Mooer Pedal Controller L6 Test

Der Mooer Pedal Controller L6 ist ein kompakter 6-fach Loop-Switcher, mit dem sich die Pedale des Effektboards organisieren lassen. Für die Anhänger günstiger und effizient konzipierter Mini-Effektpedale ist die Firma Mooer schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, zu deren erfolgreichster Produktlinie die “Micro Serie” gehört. Mittlerweile hat der chinesische Hersteller jedoch noch so einige andere Produkte im Portfolio, die Gitarristenherzen höher schlagen lassen.

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Dazu gehören sehr erschwingliche Mini-Röhrentopteile und natürlich viele kleine Helferlein wie beispielsweise DI-Boxen, Netzteile und seit kurzem mit dem “Mooer Pedal Controller L6” ein kompakter, programmierbarer Loop-Switcher, der nicht nur einige interessante Features zu bieten hat, sondern das Ganze auch noch zu einem ziemlich kundenfreundlichen Preis. Ob angesichts dessen Skepsis angebracht ist oder der Looper einen ordentlichen Job macht, wird unser Test zeigen.

Details

Gehäuse/Optik

Der Mooer Pedal Controller L6 kommt in einem rechteckigen Controller-Pedalgehäuse aus Metall mit den Maßen 370 x 97 x 33 mm, das von der weißen Beschriftungen abgesehen komplett schwarz lackiert ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem Mooer Pedal Controller L6 lassen sich die Pedale des Effektboards organisieren und schalten.

In der unteren Reihe finden wir sechs Fußschalter für die Effektloops, die jeweils von einer kleinen LED-beleuchteten Display-Fläche begleitet werden. Diese sind neutral einfarbig und bereits im Off-Mode leicht beleuchtet. Der Grund: Hier kommen die im Lieferumfang enthaltenen Folienaufkleber in verschiedenen Farben ins Spiel, die dort aufgeklebt und beschriftet werden, um Presets oder Effekte zu markieren und auch auf dunklen Bühnen den richtigen Sound zu treffen. Wird ein Loop aktiviert, strahlt das dazugehörige kleine Display in voller Lichtstärke und entsprechender Farbe und ist sehr deutlich erkennbar.
In der oberen Reihe finden wir einen einzelnen Muteschalter samt LED, ein großzügiges LED-Display zur Programm- , Mode- und Tuneranzeige und vier Funktionsbuttons, auf die wir später noch genauer eingehen werden.

Die Stirnseite beschert uns sämtliche Buchsen, angefangen mit Input und Output, einem Tuner In (obwohl bereits ein interner Tuner im L6 zu finden ist), sechs Send- und Return-Einheiten für unsere Loops und natürlich dem Eingang für unser optional erhältliches 9V-Netzteil, denn Batteriebetrieb ist nicht möglich. Übrigens wird der Mooer mit 350 mA Stromverbrauch angegeben, also Vorsicht bei der Netzteilwahl, denn das liefert nicht jeder Adapter. Alle Klinkenbuchsen sind solide mit Muttern am Gehäuse befestigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Stirnseite ist mit insgesamt 15 Klinkenbuchsen fast vollständig belegt.

Die Bodenseite wird von einem aufgedruckten Schaltplan und vier Gummifüßen garniert. Außerdem zeigen sich drei Kreuzschrauben in der unteren Reihe, die das Gehäuse verschließen und bei Bedarf auch zum Arretieren von Mounties dienen könnten. Andere Möglichkeiten der Pedalboardbefestigung sind leider nicht vorgesehen, was ich persönlich sehr schade finde, denn bei einem Looper mit knapp über einem Kilo Eigengewicht, an dem sechs Pedale hängen, möchte ich mich nicht nur auf Klettbänder verlassen müssen, und die erwähnten Kreuzschrauben garantieren auch keine starke Arretierung am Stressbrett. Da andere, auch erheblich teurere Switcher diese Features ebenfalls nicht haben, möchte ich diesen Punkt aber nicht in die Bewertung einfließen lassen. Insgesamt muss man dem L6 eine wirklich sehr solide und tadellose Verarbeitung zugestehen, das Gehäuse macht für mich einen sehr vertrauenserweckenden Eindruck.

