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Yamaha PSR-SX600 Test

Das aktuelle Yamaha PSR-SX600 Entertainer-Keyboard löst den Vorgänger PSR-S670 ab und ist damit das neue Einstiegsmodell in die Klasse der “Digital Workstations”, deren Flaggschiff der Yamaha Genos ist. Das PSR-SX600 bietet 850 Sounds, 415 Styles, einen Mikrofon-Eingang und viele Live-Control-Möglichkeiten, die sofortigen Spielspaß ermöglichen. Als kleinstes Modell der Yamaha PSR-SX-Serie richtet sich das mit ca. 600 € recht günstige Instrument trotzdem auch an professionelle Anwender, die auf hohe Klangqualität Wert legen, aber auf die zusätzlichen Features der wesentlich teureren und größeren Modelle verzichten können.

Das Yamaha PSR-SX600 Arranger-Keyboard zeigt sich technisch und klanglich anspruchsvoll, und bietet für ein Instrument der Einsteiger-Klasse viel fürs Geld.
Das Yamaha PSR-SX600 Arranger-Keyboard zeigt sich technisch und klanglich anspruchsvoll, und bietet für ein Instrument der Einsteiger-Klasse viel fürs Geld.


Unterhalb des Genos bietet Yamaha mit PSR-SX900, -SX700 und -SX600 drei Modelle, die in stark unterschiedlichen Preisregionen liegen. Das neue PSR-SX600 kostet weniger als ein Sechstel des Genos, ist aber eindeutig aus demselben Holz geschnitzt. Das Keyboard verfügt über eine ähnliche Benutzeroberfläche und viele Sounds und Stylesähneln denen des großen Bruders. Ein paar Features sind jetzt sogar im PSR-SX600 enthalten, die noch nicht einmal im Genos vorhanden sind: Die UNISON-Funktion im Style Setting ermöglicht es beispielsweise, dass die Begleitinstrumente des Arrangers die gespielte Melodie der rechten Hand unisono mitspielen. Ein cooles Feature, um bestimmte Phrasen während der Performance mehr zu betonen. Ein weiterer Clou: Der USB-Port überträgt MIDI und Audio (!) in beide Richtungen. Schließt man das PSR-SX600 über USB an ein Smartphone an, so kann man mit der kostenlosen Yamaha App “rec´n´share” Videos machen, bei dem das Audiosignal des Keyboards digital übertragen wird. Wie groß die Unterschiede zum Vorgängermodell PSR-S670 sind und ob sich der Umstieg lohnt, soll dieser Test zeigen.

Details

Erster Eindruck

Das Instrument ist recht kompakt, wiegt nur 8,1 kg und ist leicht zu tragen. Das Gehäuse wurde komplett vom Vorgänger PSR-S670 übernommen, und besteht hauptsächlich aus schwarzem Kunststoff. Die Unterseite besitzt eine hölzerne Grundplatte und die Abdeckungen der Lautsprecher sind aus lackiertem Metall-Geflecht. Das Design fällt auf durch die seitlichen Bassreflex-Öffnungen, die dem Instrument mehr Druck im tiefen Frequenzbereich geben. Das Bedienfeld zeigt sich im direkten Vergleich zum PSR-S670 nahezu unverändert, einige Tasten haben allerdings eine neue Beschriftung erhalten. Anstelle des monochromen 4,3“-Displays bietet das PSR-SX600 ein Farbdisplay gleicher Größe. Es zeigt jetzt im Main-Menü hauptsächlich die Farben orange und blau, genau wie die LEDs der beleuchteten Taster. Diese Farbgebung hat das PSR-SX600 vom Genos übernommen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Yamaha PSR-SX600 wird mit einem aufsteckbaren Notenhalter geliefert.

Bedienfeld

Da im Gegensatz zum Genos oder den größeren Modellen beim PSR-SX600 kein Touch-Display verbaut ist, muss die Bedienung weiterhin vollständig über Bedienelemente geschehen. Dadurch konnte die Anzahl der Taster nicht reduziert werden. Das Display wäre in dieser Größe aber auch zu klein für ein Touch-Display gewesen, da man die Felder des Bildschirms mit den Fingern nicht exakt treffen würde. 

