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TC Electronic Polytune Mini Test

PRAXIS
Leider hat es keine Bedienungsanleitung in den kleinen Karton geschafft, die gibt es nur zum Downloaden auf der TC Electronic Website. Und das lohnt sich, denn auch wenn das Gerät selbst sehr schlicht und stylisch daherkommt – einen Blick sollte man schon riskieren, denn das Polytune Mini hat einiges unter der Haube, das sich nicht unbedingt intuitiv erschließt.
Zuerst einmal die zwei Betriebsarten:
Der chromatische Modus ist der altbekannte. Hier wird in gewohnter Manier die Stimmung einzelner Saiten angezeigt.
Es gibt aber auch die polyphone Betriebsart, die wir ja schon vom größeren Bruder kennen. Werden nämlich alle Saiten angeschlagen, zeigt das Stimmgerät an, welche davon nicht in der geforderten Tonhöhe schwingen.
Diese können dann in der chromatischen oder polyphonen Betriebsart gestimmt werden, wobei sich das Stimmgerät selbst umschaltet, je nachdem, ob eine oder alle Saiten angeschlagen werden.

Hier könnt ihr gut sehen, dass das Wort "mini" nicht umsonst Teil des Gerätenamens ist
Hier könnt ihr gut sehen, dass das Wort “mini” nicht umsonst Teil des Gerätenamens ist

So weit die Theorie, aber wie sieht die Praxis aus?
Netzteil anschließen, Klinkenkabel einstecken und anschlagen – und der kleine Helfer sagt mir mit der Abkürzung STD E, dass ich eine auf Standard-E gestimmte Gitarre oder Bass angeschlossen habe.
Der Stimmvorgang selbst gestaltet sich angenehm unaufgeregt, die LED-Anzeige bewegt sich gediegen langsam, ohne lahm zu sein, und das übliche nervöse Ausschlagen beim Ausklingen fällt gänzlich aus. Spielt man nur eine Saite, wird sie durch den entsprechenden Buchstaben angezeigt. Schlägt man alle Saiten gleichzeitig an, werden diese durch eine horizontale Linie dargestellt, die aus jeweils zwei kleinen grünen Punkten für jede Saite besteht und deren exakte Tonhöhe darstellt. Ist ein Ton zu hoch oder zu tief, leuchten darüber oder darunter zwei rote Punkte auf. Das Konzept ist so einfach wie genial, zumal das Display im Hellen wie im Dunkeln sehr gut abzulesen ist.
Jetzt kommt der Tuning-Taster auf der rechten Seite ins Spiel. Der lässt Dropped-Tunings in Eb, D, Db, C und B zu und versteht sich auch mit Kapodaster bis hinauf zum 7. Bund, also F1, Gb2, G3, Ab4, A5, Bb6 und B7, wobei die Zahlen natürlich für den jeweiligen Bund stehen. In der Drop D Betriebsart lassen sich auch tiefergestimmte Gitarren und Kapodaster kombinieren.
Nehmen wir beispielsweise an, der Gitarrist verwendet live eine auf Drop D, aber auch eine auf Standard E gestimmte Gitarre. Kein Problem für das Polytune Mini, denn wird im laufenden Betrieb der Fußschalter länger als drei Sekunden gedrückt, schaltet das Stimmgerät nicht nur um, sondern zeigt auch an, in welchem Modus es sich gerade befindet. Angezeigt werden “DROP d“ und “STD“. Für alle, die es genau wissen wollen: Die Genauigkeit des Tuners beträgt ± 0,5 %. Die Referenzfrequenz ist auf 440Hz fest eingestellt, was in 99 Prozent aller Fälle auch der Realität entspricht.

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