Zum Lieferumfang gehören die oben erwähnten Folienmarker, die in diversen Farben zur Verfügung stehen und sowohl blank als auch mit Effekten beschriftet vorliegen. Zur Beschreibung des L6 dient lediglich ein kleines Faltblättchen, das die Funktionen leider nur in Englisch erklärt.

Mit den im Lieferumfang enthaltenen Folienaufklebern lassen sich die LED-beleuchteten Display-Flächen bekleben und beschriften.
Mit den im Lieferumfang enthaltenen Folienaufklebern lassen sich die LED-beleuchteten Display-Flächen bekleben und beschriften.

Bedienung

Die Bedienung des Mooer L6 erweist sich als extrem intuitiv. Prinzipiell sind zwei Betriebsweisen möglich, nämlich der Live- und der Play-Mode, wobei der Looper per Default auf Play-Mode geschaltet ist. Aus diesem Grund erreiche ich den Play-Mode auch über die Taste “Back”, nämlich “back” zum Default-Setting.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit sieben Fußschaltern und einem großzügigen LED-Display bestückt.

Live Mode:
Hier funktioniert unser L6 wie ein traditionelles Floorboard, das heißt, es werden keine Kombinationen aus diversen Einschleifwegen abgerufen, sondern Schalter 1 aktiviert Loop 1, Schalter 2 Loop 2 usw. Man könnte sich nun die Frage stellen, wozu man dann überhaupt einen Looper braucht. Nun, zum einen muss unser Signal in diesem Betriebsmodus nicht durch alle Pedale laufen, und zum anderen habe ich die Option, Tuner, Mute und zuschaltbare Buffer (dazu später mehr) einsetzen zu können. Der Live-Mode wird im Display durch “PL6” angezeigt.

Der Play Mode:
Hier kann ich nun diverse Loop-Kombinationen festlegen und abrufen, allerdings ermöglicht das L6 mir nicht, deren Reihenfolge frei zu wählen, was bei einem Gerät dieser Preiskategorie aber auch nicht ernsthaft erwartet werden darf. Die Programmierung ist fast selbsterklärend. Mit der Taste “Edit” gelange ich in den Editiermodus (nur im Play-Mode möglich!), der im Display durch ein “E” angezeigt wird. Nun drücke ich die Fußschalter, deren Loop ich in diesem Preset aktiviert haben möchte. Habe ich meine Wahl getätigt, betätige ich die “Save”-Taste, und das LED zeigt mir ein “S”. An dieser Stelle habe ich immer noch die Möglichkeit, ein Preset frei zu wählen. Ist das geschehen, speichert ein erneutes Drücken der “Save”-Taste mein Preset ab.

Organisation:
Der L6 ermöglicht mir sechs Presets (Schalter 1-6) und insgesamt sechs Bänke, d.h. 36 Presets insgesamt. Das Umschalten der Bänke erledige ich, indem ich gleichzeitig Schalter 1 und 2 für “Bank down” und Schalter 3 und 4 für “Bank Up” drücke.

Der Tuner
Den Tuner kann ich durch zeitgleiches Drücken von Taster 5 und 6 aktivieren. Der Master-Output wird dabei deaktiviert und man darf sich in Ruhe dem Stimmen widmen. Das Display zeigt in Rot die Note und einen Balken für zu hoch oder zu tief an. Ist die Saite “in tune”, wird das durch zwei blaue Balken signalisiert. Alles ist hier sehr deutlich lesbar, auch im Stehen und auf dunkelsten Bühnen. Möchte ich den integrierten Tuner nicht verwenden, kann ich am Tuner Out das Stimmgerät meiner Wahl anschließen, wobei der Mute-Schalter ebenfalls Ruhe beim Stimmvorgang ermöglicht.

Die Buffer
Der L6 verfügt über zwei interne Buffer, zum einen “BUF F” am Anfang der Effektkette und “BUF B” am Ausgang. Beide sind im Live-Modus aktivierbar und können auch im Play-Mode frei pro Preset programmiert werden. Ist eine Buffer-Option aktiviert, wird das durch eine kleine blaue LED unterhalb des entsprechenden Buttons gekennzeichnet.

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Stenz sagt:

#1 - 19.07.2017 um 08:54 Uhr

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Für 'nen Fünfer mehr hätte man doch noch eine Verstärkerkanalumschaltung einbauen können. :(

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