Das Farb-Display hat eine Größe von 4,3“ und ist nicht berührungsempfindlich.
Das Farb-Display hat eine Größe von 4,3“ und ist nicht berührungsempfindlich.

So muss man alle Funktionen entweder direkt mit den entsprechenden Tastern aktivieren, oder man wählt das entsprechende Feld auf dem Display mit den Cursor-Tasten oder dem Datawheel aus und bestätigt mit ENTER. Dadurch ist das Frontpanel relativ überfrachtet mit 117 (!), zum Teil recht kleinen Tastern. Das war aber auch beim Vorgänger schon so.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der linken Seite des Bedienfeldes liegen alles Bedienelemente des Arrangers.

Links neben dem Einschaltknopf und dem MASTER VOLUME Drehregler liegen zunächst die beiden LIVE CONTROL Regler, deren Parameter-Zuweisung über den ASSIGN-Taster umgeschaltet werden kann. Der Arranger besitzt sieben STYLE-Taster, die verschiedene Musikstile abdecken, von Pop&Rock bis World. Die gesamte Steuerung der Begleitarrangements erfolgt über etwas größere Taster direkt über der Klaviatur, die wie beim Genos blau leuchten und bei Aktivität orange leuchten oder blinken. Mit den SONG CONTROL-Tastern können MIDI-Songs aufgenommen und abgespielt werden. Wichtige Menüs wie SONG FUNCTION, USB AUDIO PLAYER, PLAYLIST (beim S670 noch „MUSIC FINDER“) und MIXER werden durch entsprechende Taster aufgerufen. Übrigens besitzt das PSR-SX600 im Gegensatz zum Vorgänger jetzt die STYLE SECTION RESET Funktion. Man kann durch Betätigen der Taste RESET/TAP TEMPO den Style während der Wiedergabe unmittelbar wieder auf den ersten Taktschlag zurücksetzen.
In der Mitte, direkt unterhalb des Displays liegen 16 Bedientaster zur Navigation auf dem Display, rechts daneben das Datenrad, vier Cursor-Tasten und die Taster YES (+), NO (-), EXIT und ENTER. Mit MENU gelangt man zu einer zweiseitigen Übersicht, in der wichtige Untermenüs aufgeführt sind. Zum Blättern von einem Reiter zum nächsten innerhalb eines Untermenüs gibt es die TAB-Taster. Die acht großen REGISTRATION MEMORY Taster liegen gut erreichbar direkt über der Klaviatur, zusammen mit Tasten zur Anwahl der Register-Bank und zum Speichern einer Registration. Auf der rechten Seite dreht sich alles um die gespielten Sounds. Die 10 VOICE-Kategorien wurden im Vergleich zum Vorgänger leicht geändert, dazu später mehr. Nach wie vor gibt es vier ONE TOUCH SETTINGS, um schnell zum Arrangement passende Klänge zu finden.
Über die PART SELECT und PART ON/OFF Taster werden Klänge ausgewählt und aktiviert. Das PSR-SX600 hat zwei RIGHT und einen LEFT Part, während die größeren Modelle drei RIGHT Parts übereinanderlegen können. Mit den vier MULTI PAD CONTROL Tastern können Audio- oder MIDI-Phrasen eingeflogen werden. Der kleine MIC SETTING Taster ganz rechts öffnet das Menü, in der Mikrofoneinstellungen vorgenommen werden können. Diese Taste diente beim Vorgänger der USB-Datenverwaltung. Eine weitere kleine Änderung erkennt man darunter bei den VOICE EFFECT Tastern. Die Taste DSP zur Aktivierung des digitalen Effektprozessors ist jetzt ganz rechts außen gewandert und die VARI-Taste ist jetzt durch die SUSTAIN-Taste ersetzt worden. Schade, denn dadurch muss man jetzt beispielweise die Geschwindigkeit des Rotary-Effekts mit dem Fuß umschalten. Das funktionierte beim PSR-S670 auch durch diese Taste.
Pitchbend- und Modulationsrad sind wie gewohnt links neben der Tastatur platziert. Yamaha hat die Griffigkeit dieser Spielhilfen im Vergleich zum Vorgänger erhöht. Bei den größeren PSR-SX-Modellen und beim Genos gibt es an dieser Stelle einen Joystick. 

