Anzeige

Epiphone Slash AFD Les Paul Performance Pack Test

Mit dem Slash AFD LP Performance Pack richtet sich Epiphone nicht nur an die Fans des Guns N’ Roses-Gitarristen, sondern an alle, die ihren Einstieg in das Gitarristendasein mit einer preiswerten Kopie der legendären Les Paul starten möchten. Immerhin prägt Slashs Leib-und-Magen-Gitarre, auch kurz Paula genannt, seit rund 65 Jahren den Rock’n Roll.

Epiphone_Slash_AFD_Performance_Pack_005FIN Bild


Da es sich um ein Set handelt, hat Epiphone neben der Gitarre auch einen Amp und diverse andere nützliche Dreingaben beigelegt. Das Ganze wollen wir uns heute etwas genauer anschauen.

Details

Optik/Verarbeitung:

Wer jetzt auf die Idee kommt, beim Namenskürzel an eine Partei zu denken, der liegt völlig daneben. Die drei Buchstaben stehen für das wegweisende Album seiner Band Guns N’ Roses, das “Appetite For Destruction” oder kurz “AFD” betitelt wurde und Rockgeschichte geschrieben hat.
Im Karton befinden sich drei Dunlop-Tortex-Plektren mit Slashs Snakepit-Logo, ein Instrumentenkabel, ein schwarzer Nylon Gurt und ein schwarzes Gigbag, ebenfalls mit Logo. Eine Bedienungsanleitung darf auch nicht fehlen, darin wird beispielsweise das Einstellen der Gitarre, die Bedienung des Amps und einiges mehr näher erläutert. Kurzum, wir haben hier, zumindest was die Ausstattung anbetrifft, das Rundum-Sorglos-Paket für den angehenden E-Gitarristen.

Fotostrecke: 5 Bilder Schon der Karton im stylischen Flightcase-Design macht etwas her.

Gitarre:

Die Gitarre besteht aus Mahagoni und besitzt eine Decke aus AAA-geflammtem Ahornfurnier. Eine Wölbung, wie bei Les Pauls üblich, sucht man allerdings vergeblich, was bei dem aufgerufenen Preis aber auch nicht weiter verwundert. Die Decke ist hochglanzlackiert und im Farbton Amber (Bernstein) gebeizt, der Korpus in Rot, wobei der Übergang mit einem cremefarbenen Binding eingefasst ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Die im Set enthaltene, optisch sehr ansprechende Epiphone Slash “AFD” Les Paul Special-II…

Zwei Ceramic Plus Humbucker in Schwarz-Weiß sitzen in cremefarbenen Pickup-Rähmchen, wobei der am Steg ein Stimmgerät mitbringt. Dieses stammt von Shadow, sitzt in der linken Seite des Pickup-Rahmens und nennt sich E-Tuner. Die Bedienung ist denkbar einfach: Ein kleiner Taster aktiviert den Tuner, ist die Saite in Stimmung, leuchtet eine kleine LED grün auf. Die Saiten werden zudem automatisch erkannt. Den benötigten Strom erhält das Stimmgerät aus der auf der Rückseite in einem Schnellverschluss versenkten 3V-Knopfbatterie, die ca. 2000 Stimmungen à 1 Minute ermöglichen soll.

Fotostrecke: 6 Bilder Als Soundaggregate stehen zwei schwarz-weiß gehaltene Ceramic Plus Humbucker parat.

Geregelt werden die beiden Pickups mit einem Volume- und einem Tone-Regler, zwischen den beiden mit Top-Hats versehenen Potis befindet sich der obligatorische Dreiwegschalter. Die Saiten werden durch das Stop Tailpiece und anschließend über den Tune-o-Matic Steg geführt, der ein individuelles Einstellen der Oktavreinheit ermöglicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Beim Steg keine Überraschung, hier verlässt sich Epiphone auf die klassische Tune-o-Matic Konstruktion.

Der ebenfalls in rot gefärbte Mahagoni-Hals ist angeschraubt und trägt ein Palisandergriffbrett mit 22 Medium-Jumbo-Bünden. Sie wurden allesamt tadellos eingesetzt und an den Kanten verrundet. Weiße Punkteinlagen im Griffbrett und auch an der Halskante sorgen für die nötige Orientierung. Die Saiten laufen anschließend über einen 42,6 mm breiten Sattel, hinter dem sich der Zugang zum Halsspannstab befindet. Dieser ist mit einer Plastikabdeckung verschlossen, und sollten Einstellungsarbeiten nötig werden, sind diese mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel zu bewerkstelligen. Die geschlossenen Mechaniken schließlich laufen geschmeidig mit einer Übersetzung von 14:1 und bringen die Saiten zuverlässig in Stimmung. Mit ihren 2846 Gramm haben wir es hier mit einem wahren Leichtgewicht zu tun, was man von den meisten Les Pauls wahrlich nicht behaupten kann. Die Gibson-typische 628 mm Mensur ist auch bei unserer heutigen Testgitarre zu finden.

