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Tone King Falcon Grande Test

Mit dem Tone King Falcon Grande präsentiert der amerikanische Hersteller einen Gitarrenverstärker, der ganz in der Tradition des klassischen Fender Tweed 5E3, des Bassman oder von Valco/Supro-Modellen steht. Dabei ist dieser Falcon bereits eine Zweitauflage, denn der Vorgänger-Amp kam mit einem 10″ Speaker und ohne Reverb , wohingegen die Grande-Version einen 12″ Speaker und einen feinen Federhall verbaut hat.

Tone_King_Falcon_Grande_Combo_TEST


Tone King leistet Handarbeit und demnach sind die Amps auch nicht gerade an die Käufergruppe mit kleinerem Geldbeutel adressiert, doch die Features und auch das Aussehen machen neugierig. Deshalb soll unser Test zutage fördern, was der Falcon Grande zu bieten hat und ob er seinen doch recht hohen Preis rechtfertigen kann.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Falcon Grande zeigt sich in einem knalligen Vintage-Türkis mit den Maßen 54,5 x 48 x 23,5 cm, ist jedoch auch in Cream, Brown/Cream und Schwarz erhältlich.
Die Frontseite erinnert stark an den Look eines 50er Jahre Fernsehers, und wie bei diesen sitzt auch hier die Bedieneinheit mit fünf reichlich dimensionierten schwarzen Kunststoffpotis vertikal an der rechten Frontseite auf einer silberfarbenen Blende. Hier findet man Hi- und Lo-Input sowie eine LED in Diamantform, die den Betriebszustand des Amps signalisiert. Das Ganze in einem mit weißem Tolex bezogenen Rahmen, der die türkis-silberne Lautsprecherbespannung umfasst, hinter der sich der 1×12″ Speaker befindet.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Tone King Falcon Grande ist ein edler Röhrenverstärker in der Tradition des Fender Tweed 5E3 und ähnlichen Modellen.

Rückseitig präsentiert sich das Gehäuse halb offen und gewährt so Einblicke auf den 1×12″ Eminence-Speaker mit Keramikmagnet und die Röhren. Für letztere fiel die Wahl, wie auch in einem Bassman, auf zwei 5881 Endstufenröhren, für die Vorstufe des 20 Watt Amps allerdings kommen zwei 12AX7A Röhren zum Einsatz. Unter dem Verstärkerchassis befindet sich der Lautsprecherausgang, der mit dem internen Speaker belegt ist, jedoch jederzeit mit anderen Boxen betrieben werden kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Falcon Grande besitzt ein halb offenes Gehäuse und eine Blende mit Anschlüssen und Bedienelementen.

Die Gehäuserückseite besitzt eine weitere Aussparung, hinter der eine Blende das Poti für den internen Power-Attenuator, den XLR-Eingang für den im Lieferumfang enthaltenen Fußschalter, den Anschluss für das Netzkabel, die Sicherung und den On/Off- sowie Bypass-Schalter bereithält. Auf der Oberseite ist ein schwarzer Ledergriff angebracht, der die 15,4 kg des Amps sicher zu tragen vermag. Der Boden ist mit vier Gummifüßen versehen, die sowohl den Amp als auch das Parkett vor Kratzern schützen. Zum Lieferumfang gehören das sehr detaillierte Manual, der Fußschalter mitsamt XLR-Kabel und ein Kaltgerätekabel.
Die Verarbeitung des Amps wirkt sehr hochwertig und insgesamt hinterlässt alles einen sehr edlen und stilsicheren Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Lieferumfang des Falcon Grande befindet sich ein 4-fach Fussschalter,…

Bedienung

Je nach Gitarre bzw. Pickupbestückung darf in den Hi- oder Lo-Eingang gestöpselt werden. Nun stehen, ganz im Gegensatz zum berühmten Fender-Vorbild, gleich drei Betriebsarten mit verschiedenen Charaktereigenschaften, aber auch unterschiedlichen Gainreserven zur Verfügung, nämlich Rhythm, Tweed und Lead:
Im Rhythm-Mode lehnt sich der Falcon an den Fender Deluxe Modus an und liefert einen fetten und warmen 60er Jahre Cleansound, der aber durchaus auch in die Zerrung gefahren werden kann.
Der Tweed-Mode erinnert an den Fender Tweed Deluxe oder an 5F6A Bassman Sounds. Hier kann man sowohl warme Cleansounds als auch crunchige Lead-Töne im Stil von Larry Carlton oder den Eagles herauskitzeln.
Das Lead-Voicing ist an den Valco/Supro-Sound angelehnt und ermöglicht singende Midgain-Leadsounds, aber auch traditionelle Rock’n Roll-Settings. Dass der Falcon kein HiGain-Amp ist, dürfte klar sein, aber die Lead-Einstellung kann sicherlich mit Plexi-artiger Zerrgradhöhe mithalten.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der silberfarbenen Blende sitzen zwei unterschiedlich empfindliche Eingänge, darunter der Volume-Regler.

