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Steinberg Absolute 5 Test

Absolut ist relativ, zumindest bei Steinberg: Man bekommt hier keine vollständige Sammlung aus DAW, Effekten und Klangerzeugern, die für die vollkommen autarke Musikproduktion nötig wären, sondern ein riesige Kollektion an virtuellen Instrumenten inklusive Soundpacks.


Insgesamt schafft es Steinberg Absolute 5 auf 28-VST- und HALion-Instrumente bei einem 130 GB schweren Sample Content sowie auf rund 7.500 Presets. Wie wir in diesem Test noch erfahren werden, handelt es sich dabei aber nicht um reine Massenproduktion – und auch in puncto Sound werden qualitativ hohe Maßstäbe gesetzt.

Die Neuzugänge im Überblick

Backbone

Dieses Plugin setzt neue Akzente beim Design von Schlagzeugklängen. Als Drum-Re-Synthesizer ist er ideal für das Erstellen eigener Sounds auf Basis von bis zu achtfachen Layern geeignet. Ab Version 1.1 sind rund 250 Presets enthalten, sodass man nicht alles zuerst selbst designen muss.

Mit Version 5 hält ein Spezialist für das Design von Drums, Percussion und anderen perkussiven Sounds Einzug.

Amped Elektra 

Bei Amped Elektra handelt es sich um eine Piano-Library für den Sampler HALion, die mit Absolute 5 neu eingeführt wird. Es ist ein neues Porträt des Vintage E-Pianos „Hohner Electra“ samt Amping und Reverbs.

Das rare Vintage-Piano „Hohner Electra“ ist ein Bestandteil von Absolute 5.

Electric Bass

Der Titel sagt quasi schon alles: Hier dreht es sich um den Sound von E-Bässen, die mit einer Kombination aus Sampling und Physical Modeling entstehen. Sieben Artikulationen lassen sich per Keyswitch abrufen. Auch diese Library baut auf HALion Sonic 3 (SE) beziehungsweise auf HALion 6.

Ein klassischer E-Bass, der sich artikulativ spielen lässt, ist definitiv eine Bereicherung für diese Kollektion.

Soundpacks: Polarities, Sounds of Soul und Future Past Perfect

Außerdem neu bei Steinberg Absolute sind die drei Soundpacks „Polarities“ von Simon Stockhausen, es erweitert Steinbergs Padshop, „Sounds of Soul“, das sind 400 Presets für den virtuellen Analog-Synth Retrologue von David Polich, und „Future Past Perfect“, eine Expansion mit Progressive House-Grooves für Groove Agent.
 

Fotostrecke: 3 Bilder Der granulare Synthesizer Padshop zeigt mit „Polarities“ noch einmal mehr, was in ihm steckt.

Bisherige Komponenten von Steinberg Absolute

In dieser Kollektion finden sich echte Könner: Der Sampler HALion 6 und die Sample-Workstation HALion Sonic 3 sind die beiden flexiblen Soundlieferanten von Steinberg Absolute. Unter den Synthesizern ragen Padshop 2 mit granularer Synthese und der virtuell-analoge Retrologue 2 hervor. Auf dem HALion basieren einige Library-Instrumente: Hot Brass liefert Bläser in verschiedenen Artikulationen, während Olympus Choir Micro auf klassische Chöre spezialisiert ist. Es gibt viele Bibliotheken – Streicher, Orgeln, Weltinstrumente und auch kinematische sowie speziellere synthetische Kreationen. Groove Agent 5 ist der virtuelle Drummer, der akustische wie elektronische Spielarten beherrscht. Mit The Grand 3 gibt es auch einen flexiblen virtuellen Konzertflügel.

Installation und Autorisierung 

Natürlich dauert es, bis diese Menge an Sample-Daten auf einer, idealerweise externen, Festplatte angekommen ist. Steinberg hat das Procedere aber vor allem mit zwei Programmen nutzerfreulich gelöst: Der „Steinberg Download Assistant“ organisiert das Herunterladen der vielen Dateien, während man sich mit dem „Steinberg Library Manager“ einen Überblick darüber verschaffen kann, welche Einzelprodukte beziehungsweise Bibliotheken man bereits auf seinem Rechner lauffähig installiert hat.
 

Fotostrecke: 3 Bilder Access Code eingeben und die einzelnen Produkte des Bundles herunterladen – das klappt relativ schnell mit dem Programm von Steinberg.
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Praxis

Wie macht sich das Bundle beim Produzieren?

Probiert haben wir Steinberg Absolute 5 auf einem Mac mit Logic Pro, und das mit großem Vergnügen: Die einzelnen Instrumente und Expansions lassen sich ohne Probleme starten und laufen reibungslos. In früheren Jahren lief das Zusammenspiel mit Apple Logic Pro weniger rund. Selbstredend versteht sich Absolute 5 auch perfekt mit den DAWs von Steinberg.
Die Fülle an Instrumenten, Samples und Presets ist bei Steinberg Absolute 5 erdrückend – aber auf eine angenehme Art und Weise. Selbst nach vielen Monaten oder gar Jahren wird man sicher noch einige Details entdecken können. 

Wie klingen die neuen Bestandteile?

Backbone ist ein Zugewinn. Natürlich ist man als Producer etwa mit NI Battery viel breiter aufgestellt, indem man einfach die Unmengen von Kits und Samples nutzt. Dem Sounddesigner ermöglicht Backbone dank Re-Synthese, achtfachem Layern und Effekten aber neue Wege. Die Presets zeigen deutlich, dass dieses Instrument äußerst vielseitig klingen kann. Für eigene Sounds benötigt man aber Zeit und Know-how. 