Im Gegensatz zu den größeren Modellen bietet das PSR-SX600 Pitch Bend- und Modulationsrad.
Im Gegensatz zu den größeren Modellen bietet das PSR-SX600 Pitch Bend- und Modulationsrad.

Anschlüsse

Neben dem Stereo-Kopfhörer-Anschluss (große Klinke) und dem Line-Output in Form zweier Klinkenbuchsen liegen zwei Audio-Eingänge: Ein Aux-Eingang in Form einer Stereo-Miniklinkenbuchse und ein Mikrofoneingang (große Klinke). Der Vorgänger bot an Stelle des Mikro-Anschlusses einen Drehknopf zur Einstellung des Display-Kontrasts.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Rückseite des PSR-SX600 finden sich alle Anschlüsse.

Neben dem externen Netzteil können zwei Pedale angeschlossen werden. Neben Sustain, Volumen und vielen anderen Parametern kann einem Pedal auch der neue UNISON Effekt für die Style-Steuerung zugewiesen werden. Dazu mehr im Praxis-Teil.

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Praxis

Bedienung

Das Instrument ist nach wenigen Sekunden spielbereit und das Hauptmenü des PSR-SX600 ähnelt sehr dem Erscheinungsbild des Genos. Auf dem Display werden alle wichtigen Einstellungen dargestellt, darunter die eingestellten Voices sowie die Namen des aktuellen Styles, Songs, Registers und der Multi Pad Bank. Der Bildschirm ist wesentlich schärfer und kontrastreicher als beim Vorgänger PSR-S670. Trotzdem sind 4,3“ Bildschirm-Diagonale aber nicht gerade üppig und man sollte schon gute Augen oder eine Lesebrille haben, um alle Feinheiten zu erkennen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Hauptmenü des Yamaha PSR-SX600.

Die Vorgehensweise bei der Anwahl eines Sounds ist die folgende: Nehmen wir an, wir wollen den Klang des Parts „Right 2“ ändern. Zum einen kann man nun das entsprechende Feld im Hauptmenü auswählen. Dazu betätigt man das Datenrad oder die Cursor-Tasten, bis das Feld von Right 2 weiß umrandet ist und drückt ENTER. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, die Soundanwahl direkt über die Taste PART SELECT RIGHT 2 zu öffnen. Komischerweise musste ich beim Testgerät diese Taste zweimal betätigen, bevor sich das Auswahlfenster des aktuellen Sounds öffnete. Ich denke, es handelt sich um einen Bug. Zur endgültigen Auswahl des neuen Sounds kann man über die VOICE-Kategorie-Taster eine neue Kategorie auswählen und anschließend mithilfe der Cursor-Tasten oder des Datenrads den gewünschten Klang anwählen und mit ENTER übernehmen. Dieser Vorgang ist also etwas umständlich, weil auch um das Display herum keine Tasten zu Anwahl vorhanden sind. Ohne die Enter-Taste geht nichts. Trotzdem ist die Vorgehensweise intuitiv, man kommt also auch ohne Bedienungsanleitung klar. Ähnlich verläuft die Anwahl von Styles, Songs oder Multi Pads. Das gesamte Bedienkonzept ist gut durchdacht. Drückt man den DIRECT ACCESS Button gleichzeitig mit einem Bedienelement, so wird sofort das zugehörige Untermenü geöffnet. 

Tastatur und Lautsprecher

Die 5-Oktaven-Tastatur ist nicht gewichtet, hinterlässt aber einen guten Eindruck. Dadurch, dass die schwarzen Tasten eine leicht angeraute Oberfläche haben, hat man einen guten „Grip“ und bewältigt auch schnelle Passagen ohne abzurutschen. 

Die Tastatur des PSR-SX600 ist die gleiche geblieben wie beim Vorgängermodell.
Die Tastatur des PSR-SX600 ist die gleiche geblieben wie beim Vorgängermodell.

