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Pearl Sensitone Alu Test

Details
Schon am Gewicht des Kartons wird deutlich, dass mir definitiv das richtige Instrument geschickt wurde. Bei einem Gewicht von gerade einmal 3,2 kg kann sich darin sicherlich kein Stahl-, Messing- oder Bronzekessel befinden. Der Lieferumfang ist überschaubar: Pearl verzichtet gänzlich auf irgendwelche nützlichen oder weniger nützlichen Extras. Ein einfacher Pappkarton kleidet die Snaredrum. Darin lediglich ein Stimmschlüssel, aber keine Tasche, keine Polster und keine Gimmicks. Die Snaredrum aus der Plastikfolie befreit, kann ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen: Mann, sieht die gut aus! Das matte Alufinish, kombiniert mit der verchromten Hardware, wirkt absolut edel und modern. Während ich das Schmuckstück nun in seiner vollen Pracht in den Händen halte, bin ich noch mal überrascht über dieses Fliegengewicht. Schließlich handelt es sich um einen 1,2 mm starken Kessel! Schon jetzt ist sicher, dass dieses Instrument ein Geschenk an alle Drummer ist, die sich keine Roadies leisten können und ihr Material drei mal pro Woche von Club zu Club schleppen müssen – vorausgesetzt, der Klang überzeugt genauso wie die Optik. Was die Verarbeitung angeht, gibt es nichts auszusetzen. Der Kessel hat eine sauber gefertigte Sicke in der Kesselmitte, wie es sie bei allen Sensitones gibt. Schweißnähte sind kaum zu erkennen, was ein eindeutiges Indiz für die hohe Verarbeitungsqualität im Hause Pearl ist.

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Bei den Spannreifen handelt es sich um die beliebten Superhoops II. Sie sind 2,3 mm stark und aus Stahl gefertigt. Obwohl es sich bei den Superhoops nicht um Gussspannreifen handelt, garantiert die Materialdicke ein stabiles und komfortables Stimmverhalten.  Gestimmt wird mit zehn Spannschrauben, die auch im matten Alu-Finish gearbeitet und mit Kunststoffunterlegscheiben von den Spannreifen isoliert sind. Die durchgehenden Bridge-Type-Böckchen sind an den je zwei Kontaktstellen mit Gummiunterlegern vom Kessel isoliert, was dem Kessel durch die Minimierung des Kontaktes mit starren Materialien ein freies Schwingen erlaubt. Auch in der Kesselinnenseite sind die Schrauben mit klassischen konvex-konkaven Metall-Unterlegern versehen.

Die Abhebevorrichtung SR017 läuft leicht und funktioniert fast ohne Geräusch. Sie lässt sich nur an einer Seite justieren, das aber stufenlos und sensibel. Der Snareteppich wird von stabilen Schnüren gehalten und bewegt. Der Teppich selbst hat 20 Spiralen und macht die Tür weit auf zu einer echten Allroundlösung.
Bei den Fellen handelt es sich übrigens um die altbewährte Ambassador-Fellkombination von Remo.

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Wie immer möchte ich mich von der Qualität der Verarbeitung im Kesselinneren überzeugen und nehme zu diesem Zweck den Snareteppich und das Resonanzfell ab. Nebenbei stelle ich fest, dass die Stimmschrauben sauber laufen, was mir sagt, dass ich auch keine Probleme haben werde, das Fell anschließend wieder gleichmäßig zu spannen.

Als Erstes fällt die exakt und sauber gearbeitete Gratung ins Auge. Es handelt sich bei unserem Modell um einen 45°-Winkel zur Kesselinnenseite. Beinahe schon ein Standard, jedoch muss man sagen, dass sich die Sensitone-Snaredrums ihren großartigen Ruf vor allem durch ihre Vielseitigkeit und ihre riesigen Einsatzmöglichkeiten erarbeitet haben. Ein 45°-Winkel hat sich als sehr gebräuchlich erwiesen, da diese Fellauflage ein gut zu kontrollierendes Sustain verspricht, das Fell aber nicht von vornherein zu sehr dämpft, womit bestimmte Frequenzbereiche abgeschnitten würden. Die Gratung verbreitert sich im Bereich der sauber eingelassenen Snarebeds ein wenig. Ansonsten gibt es, wie bereits erwähnt, eine sehr saubere Schweißnaht und sonst keinerlei Unebenheiten oder Makel. Durch das geringe Gewicht geht meine Prüfung allerdings nicht ohne die Sorge vonstatten, dass wahrscheinlich schon eine kleine Unvorsichtigkeit bei der Setmontage genügt, um diesem Baby kleine Verletzungen zuzufügen. Schon jetzt kann ich uneingeschränkt feststellen, dass mich Qualität und Optik dieser Snaredrum überzeugt hat. Nun bin ich mehr als gespannt auf den Sound des Alukessels.

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