Audio Samples
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Backbone Preset „Angklung 001“ Backbone Preset „Whooshu0026Impact 005“ Backbone Preset „Zap 002“ Amped Elektra Preset „Clean DI“ Amped Elektra Preset „Ballad Times“ Electric_Bass Preset „Clean J-Bass“ Padshop Polarities Preset „Unexpected Guests“ Padshop Ploarities Preset „Run And Rest“ Padshop Polarities Preset „Factory Dance“ Retrologue Sounds of Soul Preset „Comeu0026Talk Bass“ Retrologue Sounds of Soul Preset “Comeu0026TalkComp Pad“ Retrologue Sounds of Soul Preset „Down Low Lead“ Groove Agent Future Past Perfect Preset „Level“ Groove Agent Future Past Perfect Preset „Dirty by Design“

Weniger gefällt uns „Amped Elektra“. Es ist in den allermeisten Situationen verzicht- oder ersetzbar und wurde bei anderen Instrumenten tatsächlich besser getroffen. Viel Boden macht wiederum „Electric Bass“ gut: Er weist einen homogenen Basisklang auf und lässt sich gut in die Songproduktion einbringen. Das Audiobeispiel zeigt einige Artikulationen.
Bei den Sounderweiterungen steht „Polarities“ weit vorn. Simon Stockhausen versteht es, der granularen Synthese viele ungewöhnlich sphärische, aber dennoch musikalisch einsetzbare Klänge abzugewinnen. Gelungen ist auch die Preset-Kollektion „Sounds of Soul“. Sie zeigt, dass der Retrologue zu den besseren Emulationen zählt. Praktisch für die House-Produktion ist das Expansion „Future Past Perfect“ – auch wenn man sich vielleicht noch etwas mehr Auswahl bei den Grooves wünscht.

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Fazit

Steinberg Absolute 5 bleibt in der aktuellen Version ein überzeugendes Paket, das Inspiration mit einem hochwertigen Fundus an Standardklängen für Mainstream Pop und Dance mischt. Für einem Straßenpreis von 489 Euro gibt es ein umfangreiche Kollektion aus Software-Instrumenten mit hochwertigen bis exzellenten Presets. Das Aufgebot ist nicht nur für Cubase-Anwender ideal, sondern auch für Musiker und Produzenten, die mit anderen DAWs arbeiten. Wer etwa Apple Logic Pro oder Ableton Live nutzt, verspürt einen deutlichen Zuwachs an hervorragend spielbaren Sounds mit einer durchaus anderen Charakteristik. Die drei größten Kaufargumente sind Padshop, HALion und Groove Agent.
Der Sprung von Absolute 4 auf die nächste Version ist nicht so gewaltig, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte – Backbone ist ein Tool für Experten und die Soundkollektionen nicht unbedingt grundlegend neu. Letztlich ist es aber immer günstiger, das gesamte Bundle zu erwerben als Einzelprodukte. Bereits mit Padshop, HALion und Groove Agent liegt man bei deutlich über 500 Euro. Die neuen Komponenten liegen einzeln erworben auch über dem Upgrade-Preis von rund 100 Euro.

PRO
  • Umfassende Instrumentensammlung
  • Überwiegend gute bis sehr gute Sounds
  • Praktische Vorlagen fürs Songwriting
  • Inspirierende Grooves und Rhythmen
CONTRA
  • wenig Erweiterungen für Version 4 Nutzer
  • verhältnismäßig hoher Einstiegspreis
FEATURES
  • Steinberg Absolute 5
  • Software-Instrumenten Bundle
  • über 7500 Presets und mehr als 130 GB Samplebibliothek
  • Granular-, Wavetable- und virtuell-analoge Synthesizer
  • Sample-Workstations mit akustischen Instrumenten wie Streicher, Bläser, Drums, Percussion, Klaviere uvm.
  • enthält: Amped Elektra, Backbone, Electric Bass, HALion 6, HALion Sonic 3, Retrologue 2, Padshop 2, Skylab, Anima, Voltage, Auron, Triebwerk, Granular Guitars, Hypnotic Dance, Trium, HALiotron, Hot Brass, Model C, The Eagle, The Grand 3, The Raven, Groove Agent 5, Prime Cuts, Rock Essentials, World Percussion, B-Box, World Instruments, Dark Planet, Studio Strings, Symphonic Orchestra, Olympus Choir Micro
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 10 (64-bit), Mac OS X Mojave, Catalina, Big Sur
  • Standalone, VST2/3, AU, AAX
Preis:
  • 499,- Euro für komplette Neuversion (Straßenpreis am 07.10.21)
  • 99,99 Euro für Update von Steinberg Absolute 4.
  • 249,- Euro für Update von Steinberg Absolute 3
  • Hersteller Produktlink: https://www.steinberg.net/de/vst-instruments/absolute/
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Umfassende Instrumentensammlung
  • Überwiegend gute bis sehr gute Sounds
  • Praktische Vorlagen fürs Songwriting
  • Inspirierende Grooves und Rhythmen
Contra
  • wenig Erweiterungen für Version 4 Nutzer
  • verhältnismäßig hoher Einstiegspreis
Artikelbild
Steinberg Absolute 5 Test
Für 239,00€ bei
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