Der Klangregelung sind zwei Potis angedacht, Volume und Tone. Ersteres regelt die Lautstärke, aber auch den Zerrgrad, und Tone balanciert die hohen und tiefen Frequenzen aus, wobei beide Regler auch leicht interaktiv reagieren, das heißt, dass je nach Volume-Setting der Tone-Regler auch anders greift.
Dem Federhall hat man zwei Potis gegönnt. Reverb regelt die Effektstärke, wobei von dezenten Hallräumen bis zu übertriebenen Surfsounds alles möglich ist. Der Dwell-Regler bestimmt den Level, mit dem der Hall angefahren wird. Niedrigere Settings lassen den Hall dunkler und subtiler klingen, wohingegen höhere Werte den Klang höhenreicher und etwas aggressiver machen.
Eine ganz besondere Dreingabe von Tone King und ein toller Bonus ist das Dämpfungsglied “Ironman II”. Hierbei handelt es sich um einen integrierten Power-Attenuator, bei dem der Output aufgesplittet und auf eine reaktive Last geschickt wird, die der Reaktion eines echten Speakers sehr nahe kommt. Im Attenuator kann man nun fünf verschiedene Absenkungsstufen von -3 dB bis -36 dB anwählen, die dank der Bauweise des Powerbreaks nur wenig Klangeinbußen nach sich ziehen, doch dazu mehr im Praxisteil.

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Praxis

Für die Soundfiles wird der Falcon mit einem sE Electronics V7X und einem Lewitt DM550 abgenommen. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Zunächst hört ihr bei moderatem Gain und mittigem Tone-Regler alle drei Amp-Voicings, gespielt mit einer Les Paul. Der Amp zeigt eine große Bandbreite an Grundsounds und klingt sehr transparent.

VoicingVolumeToneReverbDwell
Rhythm, Tweed, Lead3525
Audio Samples
0:00
Rhythm Tweed Lead

Nun wird es funky und eine Stratocaster kommt zum Einsatz. Hier punktet der Falcon mit glasklaren Clean-Tönen, wenn man das Volume-Poti in niedrigeren Gefilden walten lässt:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Rhythm4725
Audio Samples
0:00
Rhythm Funky

Ich drehe den Volume-Regler höher und spiele ein Blueslick. Der Deluxe-Rhythm-Modus kann sehr gut in den Break-Up gefahren werden und höhere Volume-Settings ermöglichen warme Crunchsounds:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Rhythm7825
Audio Samples
0:00
Rhythm Break-Up

Nun geht es in den Tweed-Mode. Der Klang kommt dem Fender-Pendant sehr nahe und überzeugt durch den charakteristischen 5E3 Sound, der sich so gut durchsetzen kann. Speaker und auch Cabinet klingen sehr überzeugend in allen Settings.

VoicingVolumeToneReverbDwell
Tweed4605
Audio Samples
0:00
Tweed Mid Gain
Hier findet man von klassischen Cleansounds über bluesige Crunch-Töne bis hin zu singenden Midgain-Sounds eine große Palette an Settings.
Hier findet man von klassischen Cleansounds über bluesige Crunch-Töne bis hin zu singenden Midgain-Sounds eine große Palette an Settings.

Hier ein Riff mit etwas weniger Gain, gespielt mit einer SG. 50er, 60er Jahre Vintage-Rhythmussounds sind dem Amp mühelos zu entlocken.

