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Eurorack statt Studio-Hardware? Pro und Contra

Das Eurorack-System ist in aller Munde – stetig erscheinen neue Module. Eine naheliegende Frage ist: Kann man eigentlich mit Eurorack-Modulen klassische Studiotechnik ersetzen? Schließlich gibt es neben Oszillatoren, LFOs und anderen Synthesizer-Bestandteilen zunehmend Mixer, Dynamics, EQs und Effekte. Eignet sich Eurorack also als flexible, kreative Alternative zu klassischer Studio-Hardware.

Eurorack or Recording Studio Hardware?

Pro: Vorteile von Eurorack im Studio

1. Kreativität & Klangvielfalt

Mit Eurorack kannst du Sounds generieren und verbiegen, wie es klassische EQs und Kompressoren nicht erlauben. Filterresonanzen, Enveloper, verrückte Modulationen – das kann auch in Recording und Mix vorteilhaft sein. „Out of the box“-Denken wird so vereinfacht!

2. Unkonventionelle Signalführung

Du bist nicht an typische, am Mischpult orientierte Signalpfade gebunden. Audio kann durch mehrere Module geschickt, moduliert oder zerlegt werden, ganz nach Wunsch. Viele Signale können sich gegenseitig beeinflussen – das bringt neue Dynamik in deinen Mix.

3. Mehr Haptik

Drehen, patchen, regeln: Wer das haptische Gefühl liebt wird bei Eurorack glücklich. Eurorack bedeutet: Noch mehr “Handwerk”!

Contra: Nachteile und Limitierungen

1. Nicht speicherbar

Einer der größten Nachteile: kein Preset-Speichern. Das, was du heute patchst, kannst du morgen kaum exakt reproduzieren – das macht Recall in komplexen Produktionen schwierig bis unmöglich. Einen analogen Kompressor kannst du schneller mal fotografieren und die Settings wieder herstellen, als Kabelwege und kleinste Regler nachzubauen.

2. Teuer und platzraubend

Schon ein kleines Standard-Setup (z. B. ein Filter, ein LFO, ein VCA) kostet schnell über 500  Euro. Und: Eurorack frisst Platz im Studio.

3. Lernkurve

Ein Eurorack musst du planen und dann bauen. Das ist komplexer als bei einem Series-500-System. Du musst im Betrieb dann die Signalflüsse verstehen. „Mal eben schnell“ ist arbeitest du damit nicht.

4. Äpfel, nicht Birnen

Eurorack-Module sind nicht für typische Tontechnik-Aufgaben optimiert. Selbst die kleinen Mixer, EQs und Dynamikgeräte besitzen nicht die Fähigkeiten, Parameter und technischen Daten, die in der Tontechnik meist notwendig sind. Stereosignale bearbeiten? Unpraktisch, meist sogar unmöglich!

Praxis: Wo Eurorack glänzt

  • Neue Ideen im Sounddesign: Texturen, Geräusche, Ungewöhnliches – hier ist Eurorack unschlagbar
  • Vocal-Verfremdung: Signalverarbeitung à la „Bon Iver“ mit Pitched Delays, CV-gesteuerten FX
  • Sampling / Reamping: Loops aus der DAW durch Modular jagen, resamplen und veredeln

Fazit: Eurorack ist kein Studiogeräte-Ersatz – aber ein kreativer Partner

Eurorack ist keine Plug-and-Play-Alternative zu Studio-Hardware wie etwa ein LA-2A. Aber das System ist ein einzigartiges Werkzeug für frische Klangideen, kreative Signalbearbeitung und experimentelle Mixansätze. Wenn du dir die Zeit nimmst und das nötige Budget mitbringst, findest du im Eurorack-Modularsystem einen kreativen -Spielplatz, der klassische Hardware klanglich erweitert – nicht ersetzt.

Empfehlung: Starte mit einem kleinen FX-Rack (Filter, Delay, Reverb) statt mit einem voll ausgebauten System. So bleibt’s bezahlbar und praktikabel.

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