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Elgato Stream Deck XL & SideshowFX – Ableton Live Pro Profiles: Controller Workshop

Live im Griff

Das Stream Deck XL ist Elgatos größter Controller und bietet 32 frei belegbare LCD-Tasten (8×4 Raster). Die Tasten mit den markanten Linsen wirken wie kleine Bildschirme und lassen sich angenehm und präzise drücken. Wer kreativ werden möchte, kann natürlich auch eigene PNG-Icons aufspielen – das SideshowFX Package für Ableton Live nimmt einem diese Arbeit aber bereits mehr als elegant ab.

Stream Deck XL mit SideshowFX Profilen für Ableton Live 12

Stream Deck XL mit SideshowFX: 2880 Icons & 425 Funktionen im Pro Profile Pack

Die Profile bringen es sogar auf satte 2880 Icons, verteilt auf 425 Funktionen, welche das Layout optisch ansprechend und funktional machen. Allein hierfür sind die rund 31 Euro für das Paket schon gut angelegt.

Aber das Paket geht weit über hübsche Icons für Tastaturbefehle hinaus: Das Stream Deck kann nämlich nicht nur Tastenkombinationen auslösen, sondern mithilfe der mitgelieferten Script und weiteren Erweiterungen auch echte MIDI-Befehle ausführen – ähnlich wie man es von Push oder vergleichbaren Controllern kennt – sowie Plug-ins via CMD+F laden.

Hacked and Packed

Viele bekannte Live-Kommandos wurden also clever nachgebaut und ins Stream Deck und dessen Software integriert.

SideshowFX liefert so praktisch alle denkbaren Controller-Funktionen von Live, jedoch leider nur getrennt für Windows und Mac im Kauf. Im Hintergrund arbeiten ohnehin verschiedene Technologien Hand in Hand, um den tiefen Zugriff auf Live zu ermöglichen. Entsprechend aufwendig ist schon auch die Installation.

In der Stream Deck Software lassen sich natürlich alle Taster nach Belieben verschieben!

Ebenfalls gut zu wissen: Es handelt sich nicht um eine offizielle Integration, sondern um aufwendiges Reverse Engineering.

Teilweise sind das richtig gute Hacks, die ohne solide Kenntnisse in Python, MIDI-Scripting & Co. kaum selbst umsetzbar wären. Die simple User.txt aus alten Ableton-Tagen ist also längst überholt.

Ein Blumenstrauß an Möglichkeiten

Das Ableton Live Pro Pack für Stream Deck ist nicht nur umfangreich, sondern auch die ideale Basis, um sich mit Copy & Paste selbst schnell eigene Pages aus vorhandenen Funktionen zusammenzustellen – denn nicht alles, was möglich ist, ist auch wirklich sinnvoll.

Auf der Main Page bekommt man bereits ein guten Überblick!

Von der übersichtlich gestalteten Main Page (siehe Bild oben) gelangt man direkt zu den ersten wichtigen Unterseiten – darunter EditView und Options. Diese Bereiche bündeln zentrale Shortcuts logisch und weitgehend selbsterklärend.

Auch die erweiterte Transport-Sektion überzeugt: Sie bietet Zugriff auf Rastereinstellungen, Metronom, Punch-In/-Out sowie die ersten acht Mutes – oder genauer: Activate/Deactivate Clips. Alles schnell erreichbar und im Workflow tatsächlich hilfreich.

Die Funktionen File, Create und Rename gehören wiederum eher zu den weniger dringlichen Kandidaten. Solche Jobs erledigt man im Alltag meist schneller mit Maus und Tastatur. Aber: Wer’s hat, muss nicht suchen – und genau darum geht’s.

Wer regelmäßig ähnliche Projekte aufsetzt oder gar professionell Soundpacks produziert, wird viele Automatisierung sicherlich noch mehr schätzen.

Auch das lästige Umbenennen wiederkehrender Spuren spart Zeit – zumal Copy/Paste in Live an vielen Stellen, wie dem Export, ohnehin immer noch überraschend hakelig funktioniert.

Die MIDI-Remote und die Track-Control-Page erinnern wiederum stark an die klassische Mackie Control – für was es übrigens ein separates Paket von SideshowFX gibt. Dort funktionieren wohl auch die VU-Meter in den Icons und zeigen “Pegel in Echtzeit” an. Im hier getesteten Paket bleiben die Pegelanzeigen hingegen stumm – ein Feature was sich Ableton über Phyton sicherlich dem Push vorbehält.

Auch ist die Steuerung von Lautstärken, Sends und Makros über einfache Hoch-/Runter-Taster zu grob und damit maximal suboptimal. Für einfache Anpassungen reicht es zwar aus, für ernsthafte Arbeiten bleibt man bei Maus oder echten Fader.

Ähnliches gilt für das Laden von VST-Instrumenten und Plug-ins: Das Stream Deck Script nutzt dafür nämlich leider keine automatische Scan-Funktion und ist auch nicht mit euren echten Plug-in-Ordner direkt verknüpft.

Stattdessen greift eine Tasten-Combo auf eine Textsuche im Ableton-Browser zurück. Das bedeutet: a) die Suche ist vergleichsweise träge, und b) muss das zunächst auch alle manuell eingerichtet werden – sei es auch nur die Eingabe der Namen aller Plugins.

Zwar sind einige Klassiker wie Synplant, Dune oder Kontakt bereits mit Plugin-Icons enthalten, aber man sollte das besser als visuelle Platzhalter verstehen. Reibungsloser funktionieren die Shortcuts für Abletons interne Effekte.

Trotzdem reicht das Gebotene völlig aus, um sich eigene Plug-in-Taster schnell und ohne tiefere Programmierkenntnisse flinker als sonst zusammenzustellen.

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