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Epiphone Inspired by Gibson J-45 Test

Die Epiphone J-45 Dreadnought-Akustikgitarre orientiert sich sehr detailgenau an der berühmten Gibson J-45, die über die Jahrzehnte etliche legendäre Aufnahmen veredeln konnte. Dabei ist die deutlich preisgünstigere Epiphone J-45 Teil der aktuellen Inspired by Gibson-Serie des Herstellers, die sich noch mehr als gewohnt an den Modellen des Mutterkonzerns orientiert.

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Das Vorbild erblickte erstmals 1942 das Licht der Welt und wurde von Gibson mit seinem etwas schlichteren Erscheinungsbild als das Workhorse unter den Westerngitarren vermarktet. Die Epiphone J-45 kommt mit einem zusätzlichen Piezo-Pickup und versprüht tatsächlich schon auf den ersten Blick den Charme ihres Vorbilds. Inwieweit die deutlich preisgünstigere Variante auch klanglich der J-45 nacheifert, klärt der nachfolgende Test.

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Details

Historie

Die Gibson J-45 löste 1942 die preisgünstige J-35 ab und war eine weitere Interpretation der Dreadnought, die ursprünglich von Martin Guitars entwickelt wurde und bis heute als wohl populärste Bauform unter den Flattop-Akustikgitarren gilt. Im Design fiel die J-45 recht schlicht aus und setzte auf eine Fichtendecke in Kombination mit Boden und Zargen aus Mahagoni. Das typische Erkennungsmerkmal der Gibson J-45 sind die, im Gegensatz zur Martin-Dreadnought, runderen Schultern des Korpus, weshalb die J-45 auch als Round Shouldered oder als Sloped Shouldered Dreadnought bezeichnet wird. Ende der 60er Jahre brachte Gibson eine veränderte Variante mit einem Square Shouldered Dreadnought-Korpus auf den Markt, die außerdem eine längere Mensur (25.5“) aufwies. In den 80er Jahren tauchte dann kurzzeitig auch wieder die ursprüngliche Variante als J-45 Celebrity im Katalog des Herstellers auf. Ab Ende der 90er Jahre kehrte Gibson dann endgültig zu den Wurzeln des J-45 Modells zurück. Die J-45 gilt bis heute als Gibsons meistverbreitete und erfolgreichste Akustikgitarre. Auch die Gibson-Tochter Epiphone hatte über die Jahre immer wieder günstigere Varianten des Klassikers im Angebot.

Lieferumfang

Geliefert wird die Epiphone J-45 ohne Tasche oder Koffer in einem Pappkarton. Mit dabei ist außerdem ein Schallloch-Einsatz aus Gummi, der bei Feedback-Aufkommen auf der Bühne absolut Gold wert sein kann. Optional kann zu der Gitarre ein passender Koffer erworben werden. Dem ersten Eindruck nach ist die Gitarre sehr ordentlich verarbeitet. Erhältlich ist dieses Modell als J-45 EC übrigens auch mit einem Cutaway.

Fotostrecke: 5 Bilder Die von Martin Guitars entwickelte Dreadnought-Form ist bis heute die populärste Bauform unter den Flattop-Akustikgitarren .

Korpus

Die Epiphone J-45 setzt erfreulicherweise komplett auf massive Hölzer und orientiert sich auch in diesem Punkt detailgetreu am Original. So kommt Sitka-Fichte für die Decke zum Einsatz, für Boden und Zargen wird Mahagoni verbaut. Die Beleistung der Gitarre erfolgt außerdem ebenfalls mit Fichtenholz. Ausschließlich erhältlich ist dieses Modell mit einer Aged Vintage Sunburst Gloss Lackierung, die absolut charmant und tatsächlich etwas retro wirkt. Ein recht dickes, aber ansonsten schlichtes Pickguard schützt den Korpus vor Spielspuren und ein cremefarbenes Binding an den Korpusrändern und um das Schalloch rundet das schlichte Design des Bodys schlüssig ab. Die Saiten nehmen ihren Lauf von einem Steg aus Indian Laurel, der eine Stegeinlage aus Knochen beherbergt, unter der außerdem das Piezo-Element des Tonabnehmersystems sitzt.

Fotostrecke: 7 Bilder Ein recht dickes, aber ansonsten schlichtes Pickguard schützt den Korpus vor Spielspuren.