Fotostrecke: 6 Bilder Im Gegensatz zu den üblicherweise bei Les Paul Modellen eingeleimten Hälsen,…

Verstärker:

Bei dem Verstärker haben wir es mit dem Slash Snakepit 15 Combo in offener Bauweise zu tun. Er hat eine Leistung von 15 Watt, die er aus einer Transistorendstufe generiert, die wiederum einen 8″ Electar G8″ Classic-25 Speaker antreibt. Er bringt exakt 6 Kilo auf die Waage und ist mit seinen 352 mm x 373 mm x 184 mm (HxBxT) sehr transportfreundlich. Ein Gummigriff an der Oberseite des mit schwarzem Kunststoff bezogenen Gehäuses erleichtert zudem das Bewegen des Combos, auf Eckenschoner wurde jedoch verzichtet.

Fotostrecke: 5 Bilder Um die Umwelt an der Rockerkarriere lautstark teilhaben zu lassen, ist ein Slash Snakepit-15 Gitarrenverstärker im Lieferumfang.

Der Amp verfügt über zwei Kanäle, die sich eine Dreiband-Klangregelung teilen und per Taster umgeschaltet werden. Eingestöpselt wird die Gitarre auf der linken Seite, ganz rechts sind zwei Miniklinkenbuchsen zu sehen, die den Anschluss eines Audio-Players ermöglichen, außerdem steht ein Kopfhörerausgang bereit. An- und ausgeschaltet wird der Combo an der Vorderseite, und da er 24 Volt benötigt, liegt ein passendes Netzteil bei, das an der Rückseite des Combos angeschlossen wird.
Gefertigt wird das Gespann in China und bietet insgesamt gemessen am Preis eine vernünftige Verarbeitung.

Fotostrecke: 4 Bilder Ganz links auf dem Bedienfeld des zweikanaligen Amps geht das Gitarrensignal rein.
Anzeige

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Trocken angespielt kommt ein drahtiger und durchschnittlich lang anhaltender Klang zustande, und dank der vernünftig eingestellten Saitenlage ist auch ein komfortables Bespielen möglich. Allerdings lässt die Oktavreinheit etwas zu wünschen übrig, was aber mit einem Schraubenzieher und einem Stimmgerät leicht in den Griff zu bekommen ist – nur leider nicht unbedingt für einen Anfänger!
Für die Audiofiles positioniere ich ein Shure SM57 vor dem Speaker und führe das Signal in einen Tube-Tech Preamp, von wo es dann ohne Umwege direkt in den Wandler geht und auch klanglich nicht weiter bearbeitet wird.
Los geht es im Clean-Kanal und mit den drei Pickup-Positionen, die ich pro Durchgang durchschalte, beginnend am Hals.

Audio Samples
0:00
Clean: Strumming, alle 3 PU-Positionen

Die Gitarre liefert hier in Kombination mit dem Combo ein leicht verhaltenes Klangbild, gerade in der Halsposition ist der Bassanteil recht hoch, was für einen schwammigen Sound sorgt. In der Mittelstellung wird es erwartungsgemäß perliger und auch drahtiger. Der Steghumbucker zeigt sich wie gewohnt mittig und etwas ausgedünnter im Bass.
Nun das Ganze noch einmal mit einer Rhythmusfigur, wobei ich die Saiten auch entsprechend härter anschlage.

Audio Samples
0:00
Clean: Funky, alle drei PU-Positionen

Hier kommt der cleane Kanal auch schon an seine Grenzen und beginnt zu zerren. Das gilt für alle drei Pickuppositionen, und der so entstehende Sound erzeugt die typische, höhenlastige Transistorzerre.
Ich schalte nun in den Overdrive-Kanal und drehe den Gain-Regler pro Durchgang in folgende Positionen: Minimal, 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Gan-Regler: Gain Check
Epiphone_Slash_AFD_Performance_Pack_018FIN-1093238 Bild

Der so erzeugte Klang kann gefallen und liefert von Crunch bis zum satten Brett einen Sound, der in der Tat an den von Slash favorisierten erinnert. Dieser nutzt ja bekanntlich einen eher in den oberen Mitten angesiedelten Crunchsound, der sich auch gut durchsetzen kann. Allerdings ist hier ein “Klingeln” zu hören, das jedoch von Saitenvibrationen an der Kopfplatte herrührt.
Für das nächste Beispiel drehe ich Bass und Treble auf 15 Uhr, der Mittenregler steht in der Minimalstellung. Gain zeigt auf 15 Uhr, und so erzeuge ich den sogenannten “Scoop”-Sound, der bei Metalbands gerne verwendet wird. Die tiefe E-Saite der Gitarre habe ich zudem einen Ganzton auf D heruntergestimmt. Diese Stimmung wird auch Drop D genannt.