Die eingebauten 12 cm-Lautsprecher mit jeweils 15 Watt Leistung erzeugen ein druckvolles, ausgewogenes Klangbild. Die Bassreflex-Öffnungen tragen ihren Teil dazu bei. Für sehr kleine Beschallungs-Situationen reicht das aus, sobald ein größerer Raum beschallt werden soll, müsste allerdings eine Verstärker-Anlage angeschlossen werden. 

Voices

Keine Frage: Hier hat Yamaha ordentlich nachgelegt und die Zahl der Voices mehr als verdoppelt. Viele neue Sounds sind hinzugekommen und ein paar alte Klänge des PSR-S670 sind in den Legacy-Ordner gewandert. Mit 850 Voices, 43 Drumkits und den 480 XG-Voices ist die Auswahl riesig! 

Fotostrecke: 3 Bilder Über das Auswahl-Fenster wählt man eine Voice aus.

Die Aufteilung in Kategorien wurde etwas verändert: Die Akkordeons wurden mit in den Orgel-Ordner gelegt, dafür bekamen Gitarren und Bässe jeweils eine eigene Kategorie. Außerdem erhielt der Ordner „SYNTH“ noch den Zusatz „&PAD“. Die Pads waren aber auch beim PSR-S670 schon in diesem Ordner. Beim PSR-SX600 sind in Form neuer Features jetzt auch viele sogenannte Super Articulation (S.Art!)-Voices dazugekommen. Diese Klänge ermöglichen es, in Echtzeit subtile, sehr realistische musikalische Ausdrucksweisen zu bewirken, einfach durch die Spielweise, oder indem man einen Fußtaster verwendet. Es gibt leider keinen normalen Taster, der mit der S.Art!-Funktion belegt werden könnte. Hier eine Auswahl neuer und alter Klänge:

Piano/Orgel & Akkordeon 

Audio Samples
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ConcertGrand PopPiano OctavePiano1 MIDIGrandSyn TremoloSuitcase SmoothTine DXSweet DrawbarOrgan2 WhiterBars MW FullRegister

Die neuen S.Art!-Orgeln – wie hier die „WhiterBars MW“ – simulieren die Umschaltung der Rotor-Geschwindigkeit durch Betätigen des Modulationsrads. Dabei wird zwischen den beiden Samples „slow“ und „fast“ umgeschaltet. Diese Umschaltung geschieht recht abrupt, was ich als störend empfinde. Viel besser war die Umschaltung bei den „alten“ Orgelsounds wie „DrawbarOrgan2“, die man jetzt im Legacy-Ordner findet: Hier wird ein echter Rotary-Effekt eingesetzt, dessen Parameter „Speed Control“ die Geschwindigkeit langsam und nicht so plötzlich ändert. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Leslie-Simulation wird durch den DSP-Effekt „Dual Rotary Speaker Warm“ erreicht, …

Die Umschaltung geschieht hier per Fußpedal, da der DSP-VARI-Taster beim PSR-SX600 leider nicht mehr vorhanden ist. Ich finde, ein Assignable Taster hätte dem PSR-SX600 z. B. für solche Zwecke spendiert werden können.

Guitar, Strings/Choir und Brass/Woodwind

Audio Samples
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FlamencoGuitar JazzGuitAmp Strings Mix SpiccatoStrings OrchestraTutti HahChoir BrightTrumpet BrassFalls f MW BigBandSax

Alle Naturinstrumente klingen toll und sind in großer Vielfalt vorhanden. 

Synths/Pads und Perc/Drums

Audio Samples
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Synth Mix mit Live Control SynthLead Mix 1 SynthLead Mix 2 Pad Mix Voice Funk Kit

Die Synth-Sounds sind an die aktuellen Genos-Klänge angepasst worden. Vor allem diese Sounds lassen sich gut mit den Live-Control-Reglern „verbiegen“. Viele 80er-Sounds sind dazugekommen und spiegeln damit den Trend der Zeit wieder. Insgesamt sind die Klänge des PSR-SX600 durch die Bank sehr gut und für ein Instrument dieser Preiskategorie sensationell. Das liegt auch daran, dass der DAC (Digital-Analog-Converter) von Yamaha nochmals verbessert wurde. Mit der umfangreichen Harmony/Arpeggio-Funktion können die Voices in interessanter Weise harmonisch und rhythmisch an den Arranger gekoppelt werden. Eine neue Mono-Legato-Funktion wurde hinzugefügt, um spezielle Spielweisen zu ermöglichen.