Hals

Der Mahagoni-Hals weist ein rundes C-Profil auf und kommt mit einem Griffbrett aus Indian Laurel, das einfache Punkteinlagen beherbergt, die den zurückhaltenderen Look dieser Akustik ebenfalls unterstreichen. Hier unterscheidet sich Epiphones Version vom Original, das mit einem Palisandergriffbrett ausgeliefert wird. Die Mensur beträgt 628 mm (24.72“), der Griffbrettradius ist mit 12.01“ angegeben. Weiterhin beherbergt das Griffbrett 20 Medium-Jumbo-Bünde, die an den Kanten sauber abgerundet wurden. Der Sattel aus Knochen mit einer Breite von 43 mm führt die Saiten zu vernickelten Stimmmechaniken im Vintage-Style. Das sogenannte 60er Jahre Kalamazoo-Design der Kopfplatte orientiert sich außerdem an den früheren Modellen aus dem Hause Epiphone und ist auch bei den anderen Modellen ein entscheidendes Merkmal der neuen Inspired by Gibson Serie von Epiphone.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Mahagoni-Hals ist wackelfrei mit dem Korpus verbunden…

Pickupsystem

Wie die kürzlich getestete Epiphone Masterbilt Excellente kommt auch die J-45 mit einem Fishman Sonitone Piezo-Preamp-System, das oberhalb des Schalllochs mit einem Volume- und einem Tone-Poti justiert wird und damit recht unauffällig bleibt. Der Ausgang sitzt wie gewohnt im Gurtpin auf der Zarge.

Fotostrecke: 3 Bilder Die J-45 ist mit einem Fishman Sonitone Piezo-Preamp-System ausgestattet,…
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Praxis

Auch diese Dreadnought macht typischerweise im ersten Moment mit ihrem Korpus einen recht ausladenden Eindruck, spielt sich für mein Empfinden aber im Sitzen dennoch sehr bequem. Dabei kommt es aber natürlich auch immer auf die eigene Körpergröße an. Bei den ersten Akkorden habe ich dann tatsächlich sofort das Gefühl, eine alte Bekannte wiederzutreffen. Die typisch trockene, definierte und hölzerne Bassansprache des Vorbilds wurde gut getroffen, auch wenn unser Testmodell unter der Lupe noch etwas lebendiger schwingen könnte. Bei dieser Bewertung muss man allerdings auch den Preis berücksichtigen. Das runde C-Profil des Halses liegt angenehm und unauffällig in der Hand und die Saitenlage erlaubt eine gute Bespielbarkeit, auch wenn sie für den einen oder anderen Spieler vielleicht noch etwas flacher ausfallen könnte. Diese Werkseinstellung ist dennoch typisch für Akustikgitarren mit Stahlsaiten und bringt den Vorteil, dass die Gitarre nicht zum Klirren neigt. Ab Werk kommt die Epiphone J-45 mit Gibson Phosphor Bronze Saiten, die klanglich gut zum Instrument passen, im Falle der Basssaiten allerdings etwas mehr an den Fingern haften, was die Spielgeräusche unter Umständen deutlicher betont. Auch wenn sich die Bünde mit tadellos abgerundeten Bundkanten präsentieren, wurden sie leider, wie so oft in dieser Preisklasse, nicht abschließend poliert. Und das macht sich beim Melodiespiel schon sehr deutlich und auch etwas störend bemerkbar. Auf der Werkbank eines Gitarrenbauers lässt sich diese Unsauberkeit zwar schnell beheben, dennoch wäre es natürlich wünschenswert, wenn das Instrument auch ohne Nachbearbeitung auskommen würde. Für die heutigen Aufnahmen steht ein Neumann TLM 103 Mikrofon in etwa auf Höhe des 12. Bundes vor der Gitarre. Außerdem zeichne ich in den meisten Fällen auch das Tonabnehmersystem auf. Wir starten mit einer typischen Mischung aus Flatpicking und Strumming, also der Paradedisziplin dieses Modells. 

