RCF M 20X Test

Praxis

Die Arbeit mit dem kleinen Kompaktmischer macht Spaß. Die Bedienung ist intuitiv und die Mix-Möglichkeiten sind überraschend gut, zumal RCF dem M 20X sogar noch vier DCA-Gruppen spendiert hat.
Meine persönliche Herausforderung beim Test eines Digitalmixers ist: Wie weit kann ich das Teil bedienen, ohne dass ich in die Betriebsanleitung schauen muss? Beim RCF M 20X brauche ich das Handbuch nicht zu Rate ziehen. Anscheinend haben die Italiener etwas richtig gemacht, was die Bedienbarkeit und Menüführung betrifft.
Etwas mehr Tempo könnte der Kandidat beim Booten an den Tag legen. Nach dem Einschalten des Netzschalters vergehen immerhin 40 Sekunden, bis der Kollege betriebsbereit ist.
Etwas länger hat bei mir die Verbindung von „iPad – Router- Mixer“ gedauert. Erst nach dem Firmware-Update konnte ich eine statische IP vergeben. Nächste Hürde versteckte sich im Startbildschirm der App. Dort muss man nicht den Eintrag „WiFi“ sondern „Lan“ auswählen, falls die Verbindung über einen externen Router hergestellt werden soll. Die Option „WiFi“ muss gewählt werden, wenn man am USB-Port-B des M 20X einen optionalen WiFi-Dongle verwendet. Mit dessen Hilfe lässt sich ein Access-Point einrichten. Ideal, wenn man im Proberaum oder während des Soundchecks einen unkomplizierten iPad-Zugriff ohne einen Router benötigt. Für den Gig sollte man jedoch vorzugsweise einen guten externen Router verwenden und auf eine direkte Sichtverbindung vom Tablet zum Router achten. Mit dem USB-Dongle dürfte das nicht immer gegeben sein.

Fotostrecke: 5 Bilder Erst nach dem Firmware-Update gelang die WiFi-Verbindung

Kommen wir zum wichtigsten, dem Sound. Dieser wird nicht unwesentlich von den Effekt- und Dynamikeinheiten determiniert. Obwohl nicht explizit darauf hingewiesen wird, so dürften diese Module höchstwahrscheinlich aus der italienischen Plug-in-Schmiede „Overloud“ stammen.
Die Optik und vor allem der Sound spricht dafür. Die Dynamics, vor allem der Kompressor, sind über alle Zweifel erhaben. Diese Qualität findet man eigentlich eher bei deutlich teureren Mitbewerbern. Das gilt auch für die vier verbauten Effekteinheiten. Ich notiere zwei Hall-Effekte, ein Delay und eine Modulationseinheit.
Alle vier Effekte sind mit zahlreichen Presets gefüttert, deren Parameter der Anwender nach Gusto verändern kann. Besonders gut gefallen mir die Hallräume des RCF M 20X. Von einer kurzer Ambience bis zum Kathedralen-Hall ist alles vorhanden. Die Hall-Effekte klingen weich und natürlich aus, was in dieser Preisklasse nicht die Regel ist.
Hatte ich erwähnt, dass der M 20X sogar über Input- und Output-Delay verfügt? Gute Sache für Delay-Lines oder Phasenkorrekturen bei Multi-Mikrofonierungen. Sparsam war man allerdings bei der Beleuchtung. Abhilfe schafft da eine USB-Lampe. Da der Mixer über gleich zwei USB-Ports verfügt, sollte das kein großes Problem darstellen.

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Christoph Maurer-Hasler sagt:

#1 - 28.05.2020 um 21:23 Uhr

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Die LEDs kann man in den Utilities übrigens problemlos dimmen.

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