Styles

Auch die Anzahl der Styles wurde mit 415 nahezu verdoppelt. Damit hat das PSR-SX600 sogar mehr Styles an Bord als das größere PSR-SX700. Die Kategorien wurden wie bei den Voices leicht „umgebaut“. Viele neue Styles sind im Grunde bekannt aus dem Genos und haben nun ihren Weg ins Einstiegsmodell gefunden. Der Klang der Styles hat auch dadurch an Qualität gewonnen, dass jetzt für alle 27 Parts ein Part-EQ vorhanden ist, mit dem Höhen und Bässe getrennt eingestellt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Style Select Fenster wählt man den gewünschten Style aus.

Die Styles wurden sehr geschmackvoll programmiert und es macht einfach Spaß, in die vielen verschiedenen Genres einzutauchen. Übrigens gibt es beim PSR-SX600 auch die „Smart Chord“ Funktion, die es erlaubt, mit nur einem Finger der linken Hand die zur (vorher eingestellten) Tonart passenden diatonischen Dreiklänge zu spielen. In C-Dur erklingt z. B. beim Spielen von “F” ein F-Dur, beim Spielen vom Ton “D” aber ein D-Moll. Damit kann auch der Einsteiger in kurzer Zeit zu schönen Hörerlebnissen kommen, obwohl die linke Hand nur die Grundtöne der Harmonien spielt.

Pop, Rock und Jazz

Audio Samples
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StandardRock 8BeatModern DJMix2019 FunkyHouse 80sSynthDisco ModernBigband EasyCountry

Das PSR-SX600 bietet auch viele neue World-Styles, um den großen weltweiten Markt auch in China, Africa und Brasilien bedienen. 

World

Audio Samples
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ForroSertanejo LatinSamba ArabicEuro IrishDance Hawaiian

Mit dem Style „Ethereal Movie“ ist nun auch ein Freeplay-Arrangement vertreten, dass man ganz frei, ohne Takt spielen kann.

Entertainer

Audio Samples
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EtherealMovie SciFiMarch GreenFantasia BaroqueAir Showtune

Unison & Accent

Ein ganz neues Feature des PSR-SX600 ist die Unison&Accent-Funktion des Arrangers. Die ist bisher noch nicht einmal im Genos vorhanden. Wenn die Unison-Funktion aktiviert ist, wird die Melodie der rechten Hand von den Parts des Arrangers unisono mitgespielt. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Unison&Accent-Funktion wird im Style Setting Menü eingestellt.

Das heißt die entsprechende Phrase wird dadurch betont, dass weitere Begleitinstrumente wie Bass und Gitarre die Melodiestimme doppeln. Dabei wird das Fußpedal für die Dauer des Unisono-Effekts gedrückt. Während dieser Zeit setzten die Begleitspuren aus bis links wieder ein Akkord erkannt wird. Die Styles, die die Unison-Funktion unterstützen, sind mit der Notiz „Unison“ im Style Select Fenster gekennzeichnet. Bei der Accent-Funktion wird die Melodie der rechten Hand mit Akzenten – meistens des Schlagzeugs – betont. Hier zwei Beispiele, bei denen ich diese Effekte eingesetzt habe. Der Accent-Effekt ist nur im ersten Beispiel aktiviert.

Audio Samples
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InstrumentalJazz Unison Accent FunkRockPop Unison

Mixer, Balance und Channel On/Off

Während der Performance können alle wichtigen Parameter in Echtzeit verändert werden. Mit der Taste BALANCE kann schnell das Lautstärkeverhältnis der einzelnen Parts angepasst werden, mit CHANNEL ON/OFF werden einzelne Style- oder Songparts stummgeschaltet. Diese beiden Menüs werden nur in der unteren Hälfte des Displays eingeblendet. Für tiefgreifendere Editierungen wählt man den MIXER, mit dem man auch Effekt-Routings und beispielsweise den Master-EQ und den Compressor einstellt.

