Licht der Welt erblicken – statt dem hundertsten „Allround-Controller“. Hier geht es zur Herstellerwebsite.
Pro
Step-Programmierung für das Drum-Rack
lange, komplexe Clips möglich
Perform-Mode für Clip-Launch
Scales und Note-Repeat
sehr günstig
Contra
kein Contra
Features
Step-Modus für die Step-Sequenzierung in MIDI-Clips
Notenmodus zum Spielen von Instrumenten mit verschiedenen Skalen und Layouts.
Drum-Modus zum Spielen von Drum-Racks inklusive 16-Levels-Funktionen
Performance-Modus zum Starten, Duplizieren und Löschen von Clips und Szenen. Tracks anhalten, stummschalten, solo schalten, auswählen und scharfschalten.
Chain- und User-Chain-Modi zur Steuerung der Parameter des ausgewählten Drum-Rack-Pad
Mixer- und User-Mixer-Modi zur Steuerung der Parameter der ausgewählten Spur
Globaler Modus zur Steuerung von Tempo, Swing und Quantisierung.
Einfaches Laden und Austauschen für Drum Racks.
Transport-, Navigations- und Ansichtskontrolle.
Note Repeat-Funktion
Spurensperre, Max for Live-Integration mit enthaltenen Dokumentationen
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