Anzeige

Phil Jones Bass Double Four BG-75 Test

Phil Jones bereichert den Markt seit vielen Jahren mit innovativem Bass-Equipment und zeigt dabei immer wieder, dass auch extrem kompakt gebaute Verstärker und Boxen erwachsen und ausgewogen klingen können. In diesem bonedo-Test knöpfen wir uns den kleinsten Combo im Portfolio der amerikanischen Company vor. Er hört auf den Namen “Double Four” und verfügt über zwei 4-Zoll-Lautsprecher, die von getrennten, jeweils 35 Watt starken Class-D-Endstufen befeuert werden. Ob dieser unglaublich kleine Übecombo den typischen Phil-Jones-Signaturesound liefern kann, wollen wir in diesem Test herausfinden.

Phil_Jones_Bass_Double_Four_BG_75_001FIN
… im Handumdrehen einen hochprofessionellen Eindruck.

Details

Der Phil Jones Double Four ist in etwa so groß wie ein Schuhkarton und es erscheint im Grunde fast unmöglich, dass aus dieser kleinen Kiste ein vernünftiger Basssound kommen soll. Mehr dazu aber etwas später im Praxisteil, denn jetzt schauen wir uns erst einmal den Aufbau dieses Winzlings an.
Das im Inneren verstrebte und gedämmte Holzgehäuse misst gerade mal 280 x 203 x 172 mm und wird von einem schwarzen Strukturlack überzogen. Das strapazierfähige Finish schützt die Oberflächen des Combos und sorgt zudem für einen hochwertigen und edlen Look. Auf dem Boden und an der rechten Seitenfläche sitzen jeweils vier große Gummifüsse, sodass der quaderförmige Combo wahlweise hochkant oder quer aufgestellt werden kann. Der Transport des Double Four geht wirklich leicht von der Hand, bringt er doch gerade mal 4 kg auf die Waage und hält zum Tragen einen komfortablen Koffergriff auf der rechten Seite bereit.

Fotostrecke: 5 Bilder Dieser Basscombo aus den USA …

Hinter einem stabilen Metallgitter sitzen nebeneinander zwei der speziell für diesen Combo entwickelten Neodym-Vierzöller, die von jeweils einer 35 Watt starken Class-D-Endstufe angetrieben werden. Um die Tiefbasswiedergabe des ultra kompakten Combos zu optimieren, hat Phil Jones die beiden Lautsprecher mit dem sogenannten “Rectangular Auxiliary Low Frequency Radiator (RALFR®)” gekoppelt. Dieses eigens für den Double Four entwickelte System sitzt auf der Rückseite der Vierzöller und verstärkt den Frequenzbereich von 30Hz bis 150Hz. Gleichzeitig reduziert der RALFR® die Auslenkung der Membranen und sorgt damit für einen effizientere Arbeitsweise der Speaker.
Das Bedienpanel sitzt auf der Oberseite des Double Four und beherbergt, eingerahmt von zwei schützenden Metallbügeln, sämtliche Regler und Anschlüsse, die der Übecombo zu bieten hat. Neben der Input-Klinke parkt ein 3-Positionen-Schalter, mit dem die Eingangsempfindlichkeit angepasst (Hi/Low) und die Lautsprecher stummgeschaltet werden können. Darauf folgen der Gain-Regler und ein DSP-Dreiband-EQ mit den entsprechenden Reglern für Bässe, Mitten und Höhen.

Fotostrecke: 5 Bilder Trotz der kompakten Ausmaße – dieser Combo hat alles Wichtige an Bord!

Im rechten Bereich fällt der Blick auf den Master-Regler und die AUX-Sektion, die sich aus einer Miniklinke zum Anschluss einer externe Audioquelle und einem Level-Regler zur Anpassung der Lautstärke zusammensetzt. Für den Kopfhörer steht ebenfalls eine Minklinke zur Verfügung, und wer das Basssignal an ein Audiointerface oder an eine aktive Box weiterleiten will, der findet direkt darunter einen Line-Out in Form einer 6,3-mm-Klinkenbuchse. Den Abschluss auf dem Bedienpanel machen der Power-Schalter mit Betriebs-LED sowie der Anschluss für das mitgelieferte externe Netzteil.

Anzeige

Praxis

Es ist für Hersteller von Übecombos für Bass sicher nicht gerade einfach, einen guten Kompromiss zwischen Klangqualität und Praktikabilität zu finden. Nicht selten bleibt dabei leider der gesunde Basssound auf der Strecke – das ist zumindest meine Erfahrung mit ultra-kompakten Übecombos.
Ein völlig anderes Bild gibt erfreulicherweise der Phil Jones Double Four ab! Über die Praktikabilität des Winzlings muss man dabei kein großen Worte verlieren: der Double Four ist so klein und leicht, dass ihn die meisten beim ersten Blick noch nicht einmal überhaupt als Basscombo wahrnehmen werden. Dementsprechend verursacht er keinen nennenswerten Transportaufwand und kann als ständiger Begleiter in Sachen Bassverstärkung mühelos überall eingesetzt werden.
Aufgrund der Bauform hielten sich meine Erwartungen in Sachen Sound dann auch relativ in Grenzen – doch falsch gedacht: der Double Four hat mich im Gegenteil in kürzester Zeit von seinen Qualitäten als ernstzunehmender Basscombo überzeugt! Er liefert einen kompakten, runden und klaren Basssound, den ich auch nach längerer Spielzeit noch als ausgesprochen angenehm empfand.

Ernstzunehmender Sound bei minimalen Ausmaßen - die Augenbrauen gehen steil nach oben!
Ernstzunehmender Sound bei minimalen Ausmaßen – die Augenbrauen gehen steil nach oben!