Fotostrecke: 7 Bilder Über das Balance Menü können Lautstärkeverhältnisse schnell eingestellt werden.

Registrations und Playlist

In einer Registration werden Kompletteinstellungen des Keyboards abgelegt. Acht Registrations bilden eine Bank. Es kann festgelegt werden, welche Parameter in einer Registration gespeichert werden sollen. Mit der FREEZE-Funktion können bestimmte Bereiche eingefroren werden, sodass sie sich beim Wechsel zu einer anderen Registration nicht verändern. So kann man beispielsweise durch Aufruf einer anderen Registration zu einem anderen Style wechseln, ohne dass sich das Tempo und die gerade gespielten Sounds verändern.

Fotostrecke: 5 Bilder Jede Registration-Bank beinhaltet acht Kompletteinstellungen.

Yamaha hat sich vom Music Finder verabschiedet und die praktische SET LIST eingeführt. Register-Bänke können hier in eine Liste gesammelt werden, um bei einem Auftritt schnell von einem Song zum nächsten umschalten zu können. Man kann sich von der Yamaha-Seite eine „Bonus Playlist for PSR-SX600” herunterladen, in welcher Registrierungen für unzählige bekannte Songs, geordnet nach Genre, zusammengestellt sind. Auch das Video in diesem Test habe ich mit Einträgen aus dieser Playlist gespielt.

USB Audio Recorder/Player und Sequenzer

Im PSR-SX600 können Audio-Aufnahmen im WAV-Format direkt auf einen USB-Stick gemacht werden. Alle Audio-Beispiele in diesem Test sind so entstanden. Der getrennte Sequenzer nimmt das Gespielte in Form von MIDI-Events auf maximal 16 Spuren auf, die später editiert werden können. Bis zu 1MB Daten kann ein MIDI-Song enthalten, beim PSR-S670 waren es nur 300 kB.

Fotostrecke: 7 Bilder Der USB-Audio-Recorder …

Multi-Pads

Insgesamt stehen 188 Multi-Pad-Bänke als Presets zur Verfügung. Eine Multi-Pad-Bank besteht aus vier Multi-Pads, mit denen man Phrasen abfeuern oder Loops einstarten kann. Dabei können Multi-Pad-Phrasen auch aus Arpeggios bestehen, die sich passend zum gespielten Akkord ändern. Der Multi-Pad-Creator dient dazu, eigene Multi-Pads zu erstellen. Die Audio-Link-Funktion ermöglicht es, auch WAV-Dateien auf die Pads zu legen. Leider können diese Audio-Samples nicht als Loop abgespielt werden, das funktioniert nur mit MIDI-Pattern.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Auswahl an Multi-Pads reicht von Drumloops über Gitarren-Arpeggios bis zu Effektsounds.

USB-Audio

Ein weiteres Feature, das in den größeren SX-Modellen und auch im Genos nicht vorhanden ist, ist die USB-Audio-Funktion. Über den USB-to-Host-Port werden nicht nur MIDI-Daten übertragen, sondern gleichzeitig auch Stereo-Audio in beide Richtungen. Ich habe beispielsweise das Video für diesen Test gemacht, indem ich das PSR-SX600 über ein USB-Kabel und einen USB-to-Lightning-Adapter direkt mit meinem iPhone verbunden habe. So bleibt alles auf der digitalen Ebene in höchster Qualität. Mit Yamahas rec´n´share-App kann man so Videos mit seiner eigenen Performance aufnehmen und sofort in Social Media posten. Ich habe das im Test des Yamaha PSR-E373 bereits genauer beschrieben.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit nur einem USB-Kabel verbindet man das iPhone mit dem PSR-SX600, …

Sonstiges

Im Gegensatz zum PSR-S670 kann man beim PSR-SX600 ein Mikrofon über ein Klinkenkabel anschließen. Es gibt zwar keine Vocal Harmony Funktion, aber man kann neben Reverb, Chorus, einen 3-Band-EQ, einen Compressor und sogar einen DSP-Effekt auf die Stimme legen. Neben der Gesangseinstellung gibt es eine getrennte Talk-Einstellung für Ansagen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf das Mikrofonsignal kann neben Reverb und Chorus auch ein DSP-Effekt gelegt werden.

