ANZEIGE

Eventide MicroPitch Delay Test

Praxis

Für den Praxis-Check betreibe ich das Pedal in Stereo und kombiniere es mit einem Line6 HX Stomp Modeler, der verschiedene Amp-Charakteristiken zu Gehör bringt. Beim Test des UltraTap-Pedals hatte ich bemängelt, dass sich die Steuerung am Pedal etwas unübersichtlich gestaltet, da man zwischen den beiden Bedienebenen zum Einstellen eines Sounds relativ häufig wechseln muss und damit Gefahr läuft, eine Funktion versehentlich zu verstellen. Da sich die Optionen beim MicroPitch Delay aber wiederum recht überschaubar auf die drei Bereiche Pitch, Delay und Modulation beschränken, wirkt die Steuerung des Effekts hier, ähnlich wie beim Blackhole-Pedal, gut gelöst und bedarf für mein Empfinden auch keiner längeren Einarbeitungszeit. Nichtsdestotrotz ist es absolut sinnvoll, einen Blick auf alle verfügbaren Presets des Herstellers zu werfen, um einen schnellen Überblick über die Möglichkeiten bzw. die Einsatzgebiete dieses Effekttyps zu bekommen.
Wir starten mit einem ersten Rundgang zu den Parametern des Pedals. Dafür habe ich im ersten Preset zunächst alle Funktionen in die Nullstellung gebracht bzw. deaktiviert. Am HX Stomp ist ein klassischer amerikanischer Cleansound aktiviert. Ich spiele zunächst einen Akkord mit deaktiviertem Pedal und schalte es anschließend hinzu. Da das Pitch-Mix-Poti am Pedal in Mittelstellung steht, wird mein Signal gleichmäßig auf den rechten und linken Kanal geroutet. Weiterhin ist es so, dass man auch mit den Pitch-Potis in Nullstellung schon einen Einfluss des Pitch-Algorithmus hören kann. Da die Pitch-Funktion und/oder das Delay in der Regel von Beginn an mit im Spiel wäre, stellt dies aber kein Problem dar.

Audio Samples
0:00
Soundcheck Pedal off/on

Um einen genauen Eindruck vom Pitch-Algorithmus zu bekommen, drehe ich das Mix-Poti voll- und das Pitch-A-Poti ebenfalls weit auf. Das Pitch-Mix-Poti steht dabei außerdem zunächst komplett auf Linksanschlag und gibt damit nur das Signal des Pitch-A-Kanals wieder. Anschließend hört ihr, wie Pitch-B in Nullstellung klingt, und zu guter Letzt gibt es einen Eindruck beider Signale im Pitch-Mix auf 12 Uhr.

Audio Samples
0:00
Soundcheck Pitch A / Pitch B

Wie man hört, wird auch das schon sehr präsente und nach oben transponierte mehrstimmige Signal sauber und stabil wiedergegeben. Im Mischverhältnis entsteht so natürlich ein schon etwas zu offensiver Chorus-Effekt. Dreht man aber beispielsweise beide Pitch-Potis auf 12 Uhr und auch das Bypass-Signal mit ins Mischverhältnis, erklingt eine Art “stehender” Chorus-Sound, der absolut seinen Reiz hat. Nimmt man dann noch die LFO-Modulation per Depth-Poti hinzu, sind auch klassisch wabernde Chorus-Sounds machbar. Aber hört selbst.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: Pitch A & Pitch B -> 12 Uhr -> Chorus Setting
Das Eventide MicroPitch Delay zeigt sich mit der Kombination aus Pitch, Digital Delay und zusätzlicher Modulation sehr variabel im Einsatz.
Das Eventide MicroPitch Delay zeigt sich mit der Kombination aus Pitch, Digital Delay und zusätzlicher Modulation sehr variabel im Einsatz.

Nun bringe ich die Delay-Sektion mit ins Spiel. Dafür stehen beide Potis ebenfalls zunächst auf 12 Uhr. Anschließend variiere ich das Tempo des zweiten Delays.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: moduliertes Delay

Auch hier bekommt man im Handumdrehen einen gut klingenden modulierten Delay-Sound. Bevor wir uns ein paar Presets anhören, folgt noch ein Beispiel zur Envelope-Option des Pedals. Ich habe die Funktion dabei so eingestellt, dass die Pitch-Modulation erst bei einem geringen Signalpegel richtig zum Tragen kommt und sich damit beispielsweise bei ausklingenden Akkorden im Stereopanorama auftut.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: Envelope-Modulation

Ähnlich wie beim UltraTap Delay-Pedal lassen sich auch mit dem MicroPitch flirrende und Reverb-artige Delay-Strukturen realisieren, hier allerdings mit dem Vorteil, diese auch noch modulieren zu können. Neben allerhand chorusartigen Sounds ist eine weitere Spezialität des MicroPitch, ihn als eine Art Doubler-Effekt einzusetzen, so wie es Eddie Van Halen auch gerne im Studio getan hat. Durch eine dezente Verstimmung und Verzögerung wirkt das Signal dann ein wenig so, als würden zwei Gitarren dasselbe Riff spielen. Hier kommen abschließend einige der vom Hersteller mitgelieferten Presets und ein moduliertes Delay zum Einsatz, das ich direkt am Pedal editiert habe.

Audio Samples
0:00
Preset 03 – MICRO DREAM Preset 05 – ELEVATOR DELAYS Preset 07 – VIBRACHORUS Preset 14 – COLDROOM Preset 25 – WETnDRY (off/on) Preset 37 – SYNTH CAVE bonedo Preset
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.