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Electro Harmonix Nano Deluxe Memory Man Test

Mit dem Electro Harmonix Nano Deluxe Memory Man schrumpft die New Yorker Pedalschmiede ein weiteres ihrer legendären Effektpedale. Der Memory Man tauchte bereits 1976 auf und 1980 erschien erstmals der Deluxe Memory Man auf der Bildfläche. Dabei geht der legendäre Sound des Pedals auch heute noch auf die gute alte Eimerkettentechnologie zurück. In Kombination mit der zusätzlichen Modulationseinheit hat der wiedererkennbare Klang des Deluxe Memory Man im Laufe der Jahre tatsächlich Musikgeschichte mitgeschrieben und wurde beispielsweise von The Edge auf dem U2-Song Sunday Bloody Sunday verewigt.
Erst kürzlich präsentierte die Boutique-Effektpedalschmiede J. Rockett Audio Designs mit dem Clockwork Echo

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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eine liebevolle Reinkarnation des Deluxe Memory Man. Und auch Electro Harmonix hat inzwischen diverse Variationen dieses Pedals im Programm. Was sich mit der Nano-Version alles anstellen lässt, ist Thema des folgenden Tests.

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Details

Schlanker im Erscheinungsbild und dennoch vertraut
Die kompaktere Nano-Variante ist wie das Original in seiner Farbgebung recht schlicht gehalten und wirkt damit auf sympathische Weise im Design etwas rustikal.
Das Pedal misst 112 x 70 x 53 mm (BxTxH) und bringt 256 g auf die Waage.
Betreiben lässt sich der Nano Deluxe Memory Man mit einem 9-V-Netzteil, das Teil des Lieferumfangs ist und eine Stromaufnahme von 150 mA erlaubt. Für eine sichere Bodenhaftung sorgen außerdem aufgeklebte Gummifüßchen und insgesamt gibt es an der allgemeinen Verarbeitung nichts zu meckern.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Electro Harmonix Nano Deluxe Memory Man ist ein analoges Delay, das auf die gute alte Eimerkettentechnologie zurückgreift.

Analoge Werte gepaart mit einer übersichtlichen Bedienung
Eingang und Ausgang befinden sich wie so oft an der rechten und linken Seite, an der Stirnseite wird das Netzteil angeschlossen. Sechs Potis sind für die Justierung des Delays und der Delay-Modulation zuständig. Über Blend wird das Mischverhältnis zwischen dem unbearbeiteten Signal und dem Effektsignal justiert, Delay und Feedback kümmern sich um die Verzögerungszeit und die Anzahl der Wiederholungen. Der Deluxe Memory Man bietet eine Verzögerungszeit von 30 ms bis 550 ms, was für ein analoges Echopedal typisch ist und in den meisten Praxissituationen auch ausreichen sollte. Nicht an Bord ist allerdings eine Tap-Tempo-Funktion, was die rhythmische Synchronisation des Delays mit anderen Instrumenten erschwert. Ein zusätzliches Level-Poti regelt die Intensität des Eingangssignals und ist auch in der Lage, das Gesamtsignal zu boosten. Dabei kann auch die Delay-Sektion ins Clipping gebracht werden, was von einem Overload-Lämpchen signalisiert wird. Last, but not least werden über Rate und Depth Modulationsgeschwindigkeit und Intensität gesteuert.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite des Electro Harmonix Nano Deluxe Memory Man bestehen aus sechs Potis, einem Fußschalter und zwei LEDs.

True Bypass oder Buffered Bypass
Der EHX Nano Deluxe Memory Man arbeitet wahlweise mit einem True Bypass oder einem Buffered Bypass. Legt man im Gehäuse einen kleinen Schalter um, klingt die Delay-Fahne nach der Deaktiverung des Schaltkreises aus, womit der Buffer aktiviert ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Zum Betrieb des Nano Deluxe Memory Man wird ein 9-V-Netzteil benötigt,…
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Praxis

Testaufbau
Für den Test stehen wie gewohnt diverse E-Gitarrenmodelle bereit, wobei den ersten Soundcheck eine Telecaster übernimmt. Das Gitarrensignal geht direkt in den Nano Memory Man und anschließend in einen clean eingestellten Fender Silverface Bassman 50 aus dem Jahre 1974. Die Simulation einer 4×12 Gitarrenbox mit Greenback-Lautsprechern übernimmt anschließend eine Universal Audio OX Box. Bei allen Aufnahmen laufen außerdem zwei Kameras mit. Für einen besseren Überblick zu allen Einstellungen lohnt es sich also, das Video zum Test zu schauen.