Das PSR-SX600 bietet auch einen „Chord Tutor“, der dem Keyboard-Einsteiger die Grundlagen der Harmonielehre vermittelt. Damit kann man sich alle wichtigen Drei- und Vierklänge darstellen lassen. Der Interne Speicher des PSR-SX600 ist mit 20 MB zehnmal so groß wie beim Vorgänger. Für neue Wellenformen und eigene Samples steht ein Expansion-Speicher von 100 MB (vorher 32 MB) zur Verfügung. Um ihn zu verwenden muss der Yamaha Expansion Manager (YEM) auf einem Computer installiert sein. 

Fotostrecke: 2 Bilder Wenn man das Griffbild für einen bestimmten Akkord sucht, hilft der Chord Tutor.

Neben der Style-Section-Reset-Funktion, mit der man den Beat per Knopfdruck wieder auf den ersten Taktschlag zurückspringen lassen kann, gibt es beim PSR-SX600 auch das Half-Bar-Fill-In, also ein halbtaktiges Fill, das bei der Darbietung spezieller Songs durchaus wichtig sein kann, ich sage nur: „All Night Long“.

Yamaha PSR.SX600 Sound Demo (no talking)

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Mehr Informationen
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Fazit

Das Yamaha PSR-SX600 ist ein preiswertes, vollwertiges Arranger-Keyboard, das viele Eigenschaften der größeren Profi-Modelle in sich trägt. Sowohl der ambitionierte Einsteiger als auch der professionelle User mit kleinem Budget kommen als Käufer in Frage. Der Klang ist hervorragend und die Anzahl und die Auswahl der Voices und Styles überzeugt auf ganzer Linie. Die Möglichkeiten des Instruments sind riesig, das Bedienkonzept durchdacht und intuitiv. Viele Features, die nicht unbedingt nötig sind, sind auch nicht vorhanden. So kann man auf den Komfort eines Touch-Displays verzichten. Auch ein dritter Right-Part wird eigentlich selten gebraucht. Yamaha hat das Gehäuse des Vorgängers übernommen und musste kein neues entwickeln. All das führt dazu, dass das PSR-SX600, gemessen an seinen inneren Werten, sensationell günstig ist. Für Besitzer eines PSR-S670 ist ein Upgrade sehr interessant: Das SX600 ist voll kompatibel zum Vorgänger und bietet nicht nur doppelten (!) Content mit einem verbesserten Klang, sondern auch viele neue Features: Das gut lesbare Farbdisplay mit einem gründlich überarbeiteten Betriebssystem, der neue Mikrofon-Eingang und die Möglichkeiten des USB-Audio lassen das PSR-SX600 in einer ganz anderen Liga spielen. 

Pro
  • Hervorragender Gesamtsound
  • Zahlreiche gute Sounds und Styles
  • Super-Articulation-Voices
  • Mikrofoneingang
  • 27 Part-EQs
  • USB-Audio
  • Farb Display
  • Unison&Accent Funktion
  • Playlist
  • 100 MB Expansion Memory
  • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
  • Kein DSP-Vari Taster mehr vorhanden
  • Part-Select-Taste muss zweimal gedrückt werden
  • Externes Netzteil
Das Yamaha PSR-SX600 Arranger-Keyboard zeigt sich technisch und klanglich anspruchsvoll, und bietet für ein Instrument der Einsteiger-Klasse viel fürs Geld.
Das Yamaha PSR-SX600 Arranger-Keyboard zeigt sich technisch und klanglich anspruchsvoll, und bietet für ein Instrument der Einsteiger-Klasse viel fürs Geld.
FEATURES
  • 128-stimmige Tonerzeugung
  • 61 Tasten, anschlagdynamisch
  • 850 Voices + 43 Drumkits + 480 XG-Voices
  • 415 Factory-Styles
  • USB-Audio-Player und -Recorder (WAV)
  • 16-Spur MIDI-Sequencer, 1 MB/Song
  • Harmony/Arpeggiator
  • 4 Multi Pads, 4 OTS-Speicher
  • Master EQ und Compressor
  • Registrations und Playlist-Funktion
  • 20 MB interner Speicher
  • 100 MB Expansion-Voice-Memory
  • 4,3” TFT-Farb-LC-Display
  • Anschlüsse: Stereo Line Out (2x Klinke), Aux In (Stereo Miniklinke), Mikrofon In (Klinke), Kopfhörer, 2x Pedal, USB-to-Host, USB-to-Device
  • 2x 15W Lautsprechersystem
  • Abmessungen (BxTxH): 1004 x 410 x 134 mm
  • Gewicht: 8,1 kg
Preis
  • Yamaha PSR-SX600: Ca. 615 € (Straßenpreis am 31.05.2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hervorragender Gesamtsound
  • Zahlreiche gute Sounds und Styles
  • Super-Articulation-Voices
  • Mikrofoneingang
  • 27 Part-EQs
  • USB-Audio
  • Farb Display
  • Unison&Accent Funktion
  • Playlist
  • 100 MB Expansion Memory
  • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
  • Kein DSP-Vari Taster mehr vorhanden
  • Part-Select-Taste muss zweimal gedrückt werden
  • Externes Netzteil
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Wolfgang Diehm sagt:

#1 - 29.07.2023 um 09:52 Uhr

2

Hallo Hier.lst.Herr.Diehm.Herr.Diehm.Tut.Darauf.Hinweisen.Das.Mann.Über.Yamaha.Und.ZuYamaha.Nicht.Nein.Sagen.Kann.Herr.Diehm.Weis.Von.Wo.Er.Redet.Herr.Diehm.Redet.Aus.Erfahrung.Und.Herr.Diehm.Kennt.Auch.Noch.Andere.Marke.Firmen.Sowie.Korg.Roland.AkaiUnd.Wie.Yamaha.Und.Wie.Wersi.Böhm.Schimmel.Und.Kawai.Herr.Diehm.Hatt.Diesen.Marke.Firmen.Eine.Gute.Erfahrung.Gemacht.Unterschrift.Herr.Diehm.

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Wolfgang Diehm sagt:

#2 - 29.07.2023 um 09:52 Uhr

0

Hallo Hier.lst.Herr.Diehm.Herr.Diehm.Tut.Darauf.Hinweisen.Das.Mann.Über.Yamaha.Und.ZuYamaha.Nicht.Nein.Sagen.Kann.Herr.Diehm.Weis.Von.Wo.Er.Redet.Herr.Diehm.Redet.Aus.Erfahrung.Und.Herr.Diehm.Kennt.Auch.Noch.Andere.Marke.Firmen.Sowie.Korg.Roland.AkaiUnd.Wie.Yamaha.Und.Wie.Wersi.Böhm.Schimmel.Und.Kawai.Herr.Diehm.Hatt.Diesen.Marke.Firmen.Eine.Gute.Erfahrung.Gemacht.Unterschrift.Herr.Diehm.

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Pedro sagt:

#3 - 08.08.2025 um 21:41 Uhr

0

ciao ihr Yamaha- und Musikfans, ich hab mir vor 1 1/2 Jahren dieses Instrument PSR SX600 gekauft, bei Thomann, jedoch was micht nicht nur stört und auch oft nervt ist, das Volume Pedal schaltet sich nach drücken einer Registratur Taste einfach aus, so dass die vorher eingestellte Volumenhöhe erklingt, manchmal hab ich die ziemlich hoch eingestellt und das brettert dann voll rein und bekommt fast Tinnitus von. ^^ Hierbei könnte Yamaha sich was einfallen lassen um dem entgegen zu wirken, denn es nervt jedes mal ins Menü zu wechseln um das Volume Pedal wieder zu aktivieren. Ich verwende das Volume Pedal eigentlich immer, schon deshalb, da ich via Mikro Ansagen mache oder die ein und andere Durchsage und dabei wird die gespielte Musik etwas runtergefahren um eben die Stimme besser wahrnehmen zu können, oder auch bei gewissen Partituren etwas sanftere Klänge zu erzielen, wenn die Gesangsstimme Ausdrucksstark ertönen soll. Ansonsten ist das Instrument einfach für seine Preisklasse spitzenmäßig und als Amateur für mich vollends ausreichend.

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