VoicingVolumeToneReverbDwell
Tweed3500
Audio Samples
0:00
Tweed Lower Gain

Fehlt nur noch das Lead-Voicing. Ich nehme wieder die Les Paul und spiele ein Riff in verschiedenen Dynamikstufen. Zuerst mit Fingern gepickt und dem Volume-Regler der Gitarre auf 5, dann auf 10 und schließlich mit dem Plektrum angeschlagen.
Der Falcon generiert durch meine Spielweise eine sehr weite Range an Sounds und Zerr- sowie Dynamikabstufungen:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Lead6600
Audio Samples
0:00
Dynapick

Nun hört ihr einen Leadsound durch verschiedene Pickups und Anschlagsstärken:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Lead8500
Audio Samples
0:00
Solo Lick

Der Reverb kann milde und subtile Hallsounds, aber auch große Spaghettiwestern- und Surfsounds generieren, wobei der Dwell-Regler den Hallcharakter bei Bedarf ordentlich verbiegt:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Rhythm6877/2
Audio Samples
0:00
Reverb Dwell 7 Reverb Dwell 2

Werfen wir nun ein Ohr auf den Attenuator. Häufig hat man es mit Klangeinbußen zu tun, wenn man Dämpfungsglieder einsetzt, und das lässt sich technisch auch nicht ganz vermeiden. Dennoch macht der Ironman einen erstaunlich guten Job und der Soundunterschied ist so minimal, dass er für mich kaum wahrnehmbar ist. Zunächst hört ihr die nicht normalisierte Abdämpfung und ich steppe durch die Settings 0 bis -24dB:

VoicingVolumeToneReverbDwell
Lead8500
Audio Samples
0:00
Attenuator 0- -24dB

Um den Klangunterschied beurteilen zu können, muss man die Sounds jedoch auf gleichem Level hören, daher hier die normalisierte Version von Originalsound und der 16dB Absenkung:

Audio Samples
0:00
Attenuator normalisiert
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Fazit

Der Falcon Grande ist trotz der wenigen Potis ein ungeheuer vielseitiger Amp, der in jedem Setting einen fantastischen Sound produzieren kann. Und das überrascht, wenn man bedenkt, dass die großen Vorbilder des Falcon eher auf bestimmte Sounds spezialisiert waren. Hier findet man von klassischen Cleansounds über bluesige Crunch-Töne bis hin zu singenden Midgain-Sounds eine große Palette an Settings, auch wenn der Fokus sicherlich auf Vintage-anmutenden Klängen liegt. Der Federhall klingt ganz fantastisch und ermöglicht ebenfalls diverse Grundsounds. Ein ganz besonderes Lob verdient der Attenuator, der auch bei höheren Dämpfungen überzeugende Ergebnisse liefert und bei einem Non-Mastervolume-Amp eine sinnvolle Dreingabe ist. Bleibt noch der Preispunkt: Natürlich ist dieser Amp kein Schnäppchen, betrachtet man jedoch die Einzelpreise der Originale, selbst als Reissues, liegt man nicht allzu weit davon entfernt, und wir haben hier gleich drei Varianten mit hochwertigem Attenuator vorliegen. Aus diesem Grund und ob der gebotenen Qualität und der Handarbeit sind die geforderten knapp 2.500 Euro aus meiner Sicht durchaus gerechtfertigt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Soundqualität
  • äußerst flexibel
  • toller Federhall-Klang
  • Sound und Wirkungsweise des Attenuators
Contra
  • keins
Artikelbild
Tone King Falcon Grande Test
Für 1.999,00€ bei
Der in Handarbeit gefertigte Falcon Grande überzeugt mit hervorragender Soundqualität, Flexibilität und einem integrierten Power-Attenuator.
Der in Handarbeit gefertigte Falcon Grande überzeugt mit hervorragender Soundqualität, Flexibilität und einem integrierten Power-Attenuator.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tone King
  • Name: Falcon Grande
  • Typ: Röhrencombo für E-Gitarre
  • Herstellungsland: USA
  • Kanäle: 1
  • Leistung: 20 Watt
  • Speaker: 1x 12″ Eminence Custom designed 8 Ohm Ceramic Magnet Lautsprecher Vorstufenröhren: 2x 12AX7A
  • Endstufenröhren: 2x 5881
  • Gehäuse: halboffen
  • Regler: Volume, Tone, Reverb Dwell, Reverb Mix, Attenuation Level
  • Schalter: Dreiweg (Rhythm, Tweed, Lead), Power On/Off, Standby
  • Effekte: Federhall
  • Anschlüsse: Hi & Lo Eingang, Fußschalter, Stromanschluss
  • Abmessungen (B x T x H): 54,5 x 48 x 23,5 cm
  • Gewicht: 15,4 kg
  • Ladenpreis: 2490,00 Euro (Oktober 2018)
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