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J-45 Flatpicking (Mikrofon)

Mein anfänglicher Eindruck bestätigt sich auch vor dem Mikrofon. Dabei wirkt die Wiedergabe der Höhen warm und etwas gedeckt. Die Bässe erklingen zudem voluminös, aber dennoch definiert. Nicht überraschend ist auch bei dieser Dreadnought, dass besonders mehrstimmige Spielweisen mit dem Plektrum gut zur Geltung kommen. Im solistischen Melodiespiel agiert die Gitarre dagegen etwas träge, was aber dennoch sehr charmant sein kann und für den klassischen Flatpicking-Sound auch typisch ist. Hören wir gleich noch ein Strumming-Beispiel, bei dem ihr auch einen ersten Eindruck vom Tonabnehmersystem bekommt. Die Tonblende ist dabei ein wenig geschlossen. 

Audio Samples
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J-45 Strumming (Mikrofon) J-45 Strumming (Pickup)
Die Epiphone J-45 liefert klanglich die typischen Gene ihres Vorbilds.
Die Epiphone J-45 liefert klanglich die typischen Gene ihres Vorbilds.

Wie bei der kürzlich getesteten Epiphone Excellentemacht das Piezo-Tonabnehmersystem einen soliden Eindruck und gibt die einzelnen Saiten gleichmäßig wieder, kann aber naturgemäß nicht mit dem akustischen Klang des Instruments konkurrieren. Dafür kann es aber besonders bei Fingerpicking-Spielweisen als Ergänzung zum Mikrofonsignal sehr hilfreich sein und dem Signal mit seinem komprimierten Charakter eine gewisse Stabilität verleihen, wie ihr im folgenden Beispiel hören könnt. 

Audio Samples
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J-45 Fingerpicking (Mikrofon & Pickup)

Es folgt eine Bestandsaufnahme zur Tonblende des Pickups, die sich anbietet, wenn man das Piezo-Signal etwas weicher gestalten möchte. Ich drehe dafür im Hörbeispiel die Tonblende in zwei Schritten auf.  

Audio Samples
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Soundcheck Pickup-Tonblende

Für einen umfassenderen Eindruck hören wir die Gitarre abschließend noch in zwei weiteren Disziplinen. Vor allem die Spielweisen mit Plektrum bereiten viel Freude. 

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J-45 Blues Picking (Mikrofon) Alternative Strumming (Mikrofon)
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Fazit

Mit der Epiphone Inspired by Gibson J-45 präsentiert sich ein preislich attraktives und optisch authentisches Remake der legendären Gibson-Dreadnought, das auch klanglich die typischen Gene seines Vorbilds trägt. Ebenso punktet die Neuauflage mit einer angenehmen Bespielbarkeit und einem soliden Piezo-Pickupsystem, das den direkten Einsatz auf der Bühne ermöglicht und sich mit seinem Schallloch-Einsatz auch nicht vor Feedback-Problemen fürchten muss. Spieler mit einem etwas begrenzteren Budget, die auf der Suche nach einer Gitarre im Stile der berühmten Sloped Shouldered Dreadnought sind, könnten hier fündig werden. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • klassisches Design
  • typische Klangeigenschaften des Vorbilds
  • angenehme Bespielbarkeit
  • solides und unauffälliges Tonabnehmersystem
Contra
  • Bünde nicht poliert
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Epiphone Inspired by Gibson J-45 Test
Für 739,00€ bei
Die Epiphone Inspired by Gibson J-45 lässt sich angenehm spielen und bietet die typischen Klangeigenschaften des Vorbilds.
Die Epiphone Inspired by Gibson J-45 lässt sich angenehm spielen und bietet die typischen Klangeigenschaften des Vorbilds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Epiphone
  • Serie: Inspired by Gibson
  • Modell: J-45
  • Typ: Sloped Shouldered Dreadnought
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Finish: Aged Vintage Sunburst Gloss
  • Decke: Sitka Fichte
  • Boden & Zargen: Mahagoni
  • Stegeinlage: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Sattel: Knochen
  • Sattelbreite 43 mm
  • Halsprofil: Rounded C
  • Bünde: 20 Medium Jumbo Bünde
  • Mensur: 24.72″ / 628 mm
  • Tonabnehmer: Fishman Sonicore Piezo-Tonabnehmer/Fishman Sonitone Preamp
  • Bedienung: 1 Volume, 1 Tone
  • Hardware: vernickelt
  • Gewicht: 2,3 kg
  • Zubehör: Schallloch-Einsatz (liegt bei)
  • Ladenpreis: 718,00 Euro (Januar 2021)
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Mit der Epiphone Inspired by Gibson J-45 zeigt der Hersteller seine Interpretation mit Fichtendecke und Aged Vintage Sunburst Gloss Lackierung.

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