Mit seiner Doppelreihe von acht, grünlich schimmernden Potiköpfen macht der CMC-QC von Yamaha schon optisch eine ganze Menge her. Dabei kann die schicke Drehbank sowohl zur Befehligung des Cubase-integrierten Equalizers eingesetzt werden wie auch als Quick-Control- und universeller MIDI-Controller dienen.
Wir haben ausgiebig geschraubt und berichten.
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DETAILS
Der offensihtliche Hingucker am CMC-QC ist fraglos die obere Doppelreihe mit ihren zwei mal vier gerasterten Potentiometern und der giftgrünen Hintergrundbeleuchtung im Zentrum der Poti-Köpfe. Eine Unterscheidung von positiven und negativen Werten ist damit natürlich nicht möglich. So sieht man beispielsweise beim Gain lediglich, ob er an oder aus ist und wenn ja, ob er einen kräftigen (heller) oder dezenten Pegelhub leistet (dunkler). Ob es sich um Anhebung oder Absenkung handelt, erfährt man erst beim Blick auf den Monitor. Letztlich handelt es sich hier prinzipbedingt nur um ein hilfreiches visuelles Gimmick, denn wer würde schon ernsthaft in einem hochsensiblen Bereichen wie der Equalisierung auf seine Augen vertrauen und nicht auf seine Ohren.
Das Layout des CMC-QC im Detail
Unter den Drehreglern logieren vier Taster, mit denen sich die drei Kommunikationsmodi des CMC-QC abrufen lassen. Zur Auswahl stehen hier: Q –Quick Control-Modus, EQ – Steuerung des Cubase-internen Kanal-Equalizers, MIDI – universeller MIDI-Controller-Modus. Die Funktion des vierten Tasters (f/Q LEARN) wechselt je nach Kontext. Im Q-Betrieb schaltet man damit in den Learn-Modus, im EQ-Modus schaltet man die untere Poti-Reihe auf die Steuerung der Filtergüte. Schlussendlich dienen die vier Taster – bei gleichzeitig gedrücktem Shift-Button – auch zum Schalten der vier Cubase-internen EQ-Bänder.Ein Stockwerk tiefer hausen vier baugleiche Taster (F1 – F4, über Shift F5 – F8), deren acht mögliche Trigger-Befehle frei an alle möglichen Cubase-Funktionen adressiert werden könnten. Werksseitig sind sie bereits mit sinnvolle Aufgaben wie Start/Stop, schneller Vor-/Rücklauf und Takt vor/zurück betraut. Ihnen folgt der Shift-Taster, der sich für das Abrufen von Doppelfunktionen verantwortlich zeichnet. Den Abschluss nach unten bildet ein weiteres Taster-Quartett, mit dem sich die Funktionen Read/Write und Kanal vor/zurück triggern lassen.
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PRAXIS
Wie bei allen Controller der CMC-Serie klappt die Kommunikation mit Cubase vom Start weg blendend: Ohne Mapping oder Anlernen befehligt man sofort den internen Equalizer. Auch der Quick-Control-Modus funktioniert traumhaft simpel: Mauszeiger über dem entsprechenden Parameter positionieren, f/Q-Learn drücken, Poti drehen, fertig. Bei Cubase-internen- und VST3-konformen-Plugins funktioniert das an jeder Stelle der Bedienoberfläche. Über den kurzen Umweg der Kanal-spezifischen Quick-Controls, wo sich ja jeder Parameter eines im Kanal-befindlichen Plugins auswählen lässt, lassen sich auch VST3-inkombatible Plugins unter Kontrolle bringen: Einfach den entsprechenden Parameter als Quick-Control definieren, dann über den CMC-QC anlernen und fertig ist die Laube. Wer dann noch daran denkt, das Ergebnis als Spur-Preset abzuspeichern, darf sich zukünftig auf einen fix und fertig gemappten Kanalzug freuen.
In der übersichtlichen Editor-Software kann man das Verhalten der Drehregler im Standard-MIDI-Modus nach Herzenslust den eigenen Vorlieben – beziehungsweise den Wünschen der zu steuernden Hard- oder Software anpassen. Warum es allerdings nicht möglich ist, hier auch die Taster des CMC-QC zu konfigurieren, bleibt ein Geheimnis zwischen Yamaha und Steinberg.
Der QC-Editor – leider sind die Taster nicht konfigurierbar.
Ganz ohne Einarbeitung kommt man beim CMC-QC auch im Cubase-internen Betrieb nicht aus. Die Doppelfunktionen zum Einschalten der EQ-Bänder und zum Einstellen der Filtergüte sind zwar nicht versteckt, völlig offensichtlich sind sie aber auch nicht. Was die eigentliche Steuerung angeht, halte ich auch die Rasterung der Potentiometer für gewöhnungsbedürftig. Zwar gelingt es problemlos, erst im Normalmodus eine Frequenz anzufahren und sie dann im Feinmodus (bei gedrückter Shift-Taste) auf das Hertz genau einzugrenzen, das prinzipbedingte „Einrasten“ der Frequenz blieb mir persönlich aber während des gesamten Tests suspekt. Auch die Tatsache, dass man zum Justieren der Filtergüte mit dem f/Q-Learn-Taster zwischen Bandbreite und Filtergüte umschalten muss, ist letztlich ein Kompromiss. Das Dreierreihen-Konzept des CC121 (erste Reihe: Güte, zweite: Frequenz, dritte: Hub) gefällt mir da eindeutig besser.
Optisch macht die Hintergrundbeleuchtung der Poti-Köpfe in jedem Fall mächtig was her
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FAZIT
Vielleicht werde ich langsam alt und starrsinnig, aber vom Prinzip, dass eine Rasterung nur dann Sinn macht, wenn der zu steuernde Parameter ein zahlenmetrisches Intervall vorgibt, möchte ich mich nur ungern verabschieden. Und da die Kernaufgaben des CMC-QC in der Steuerung von stufenlosen Parametern liegt, komme ich nicht umhin, dem Controller für die mechanische Konzeption seiner Drehknöpfe einen Minuspunkt zu geben. Nicht hundertprozentig überzeugen konnte mich auch das zweireihige Layout im Equalizer-Betrieb, da man hierbei doch sehr häufig zwischen Bandbreite und Frequenz umschalten muss – das wurde beim CC121 eindeutig eleganter gelöst und gibt in der Summe noch mal einen halben Punkt Abzug. Das ist insofern schade, als dass der QC insgesamt ein absolut taugliches und kooperationsfreudiges Arbeitsgerät ist – egal, ob man nun im MIDI-, Quick-Control- oder Equalizer-Modus arbeitet. Hätten sich die Ingenieure bei Yamaha einfach mal überlegt, auf die Funktionstaster-Reihe zu verzichten (zumal ja in einem CMC-Setup definitiv genug optionale Taster bereitstehen), dort eine dritte Reihe Potis zu verbauen und sich bei allen Drehreglern die Rasterung zu schenken, hätte ich ohne zu zögern, alle fünf Sterne über diesem Test leuchten lassen – so gibt’s leider nur dreieinhalb.
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