Audio Samples
0:00
“Scoop“-Sound: Drop D Tuning

Heraus kommt ein fetter und breiter Metal-Sound, der sich dank der ausgeprägten oberen Mitten gut durchsetzen kann.
Um herauszufinden, wie sich unser Testgespann in Sologefilden schlägt, bringe ich Bass und Treble wieder auf die 12-Uhr-Position, drehe nun aber den Mittenregler auf 15 Uhr.

Audio Samples
0:00
Solo-Sound: erst Steg-, dann Hals-Pickup

Der EQ macht einen guten Eindruck, denn durch das Anheben der Mitten bekommt der Sound mehr Wärme und wird dicker, was dem Solo natürlich sehr entgegenkommt. Auch die Plektrum-Anschläge werden schön herausgearbeitet, was für eine klare Definition sorgt.
Der Amp ist in der Lage, eine gehörige Lautstärke zu generieren, die für das Zusammenspiel mit einer durchschnittlich laut spielenden Band ausreichen sollte. Dank des AUX-Inputs ist das Jammen mit den Lieblingssongs kein Problem, dafür aber der Sound des Kopfhörerausgangs. Dieser ist viel zu schrill und nur mit völlig heruntergeregeltem Treble-Regler erträglich.

Anzeige

Fazit

Mit dem Epiphone Slash AFD LP Performance Pack bietet Epiphone ein in sich stimmiges Paket, in dem sich alles findet, was man für den Einstieg in die E-Gitarrenwelt braucht. Die Gitarre lässt sich komfortabel bespielen, allerdings hätte die Werkseinstellung in Bezug auf die Oktavreinheit etwas gründlicher ausfallen können. Der Verstärker liefert einen vernünftigen Clean- und Overdrive-Sound, der dank der Einstellmöglichkeiten an die persönlichen Klangvorstellungen angepasst werden kann. Trotzdem bleibt die typische Slash-Klangcharakteristik bestehen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist angemessen, jedoch sollte etwas mehr Wert auf die Werkseinstellung der Gitarre gelegt werden.

Übersicht der getesteten Bundles: Vergleichstest Einsteigersets E-Gitarre

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • angenehme Bespielbarkeit der Gitarre
  • gute Verarbeitung
  • charakteristische Clean- und Overdrive-Sounds Amp/Gitarre
Contra
  • Werkseinstellung der Gitarre
  • Clean-Kanal kommt schnell an seine Grenzen
  • Kopfhörerausgang schrill
Artikelbild
Epiphone Slash AFD Les Paul Performance Pack Test
Für 329,00€ bei
Das Epiphone Slash AFD LP Performance Pack ist stimmig mit angemessenem Preis-Leistungsverhältnis.
Das Epiphone Slash AFD LP Performance Pack ist stimmig mit angemessenem Preis-Leistungsverhältnis.
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
    Gitarre
    • Hersteller: Epiphone
    • Bezeichnung: Epiphone AFD Special-II
    • Gewicht: 2846 Gramm
    • Korpus: Mahagoni mit Ahorndecke
    • Hals: Mahagoni
    • Griffbrett: Palisander
    • Mensur: 628 mm
    • Halsform: D
    • Bünde: 22 Medium Jumbo
    • Sattelbreite: 42,6 mm
    • Tonabnehmer: 2x Ceramic Plus Humbucker
    • Steg: Tune-o-Matic mit Stop Tailpiece
    • Besonderheiten: Shadow E Tuner im Rahmen des Steghumbuckers
    Verstärker
    • Bezeichnung: Epiphone Slash Snakepit 15 Combo
    • Bauweise: Transistor Combo
    • Kanäle: 2
    • Leistung: 15 Watt
    • Gewicht: 6 kg
    • Abmessungen: (HxBxT): 352 mm x 373 mm x 184 mm
    • Klangregelung: 3 Band EQ
    • Anschlüsse: Gitarre, Aux In, Kopfhörer
    Epiphone Slash AFD Les Paul Performance Pack
    • Preis: 299,00 Euro (Ladenpreis 22.11.17)
    Hot or Not
    ?
    Das Epiphone Slash AFD LP Performance Pack ist stimmig mit angemessenem Preis-Leistungsverhältnis.

    Wie heiß findest Du dieses Produkt?

    Kommentieren
    Schreibe den ersten Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
    Bonedo YouTube
    • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
    • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
    • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!