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Output Substance Test

Die in Hollywood angesiedelte Sample-Schmiede Output hat ihr Angebot an qualitativ hochwertigen Kontakt-Librarys im Bassbereich erweitert. Substance heißt das neue Produkt und soll das Bass-Layering erheblich vereinfachen. Wir haben näher hingeschaut und zugehört.

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Neben Bassgitarren und Synthesizer-Bässen bietet die Library auch bassferne Samples, die sich über Modulations- und Effekt-Sektionen zu einem großen Klang zusammenschweißen lassen. Eine vielversprechende Ausstattung, die laut Hersteller „eine neue Art von Bass“ erschaffen soll. Mal sehen, wie gut das in der Praxis funktioniert.

Details

Verfügbarkeit

Substance ist für den Sample-Player Kontakt und den kostenlosen Kontakt-Player ab Version 5.5.1 erhältlich. Die rund fünf Gigabyte umfassende Library bietet 300 Presets, die Suche darin erleichtert ein Tag-basierter Browser.

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Konzept

Herzstück der Library ist die sogenannte 3-Layer-Engine; in jeden der drei Layer kann eines der 81 Samples geladen werden. Teilweise sind das auch Multisamples. Das ist an sich nichts Neues, allerdings wurden alle Samples aufeinander abgestimmt. Die Klangvielfalt ist breit gefächert, Substance hält neun Kategorien bereit, die weit über reine Basssounds hinausgehen:

  • Simple Synths
  • Bass Guitars
  • Low Brass & Woodwinds
  • Processed Bass Guitars
  • Organic Hybrids
  • Subs
  • Synth Plucks
  • Complex Synths
  • One-Shot-Impacts 

Jede Kategorie enthält neun Samples, die über beschriftete Buttons zugänglich sind. Mit einem einfachen Klick ist das Sample geladen. So geht das Layern ebenso schnell wie einfach über die Bühne.

Fotostrecke: 2 Bilder Die 3-Layer-Engine …

Klänge schichten

Zur Klangschichtung bietet Substance eine Edit-Section. Für jede Ebene gibt es eine ADSR-Hüllkurve sowie die Parameter Pan/Stereo-Spread, Transpose/Tune und Sample-Start. Außerdem lassen sich die Layer auf Wunsch polyphon spielen. Weiterhin gibt es pro Layer einen Dreiband-EQ, ein weiterer Equalizer sitzt in der Master-Sektion. Hinzu kommt eine Filtersektion, um die Layer mit zehn Filtertypen und ADSR-Hüllkurven in die Mangel zu nehmen sowie ein Global Filter mit Low- und Highpass-Charakteristik.

Effekt-Sektion

Substance besitzt eine amtliche Effektsektion, die alles Nötige bereithält, um Sounds zu veredeln und anzufetten. Jeder Layer lässt sich einzeln bearbeiten, zur Verfügung stehen Distort (Tube/Dirt/Lofi), Motion (Chorus/Phaser/Flanger), Pitch (ADSR/Flutter) und ein Kompressor. In der Master-Sektion kommen Amp-Simulationen sowie Kompressor, Limiter, Hall und Delay hinzu.

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Rhythm Section und Arpeggiator

Wie in Outputs Synthesizer-Library Signal, die wir ebenfalls im Test hatten, gibt es auch in Substance eine Rhythm-Sektion, die mit einem ausgeklügelten Modulationskonzept Bewegung in die Sounds bringt. Nahezu jeder Parameter kann moduliert werden. Doch hier arbeiten keine gewöhnlichen LFOs, sondern Wellenformen, unterteilt in Simple und Complex. Weitere Wellenformen können selbst gezeichnet werden. Statt der Wellenformen kann der Stepsequencer genutzt werden, um noch abstraktere, eher gegatet klingende Modulationsmuster zu generieren. Wer möchte, darf auch den Gesamtsound modulieren.
Neu ist in der Rhythm Section die Abteilung Flux, quasi eine Modulation der Modulation. Die Modulationswellenformen werden hier per zusätzlichem Stepsequencer nochmals moduliert. Last, but not least verfügt Substance über einen Arpeggiator, der mit zwölf außergewöhnlichen Arpeggiator-Mustern und einem weiteren Step Sequencer ausgestattet ist. Was mit der Rhythm Section möglich ist, seht ihr in folgendem Video.

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Praxis

Bedienung

Dank der intuitiven Bedienoberfläche findet man sich schnell zurecht. Das Hauptfenster erlaubt direkten Zugriff auf die Layer, welche die Sektionen und Samples enthalten. Auch die Layer-Lautstärken sind hier untergebracht. Praktisch, um schnell die interne Soundbalance zu regulieren. Im Hauptfenster sitzen ebenfalls die vier Macro-Slider, die den Schnellzugriff auf wichtige Parameter bieten. So ist alles Wesentliche an einem Fleck. 
Die individuelle Belegung der Macro-Fader ist denkbar einfach: Nach einem Klick auf das Macro-Symbol und einen der Buttons 1 bis 4 braucht man nur noch den gewünschten Parameter auszuwählen – fertig! Zudem können die Macro-Fader (wie auch alle anderen Parameter) einem MIDI-Controller zugewiesen werden. 

Individuelle, eigene Sounds

Leider könnt ihr in Substance keine Samples importieren, wodurch die Bassmaschine wesentlich flexibler würde. Beginnt man jedoch mit dem Subbass aus dem Init-Patch, lassen sich die vorhandenen Sounds rasch und vielseitig verformen. So kommt ihr in wenigen Minuten zu fett klingenden Ergebnissen. In den folgenden Klangbeispielen beginne ich mit dem Init-Patch und füge weitere Layer, Effekte sowie Modulationen über die Rhythm-Sektion hinzu. Sorry, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, ein paar Drums zu unterlegen.

Audio Samples
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01. Init-Patch – Sub Bass 02. Init-Patch – Layer 2 03. Init-Patch – Layer 3 04. Init-Patch – FX 05. Init-Patch – Rhythm

Klang

Substance lässt sich in EDM-Genres, Trap sowie elektronischen Pop und Artverwandtes einbetten. Im Folgenden noch ein paar Klangbeispiele aus der Preset-Library. Sie verdeutlichen, was die Library zu bieten hat.
Audio Samples
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06. Substance im Preset Apocalypse Drop 07. Substance im Preset Produces Upright 08. Substance im Preset Complex System 09. Substance im Preset Stranger Arps 10. Substance im Preset Wobble Step 11. Substance im Preset Orchole Buffet 12. Substance im Preset Fat Chorus Lead 13. Substance im Preset Berserker 14. Substance im Preset Color Tone Arps 15. Substance im Preset Sub Pluck Arps

Die Klangqualität ist erstklassig, die 300 Presets bieten ein umfangreiches Klangspektrum an aktuellen Sounds. Neben typischen Subs und Knarzbässen liefert Substance zahlreiche schreiende Dubstep-Wobble-Sounds, die ohne Weiteres in einer Produktion eingesetzt werden können. Dagegen wirkt mein Spectrasonics Trillian etwas angestaubt und in die Jahre gekommen.

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Fazit

Substance punktet mit einer intuitiv zu bedienenden 3-Layer-Engine, sehr gut aufeinander abgestimmten Samples und Effekten sowie flexiblen Rhythm- und Arpeggio-Sektionen. Die 300 Presets überzeugen und auch das Selberschrauben macht Spaß. Allerdings sind 81 Samples für ein Layering-Konzept ohne Import-Möglichkeit etwas knapp – vor allem in Anbetracht des Preises von 199 Dollar. Aber wer den Hersteller kennt, weiß, dass in Zukunft sicherlich aufpreispflichtige Erweiterungs-Packs zu erwarten sind. Dennoch erspielt sich Substance auch in der Grundausstattung respektable vier Bonedo-Sterne.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • intuitives Layering-Konzept
  • gut sortierte Preset-Library
  • hochwertiger, moderner Bass-Sound
Contra
  • keine Import-Funktion
  • wenige Samples für ein Layering-Konzept
Artikelbild
Output Substance Test
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