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Puresound Blaster Test

Ich liebe Wikipedia, dieser schier unerschöpfliche Quell zuvor unbekannter Weisheiten. In einem Artikel zur „Kleinen Trommel“ (im modernen Sprachgebrauch auch als Snaredrum bezeichnet) erfahren wir nämlich Interessantes über den oftmals unterschätzten Snareteppich, welcher im Mittelpunkt dieses Testberichtes steht. Beim Hantieren mit dem Teppich sei unbedingt darauf zu achten, dass dieser sich nicht verbiegt, „da sich sonst ein rostig klingender Nachklang ergibt“. Okay, ich weiss, dass es Synästhetiker gibt, die Farben hören oder Töne schmecken können, aber den Klang von Rost kannte ich bisher noch nicht. Vielleicht sollte ich meinem ollen Fahrradlenker mal etwas mehr Gehör schenken…

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Im Folgenden geht es um das garantiert rostfreie „Blaster“-Modell vom renommierten Hersteller Puresound/USA, welcher seit über 25 Jahren als Spezialist in Sachen Snareteppiche gilt.

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DETAILS

Den Blaster Snareteppich gibt es für Snaredrums von 10“ bis 14“ Durchmesser. Die vorliegende Version ist das Modell B1420 mit 20 Spiralen für 14“ Trommeln. Im Gegensatz zum No-Name-Teppich aus Taiwan, der für diesen Test als Vergleich herhalten muss, sind die Spiralen des Puresound-Teppichs aus Edelstahl gefertigt und nicht verchromt. Die kupferfarbenen Endplatten können durch entsprechende Löcher und Aussparungen Schnüre oder Kunststoffbänder zur Befestigung aufnehmen. Beim Blaster-Modell kommen zwei schwarze Plastikstreifen zum Einsatz, die den Vorteil haben, dass das Einspannen weniger „fummelig“ vonstatten geht als mit Schnüren. Man muss bei dieser Methode allerdings darauf achten, die Bänder exakt zu positionieren, da die Zugkräfte sonst ungleichmäßig verlaufen und sich die Ansprache verschlechtert. Die Verlötung, die bei Puresound manuell ausgeführt wird, lässt leider zu wünschen übrig, denn auf einer Seite ragen die Enden der Spiralen aus der Lötmasse heraus. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch zu Beschädigungen des Resonanzfells führen. Mit einer Metallfeile könnte dem Problem zwar abgeholfen werden, aber offenbar scheint die Qualitätskontrolle im Hause Puresound nicht zuverlässig zu funktionieren. 

Eine Besonderheit des Blaster-Teppichs liegt in der leicht abgewinkelten Form der Endplatten. Sinn dieser Konstruktion ist es, dass die unter der Zugkraft des Strainers einsetzende Hebelwirkung die Spiralen in der vollen Länge – also auch in der Mitte – effektiv ans Fell drückt. In der Praxis bedeutet dies, dass es nur einer geringfügigen Spannung bedarf, um einen „tighten“ Snaresound zu erzielen. Zum Test verwende ich zwei Supra Phonic Snaredrums von Ludwig, und zwar eine 14“ x 5“ mit Aluminiumkessel sowie eine 14“ x 6,5“ Snare mit gehämmertem Bronzekessel. Es sind Felle mittlerer Stärke aufgezogen.

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PRAXIS

Zuerst teste ich den Blaster-Teppich auf der 14“ x 5“ Alu-Snare. Die Trommel, die mit dem Taiwan-Vergleichsteppich etwas unsauber klingt, blüht mit dem Puresound-Modell förmlich auf. Die Anschläge sind klar artikuliert, wobei praktisch kein Nachrascheln zu hören ist. Sowohl bei leise gespielten Noten als auch bei lauterer Spielweise bleibt der transparente, kompakte Sound erhalten. Erstaunlich finde ich, dass der Teppich durch die spezielle Konstruktion bereits unter leichter Spannung extrem sauber anspricht. Somit steht das volle Volumen der Trommel immer zur Verfügung, und es besteht keine Gefahr, den Sound durch zu festes Anspannen der Spiralen abzuwürgen. Der Obertongehalt wird durch den Puresound-Teppich gegenüber dem Vergleichsmodell minimal reduziert, was der von Natur aus obertonreiche Alu-Kessel aber problemlos verkraften kann.

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B1420 auf 5″ Snare, mittlere Spannung No-Name-Teppich auf 5″ Snare

Auf der 14“ x 6,5“ Bronze-Snare versuche ich es zunächst mit einer relativ lockeren Teppichspannung. Der Klang ist dabei lebendig und bildet eine schöne Mischung aus klarem Attack und gleichzeitig weichem Teppichsound. Das Nachrascheln fällt gegenüber dem Vergleichsteppich trotz gleicher Spannung kürzer aus und klingt stets kontrolliert. Bei einer festeren Spannung des Blaster-Teppichs ist ein deutliches Plus an Lautstärke zu vernehmen. Der bauchige Ton des Bronzekessels tritt dabei noch stärker hervor, wobei die Trommel ein sehr kurzes Sustain entwickelt und dadurch garantiert jeden Toningenieur glücklich macht. Auch bei harten Anschlägen neigt der Klang niemals zum Verschwimmen, so dass diese Konfiguration sich hervorragend für ultraschnelle Figuren – beispielsweise im Metal-Bereich oder ähnlichen Genres – eignet. 

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B1420 auf 6,5″ Snare, niedrige Spannung B1420 auf 6,5″ Snare, hohe Spannung No-Name-Teppich auf 6,5″ Snare
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Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sensible Ansprache
  • kurzer, prägnanter Sound
  • große dynamische Bandbreite
Contra
  • Verarbeitung
Artikelbild
Puresound Blaster Test
Für 28,90€ bei
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Technische Spezifikationen
  • handverlötete Spiralen aus Edelstahl
  • speziell geformte Endplatten
  • erhältlich für Snaredrums von 10“ bis 14“ Durchmesser
  • 20 Spiralen (10“: 16 Spiralen)
  • Preis: EUR 23,85 (UVP)
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