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TC Electronic Polytune Mini Test

Wer auf der Bühne oder im Studio zu Hause ist, dem ist der dänische Hersteller TC Electronic mit Sicherheit ein Begriff. Klassiker wie das 2290 Delay, das System 5000/6000 oder auch Pedale wie der legendäre Stereo Chorus/Flanger sind nach wie vor rund um den Globus im täglichen Einsatz. Seit einigen Jahren sind vermehrt Gitarristen und Bassisten ins Visier der Spezialisten geraten, und die versorgt er unter anderem mit den aktuellen und innovativen Toneprint-Pedalen, die wir an dieser Stelle bereits vorgestellt haben.

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Aber nicht nur um Effekte geht es, auch solche Geräte stehen auf dem Programm, die zur absoluten Basisausstattung gehören. Allerdings ist TC mit dem Polytune ein ganz besonderer Clou gelungen, denn das Stimmgerät ist ein wirkliches Highlight und anders als der Rest.

DETAILS
Das Kartönchen lässt bereits erahnen, dass wir es hier mit einem recht kleinen Teil zu tun haben. Und in der Tat: Mit 51 x 93 x 45 Millimeter und 160 Gramm ist das Polytune Mini im wahrsten Sinne des Wortes mini, präsentiert sich aber mit seinem vollständig weiß lackierten Metallgehäuse trotzdem sehr wertig.
Von der Oberseite nimmt ein schwarzes Display ungefähr die Hälfte ein, das nach Anschluss eines Netzteils (nicht im Lieferumfang enthalten) in Grün und Rot den aktuellen Status anzeigt, dazu später mehr.

Ein massiver Pedal-Metallfußschalter schaltet das Gerät ein- und aus und aktiviert bei Bedarf den Dropped-D-Modus. An der rechten Seite findet das Instrument Anschluss, genau wie das optionale Netzteil, aus der linken Buchse wird das Signal zur weiteren Verwertung entlassen. Das Polytune Mini benötigt ein Standard 9V DC Netzteil und verbraucht 40mA, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.
Direkt neben dem Adapteranschluss auf der rechten Seite ist ein mit Tuning beschrifteter Schalter versenkt eingebaut, mit dem man durch mehrfaches Drücken verschiedene Dropped- und Kapodaster-Betriebsarten anwählen kann. Und natürlich darf ein Signal dank True Bypass unseren Testkandidaten auch wieder ungehindert und unbeeinflusst verlassen. Keine weiteren Knöpfe, Schalter oder Gimmicks – alles sehr übersichtlich und kompakt.

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PRAXIS
Leider hat es keine Bedienungsanleitung in den kleinen Karton geschafft, die gibt es nur zum Downloaden auf der TC Electronic Website. Und das lohnt sich, denn auch wenn das Gerät selbst sehr schlicht und stylisch daherkommt – einen Blick sollte man schon riskieren, denn das Polytune Mini hat einiges unter der Haube, das sich nicht unbedingt intuitiv erschließt.
Zuerst einmal die zwei Betriebsarten:
Der chromatische Modus ist der altbekannte. Hier wird in gewohnter Manier die Stimmung einzelner Saiten angezeigt.
Es gibt aber auch die polyphone Betriebsart, die wir ja schon vom größeren Bruder kennen. Werden nämlich alle Saiten angeschlagen, zeigt das Stimmgerät an, welche davon nicht in der geforderten Tonhöhe schwingen.
Diese können dann in der chromatischen oder polyphonen Betriebsart gestimmt werden, wobei sich das Stimmgerät selbst umschaltet, je nachdem, ob eine oder alle Saiten angeschlagen werden.

Hier könnt ihr gut sehen, dass das Wort "mini" nicht umsonst Teil des Gerätenamens ist
Hier könnt ihr gut sehen, dass das Wort “mini” nicht umsonst Teil des Gerätenamens ist

So weit die Theorie, aber wie sieht die Praxis aus?
Netzteil anschließen, Klinkenkabel einstecken und anschlagen – und der kleine Helfer sagt mir mit der Abkürzung STD E, dass ich eine auf Standard-E gestimmte Gitarre oder Bass angeschlossen habe.
Der Stimmvorgang selbst gestaltet sich angenehm unaufgeregt, die LED-Anzeige bewegt sich gediegen langsam, ohne lahm zu sein, und das übliche nervöse Ausschlagen beim Ausklingen fällt gänzlich aus. Spielt man nur eine Saite, wird sie durch den entsprechenden Buchstaben angezeigt. Schlägt man alle Saiten gleichzeitig an, werden diese durch eine horizontale Linie dargestellt, die aus jeweils zwei kleinen grünen Punkten für jede Saite besteht und deren exakte Tonhöhe darstellt. Ist ein Ton zu hoch oder zu tief, leuchten darüber oder darunter zwei rote Punkte auf. Das Konzept ist so einfach wie genial, zumal das Display im Hellen wie im Dunkeln sehr gut abzulesen ist.
Jetzt kommt der Tuning-Taster auf der rechten Seite ins Spiel. Der lässt Dropped-Tunings in Eb, D, Db, C und B zu und versteht sich auch mit Kapodaster bis hinauf zum 7. Bund, also F1, Gb2, G3, Ab4, A5, Bb6 und B7, wobei die Zahlen natürlich für den jeweiligen Bund stehen. In der Drop D Betriebsart lassen sich auch tiefergestimmte Gitarren und Kapodaster kombinieren.
Nehmen wir beispielsweise an, der Gitarrist verwendet live eine auf Drop D, aber auch eine auf Standard E gestimmte Gitarre. Kein Problem für das Polytune Mini, denn wird im laufenden Betrieb der Fußschalter länger als drei Sekunden gedrückt, schaltet das Stimmgerät nicht nur um, sondern zeigt auch an, in welchem Modus es sich gerade befindet. Angezeigt werden “DROP d“ und “STD“. Für alle, die es genau wissen wollen: Die Genauigkeit des Tuners beträgt ± 0,5 %. Die Referenzfrequenz ist auf 440Hz fest eingestellt, was in 99 Prozent aller Fälle auch der Realität entspricht.

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FAZIT
Endlich ein kleines, robustes und in jeder Situation gut ablesbares Stimmgerät, das auch Polyphon, Drop Tunings und Kapodaster kann! Die Bedienungsanleitung (PDF-Download) ist sehr ausführlich und verständlich geschrieben und lässt keine Fragen offen. Und man sollte sie griffbereit haben, denn das Polytune Mini hat einiges auf seinem kleinen Kasten, was sich nicht so ohne Weiteres von selbst erschließt. Das fehlende Netzteil lässt sich leicht verschmerzen – nahezu jeder Standard-9V-Adapter kann hier einspringen. Wer ein kompaktes Stimmgerät sucht, kommt am Polytune (fast) nicht vorbei. Absolut empfehlenswert!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Größe
  • Verarbeitung
  • True Bypass
  • Konzept
  • Bedienung
  • Preis
Contra
  • nicht für akustische Instrumente geeignet
  • Bedienungsanleitung nur als PDF
Artikelbild
TC Electronic Polytune Mini Test
Für 52,00€ bei
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Facts
  • Hersteller: TC Electronic
  • Herstellungsort: Thailand
  • Maße: 51 x 93 x 45mm
  • Gewicht: 160g
  • Input Impedance: 1MOhm
  • Tuning Range: A0 (27,5 Hz) – C8 (4186Hz)
  • Festfrequenz: 440Hz, nicht veränderbar
  • Preis: 95,00 Euro (UVP)
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