Klar, durch das geringe Gehäusevolumen treten die Mitten schon etwas in den Vordergrund, der PJB-Combo produziert aber keinerlei nervende Frequenzen, und der Charakter des verwendeten Basses wird erstaunlich detailreich abgebildet. Die Wiedergabe des Bassbereich lässt sich übrigens sogar noch etwas verbessern, indem man den Combo geschickt in einer Ecke des Raumes aufstellt. Tiefbasswunder sollte man zwar auch dann nicht erwarten, ich war aber durchaus überrascht, wie klar die H-Saite meines Fünfsaiters doch in meinem Wohnzimmer klang. Das hätte ich von einem Combo dieser Größe nun wirklich nicht erwartet!
Dreht man den Bassregler des Dreiband-Equalizers auf, so wird der Sound tatsächlich noch fetter und größer, und mit dem Mittenregler lassen sich im Handumdrehen aggressivere Sounds umsetzen. Der Höhenregler wirkt eher mild, voll aufgedreht erhält der Sound aber durchaus etwas mehr Glanz und Strahlkraft. Die Wirkung des digitalen Dreiband-Equalizer ist für einen Übe-Kombo dieser Größe völlig ausreichend. Als gewöhnungsbedürftig empfand ich lediglich die leichte Latenz der Regler, welche durch die DSP-Steuerung bedingt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Zahlreiche Features: der Phil-Jones-Basscombo …

Phil Jones Bass bewirbt den Double Four in erster Linie als potenten Übecombo, doch viele Tieftöner werden sich vermutlich fragen, ob die Leistung und das Klangvolumen nicht vielleicht sogar für kleinere Gigs ausreichen könnten. Die einfache Antwort lautet: Solange es wirklich bei kleinen akustischen Gigs bleibt – etwa mit einer akustischen Gitarre und einer Cajon – macht der Double Four als Bassamp im Live-Einsatz durchaus eine gute Figur. Darüber hinaus kann der Combo aufgrund seines tollen Sounds bedenkenlos als Bühnenmonitor eingesetzt werden, wenn der Basssound im Raum von einer PA unterstützt wird.
Natürlich kommt der Double Four im echten Bühneneinsatz schnell an seine Grenzen, aber dass ein Combo dieser Größe überhaupt für Aufgaben außerhalb der eigenen vier Wände in Frage kommt, finde ich schon erstaunlich genug. Diese Tatsache spricht zweifellos für die hohe Qualität des Phil Jones Bass Double Four!

Wem die Bassanlage nicht klein und handlich genug sein kann, ist bei Phil Jones Bass an der richtigen Adresse!
Wem die Bassanlage nicht klein und handlich genug sein kann, ist bei Phil Jones Bass an der richtigen Adresse!

Zum Abschluss gibt es wie immer ein paar Soundfiles, damit ihr euch einen Eindruck vom Sound des Basscombos machen könnt:

Audio Samples
0:00
Flat-Einstellung Bass- und Treble-Boost, Slapping Bass- und Mid-Boost, Treble-Cut (Vintage-Sound)
Anzeige

Fazit

Der Phil Jones Bass Double Four ist mit Abstand der kleinste Basscombo, den ich jemals außerhalb meiner eigenen vier Wände verwendet habe. Erstaunlicherweise klingt der Double Four so voluminös und differenziert, dass er sogar bei kleinen Gigs zur Begleitung von akustischen Instrumenten und Sängern eingesetzt werden kann. Die Leistung von 70 Watt setzt natürlich Grenzen, als Übecombo ist der Double Four aber völlig ausreichend motorisiert. Die Ausstattung lässt zudem kaum Wünsche offen – der wohlklingende Equalizer arbeitet effektiv, und mit dem regelbaren AUX-IN-Anschluss macht auch das Üben zu Playbacks oder Drumgrooves richtig Spaß. Wer einen extrem kleinen und hochwertigen Übecombo mit erstaunlicher Klangqualität sucht, kommt deshalb am Double Four von Phil Jones Bass nicht vorbei!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ultrakompakte Bauform
  • überzeugende Klangqualität, erstaunliche Basswiedergabe
  • effektiver EQ
  • viele Einsatzmöglichkeiten
  • hochwertige Verarbeitung
Contra
  • senkrecht abstehender Netzteilstecker anfällig für Beschädigungen
Artikelbild
Phil Jones Bass Double Four BG-75 Test
Für 499,00€ bei
Phil_Jones_Bass_Double_Four_BG_75_011FIN
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Phil Jones Bass
  • Modell: Double Four BG-75
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 70 Watt (RMS)
  • Lautsprecher: 2 x PJB Neodym 4 Zoll, Rectangular Auxiliary Low Frequency Radiator (RALFR®)
  • Regler: Input-Level, Bass, Mid, Treble, Aux-Level
  • Schalter: Input Low/High/Mute, Power
  • Anschlüsse: Input Klinke, Aux Minklinke, Kopfhörer Miniklinke, Line-Out Klinke, Netzteil 100/240V AC
  • Maße: 280 x 203 x 172 mm
  • Gewicht: 4 kg
  • Preis: 499,- Euro (Ladenpreis im September 2019)
Hot or Not
?
... im Handumdrehen einen hochprofessionellen Eindruck.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Michael Bereckis

Michael Bereckis sagt:

#1 - 14.09.2019 um 20:12 Uhr

0

Die Ergebnisse des Tests kann ich nur bestätigen. Ich nutze den Amp auch für meinen Kontrabass, da dieser diesen einfach nur präsenter macht.

Profilbild von al ba

al ba sagt:

#2 - 14.08.2022 um 10:54 Uhr

0

Amazing audio samples! Can you please explain the signal chain? Did you use a mic or just a direct out?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo