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Ortega Annalog Stompbox Test

Mit der Annalog Stompbox präsentiert Ortega einen weiteren Taktgeber für die Füße. Wie der Name schon vorab verrät, arbeitet diese Stompbox mit einer analogen Schaltung, die praktischerweise keine Stromversorgung benötigt.

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Nachdem wir mit dem Horse Kick und dem Horse Kick Pro im letzten Jahr schon zwei Stompboxen des Herstellers im Test hatten, bin ich gespannt, was die Annalog-Ausgabe im Vergleich zu ihren Geschwistern klanglich zu bieten hat.

Details

In dem gut gepolsterten Pappkarton findet sich neben der Stompbox auch eine zweisprachige Bedienungsanleitung auf Deutsch und Englisch, die den Anwender mit allen Details zur Bedienung und zum technischen Aufbau vertraut macht. Die Annalog Stompbox erweist sich mit ihren 197 Gramm als ultraleicht, steht aber dank der gummierten Unterlage dennoch recht sicher auf dem Boden. Passend zum Wortspiel im Produktnamen ziert neben der Produktbezeichnung auch reliefartig das Gesicht einer Frau die Oberseite der Stompbox.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ortega ANNAlog Stompbox besitzt einen massiven Korpus aus Kirschholz.

Wie schon erwähnt, benötigt dieses Exemplar keine Stromversorgung. Die Klangerzeugung wird über ein eingebautes Piezo-System realisiert. Ist man mit kleinem Besteck unterwegs, beispielsweise als Straßenmusiker, kann das Gitarrensignal durch das Gerät geschleust und so ein Eingang am Amp eingespart werden. Die Stompbox arbeitet in diesem Fall mit einem True Bypass, womit das Instrumentensignal unbeeinflusst bleibt. Alternativ lässt sich die Stompbox aber auch solo ohne eine Belegung des Eingangs nutzen.

Die Eingangsbuchse befindet sich an der linken Seite, an der rechten Seite wird das Signal des Instruments und der Kick Drum ausgegeben. Schräg an der Stirnseite thront zudem ein stufenlos regelbares Poti, mit dem die ausgegebene Lautstärke des Kick-Drum-Sounds gesteuert werden kann. Das Gitarrensignal bleibt auch hiervon unbeeinflusst.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der rechten Seite befindet sich die Eingangsbuchse zum Durchschleifen der Gitarre.

Wie bei den schon von uns zuvor getesteten Stompboxen aus dem Hause Ortega zeichnet sich auch die aus massivem Kirschholz gefertigte Version durch eine schräg verlaufende Oberseite aus, die der Betätigung mit dem Fuß entgegenkommt. Entworfen wurde das Gerät in Deutschland, die Produktion erfolgt in China.

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Praxis

Um einen ersten Eindruck vom Sound der Stompbox zu bekommen, verbinde ich das Gerät mit dem DI-Eingang meines Focusrite ISA Preamps und schicke das Signal von dort in den Wandler meines Audio-Interfaces. Wie sich zeigt, reagiert die Stompbox im Anschlag bestens auf unterschiedliche Dynamikstufen.
Außerdem präsentiert sich das Gerät im Sound nicht nur sensibel, sondern auch sehr variabel und das nicht nur je nach Position des Fußes, sondern auch je nach Material, das auf die Stompbox auftrifft. Denkbar ist es also auch, die Stompbox beispielsweise mit Drumsticks oder auch nur den Fingern zu spielen. Die Annalog ist dabei übrigens minimal mikrofonisch, was in der Praxis aber nicht weiter ins Gewicht fällt.
Um die angesprochenen Eigenschaften zu verdeutlichen, habe ich zunächst ein Audiofile aufgenommen, bei dem ich die Stompbox barfuß gespielt habe. Im zweiten Audiofile hören wir dann das Ganze mit Turnschuhen.

Audio Samples
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Soundcheck -> Barfuß Soundcheck -> Turnschuh

Wie sich anhand der Audiofiles sehr gut nachvollziehen lässt, sorgt die Annalog Stompbox barfuß gespielt für einen dunkleren und weicheren Sound, der einen ordentlichen Bassanteil mitbringt. Wie mir meine Anzeige im Rechner verrät, geht der Bass zudem auch bis in die tiefsten Lagen.
Spielt man die Stompbox dagegen mit Schuhen und somit mit einer härteren Fläche, bekommt der Ton einen sehr deutlichen Klickanteil, der für meine Empfinden im ersten Augenblick etwas weniger charmant wirkt.
Aufgrund des Prinzips der Klangerzeugung zeigt sich das ausgegebene Signal ansonsten erst einmal nicht so mächtig und “finalisiert” wirkend wie bei den ebenfalls von uns getesteten Horse-Kick-Stompboxen des Herstellers. Diese arbeiten aber auch mit vorproduzierten Samples, die dafür in der dynamischen Ansprache bei uns im Praxischeck weniger feinfühlig reagierten.
Interessant finde ich die schon angesprochenen Variationen, die sich je nach Position des Fußes auf der Stompbox ergeben. Im folgenden Beispiel trifft zuerst nur die Schuhspitze auf den unteren Teil der Trittfläche auf, anschließend die komplette Sohle.

Audio Samples
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Klangunterschiede der Anschlagspunkte
Die Ortega ANNAlog Stompbox liefert je nach Anschlagposition recht variable Sounds.
Die Ortega ANNAlog Stompbox liefert je nach Anschlagposition recht variable Sounds.

Wenn ich nur den unteren Teil mit der Fußspitze spiele, sagt mir der Sound am meisten zu. Deutlich direkter und mit einem sehr präsenten “Klick” zeigt sich das Signal dann wieder in der zweiten Position.
Nun wollen wir aber auch die Stompbox zusammen mit einer Gitarre hören. Wie sich zeigt, wird das durch die Box laufende Gitarrensignal nicht hörbar beeinträchtigt. Als absolut sinnvoll und hilfreich offenbart sich in dieser Situation das Volume-Poti, mit dem das Verhältnis zwischen Kickdrum und Gitarrensignal sehr gut abgestimmt werden kann.
Spielt man in Zimmerlautstärke, kann der “mitstampfende” Fuß generell ein schönes Mittel sein, um einem Song noch etwas mehr Drive zu geben.
Über einen kleinen Akustikgitarrenverstärker, der natürlicherweise einen begrenzten Bassbereich aufweist, hat die Aannalog-Stompbox in höheren Lautstärken eine ähnliche Wirkung.
Möchte man das eigene Spiel mit einem möglichst mächtigen Kickdrum Sound unterstützen, sollte also die entsprechende Peripherie vorhanden sein, denn wie schon erwähnt, kann unsere Kandidatin bei Bedarf einen recht satten und basslastigen Sound liefern.

Nachfolgend bekommt ihr einen Eindruck vom ausgegebenen Mischsignal aus Stompbox und Gitarrentonabnehmer, mit dem sich auf jeden Fall gut arbeiten lässt.
Ich bearbeite die Stompbox dazu erneut nur mit der Fußspitze am unteren Rand.

Audio Samples
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Hörbeispiel: Stompbox + Gitarren PU

Selbstverständlich gestaltet sich die Nachbearbeitung der Signale am besten, wenn beide Signalquellen getrennt zur Verfügung stehen. Auf größeren Bühnen kann der Techniker so die Signale auch an den jeweiligen Song bzw. an die jeweilige Stilistik anpassen.
Welche Möglichkeiten sich hier bieten, soll das letzte Audio demonstrieren. Wir hören dasselbe musikalische Beispiel, nun aber mit getrennten Signalen. Vor der Gitarre steht außerdem noch ein Mikrofon.

Audio Samples
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Hörbeispiel: Stompbox und Gitarre getrennt aufgenommen und bearbeitet
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Fazit

Die Annalog Stompbox aus dem Hause Ortega hinterlässt im Test einen guten Eindruck. Dabei erspart das Gerät dem Anwender eine zusätzliche Stromquelle und bei Bedarf auch einen weiteren Eingangskanal, was gerade für Straßenmusiker hilfreich ist. Trotz ihres geringen Gewichts bleibt die Stompbox dank ihrer rutschfesten Unterlage am Platz. Steht die entsprechende technische Umgebung zur Verfügung, lassen sich mit dieser Kandidatin über einen separaten Kanal durchaus mächtige Kickdrum-Sounds realisieren. Für Spieler, die für ihren Backbeat eine einfache und transportfreundliche Lösung suchen, könnte die Annalog-Stompbox definitiv interessant sein.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • variable Sounds je nach Anschlagposition
  • rutschfestes Gehäuse
  • Funktionalität im Zusammenspiel mit einer Gitarre
Contra
  • keins
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Ortega Annalog Stompbox Test
Für 89,00€ bei
Straßenmusiker und Spieler, die eine einfache Lösung für den Backbeat suchen, sollten die ANNAlog Stompbox mal antesten.
Straßenmusiker und Spieler, die eine einfache Lösung für den Backbeat suchen, sollten die ANNAlog Stompbox mal antesten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ortega
  • Modell: Annalog Stompbox
  • Herstellungsland: China
  • Effekt-Typ: analoge Stompbox mit Piezotonabnehmer
  • Anschlüsse: Input, Output
  • Regler: Volume
  • Gehäuse: massives Gehäuse aus Kirschholz mit rutschfester Unterlage
  • Stromversorgung: –
  • Abmessungen: 155,5 x 120 x 44 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 197 Gramm
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (Januar 2018)
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Straßenmusiker und Spieler, die eine einfache Lösung für den Backbeat suchen, sollten die ANNAlog Stompbox mal antesten.

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