Soundcheck und erster Eindruck
Beim Einschalten des Pedals stellt sich bei mir schon nach den ersten Akkorden ein vertrauter Eindruck ein. Ja, dieser Sound wurde oft digital kopiert und ist analog doch irgendwie immer noch am schönsten. Die unverkennbare Modulation trägt natürlich besonders zum speziellen Charme dieses Delay-Pedals bei und auch das Knistern und Knacksen in den Wiederholungen sorgt für einen coole Retro-Vibe. Abgesehen davon ist das Pedal aber für einen analogen Vertreter angenehm rauscharm. Typisch für diese Pedalgattung hat das Delay ein gewisses Eigenleben, was sich in recht abrupt abbrechenden Wiederholungen bei moderaten Einstellungen bemerkbar macht oder auch im metallischen Klangverhalten bei maximaler Verzögerungszeit. Wer ein in allen Situationen verlässliches Delay-Pedal sucht, ist deshalb hier nicht wirklich gut aufgehoben. Der Deluxe Memory Man ist vielmehr ein Signalfärber, der dem Sound eine eigene, sehr atmosphärische Note verleiht. Doch dazu gleich mehr. Auch wenn die maximale Verzögerungszeit bei 550 ms eine deutliche Grenze hat, hätte ich mir dennoch eine Tap-Tempo-Option oder einen zusätzlichen Anschluss für einen weiteren Fußschalter zum Eingeben der Verzögerungszeit gewünscht. Andere EHX-Ausgaben des Deluxe Memory Man und auch das schon erwähnte J. Rockett Audio Designs Clockwork Echo machen es vor. Wenn das Overload-Lämpchen auf der Pedaloberseite im ersten Moment wie eine Warnleuchte wirkt, sollte man sich von dieser keinesfalls abschrecken lassen. Denn den Schaltkreis etwas zu überfahren und damit gleichzeitig noch den Amp anzublasen sorgt für tolle Overdrive-Sounds. Leider lässt sich der Preamp aber nur im Verbund mit dem Delay nutzen. Hier kommt eine erste Bestandsaufnahme zu den Pedalfunktionen.

Audio Samples
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off/on -> Blend Check Feedback Check Delay Check Depth Check Rate Check Level Check
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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Der EHX Nano Deluxe Memory Man in der Praxis
Die schon angesprochene regelbare Eingangsverstärkung erlaubt im Zusammenspiel mit meinem Bassman im Handumdrehen einen schmutzigen Gitarrensound, der mit einer kurzen Verzögerungszeit und zurückgenommenem Feedback auch einfach etwas räumlicher dastehen kann. Bringt man das Delay- und Feedback-Poti außerdem ganz in die Nullstellung und justiert das Blend-Poti weniger offensiv, lässt sich die charmante Modulation quasi fast im Alleingang nutzen. Genauso Freude machen aber selbstverständlich auch die lang ausklingenden modulierten Wiederholungen. Hier kommen noch ein paar abschließende Beispiele mit unterschiedlichen Gitarren und Einstellungen.

Audio Samples
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Overdriven Delay (Telecaster) Modulated Delay (Bariton) Modulation Only (Stratocaster) Long Modulated Delay (ES-335) Overdriven Slapback (Les Paul) Nano DLX Memory Man Song (Baritone)
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Fazit

Wer auf der Suche nach dem legendären Sound des Deluxe Memory Man ist, wird auch bei der deutlich kompakteren Version des Herstellers fündig. Dabei hat der Sound dieses analogen Klassikers nach all den Jahren nichts von seinem Reiz verloren und lädt förmlich zu kreativen Spielereien ein. Wünschen würde ich mir aber dennoch eine Tap-Tempo-Funktion. Abgesehen davon hat mir das Pedal während des Tests eine Menge Freude bereitet. 

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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Electro Harmonix
  • Modell: Nano Deluxe Memory Man
  • Typ: analoges Delay-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Blend, Delay, Feedback, Level, Rate, Depth
  • Bypass: True Bypass oder Buffered Bypass
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 150 mA
  • Abmessungen: 112 x 70 x 53 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 256 g
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (Februar 2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • solides Design
  • kompaktes Format
  • ausdrucksstarker Klangcharakter
  • Einfluss des Preamps
Contra
  • kein Tap-Tempo
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Electro Harmonix Nano Deluxe Memory Man Test
Für 185,00€ bei
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