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M-Audio Axiom Pro 49 Test

Praxis

Ich installiere mir also die Hyper Control Software, die auf der beiliegenden CD für verschiedene Programme vorliegt. Auch für meine DAW: Logic 8. Als Mac-User muss ich mir keinen extra Treiber installieren, allen Benutzern von Windows-Systemen wird dies im Handbuch aber wärmstens ans Herz gelegt.
Nach der Installation von Hyper Control starte ich Logic, muss die Software in Logic´s Systemeinstellungen aktivieren und im Axiom Pro 49 das Logic-Patch (Nr. 14) laden …. und: Simsalabim!

Mit den Tasten F1-F5 kann ich Spuren anwählen und sie auf “Solo” oder “Mute” schalten, mit den Slidern Faderbewegungen und mit den Encodern Stereo-Panorama und Aux-Send steuern. Und auch die “Transport Sektion” von Logic hört auf seine Entsprechung am Axiom Pro 49.
Es funktioniert! Genau so hatte ich es mir der Beschreibung nach vorgestellt. Ich bin begeistert!

Die Aktvierung von Hyper Control in Logic
Die Aktvierung von Hyper Control in Logic

Nun gehe ich tiefer in die Materie und komme nicht drum herum, das (englischsprachige) Handbuch lesen zu müssen, das als PDF auf der Installations-CD vorliegt. In recht knappen Worten und mit einigen Illustrationen versehen werden darin die Funktionen des Axiom Pro 49 erklärt. Einige Passagen muss ich jedoch mehrmals lesen, denn das Master-Keyboard kann viel. Verschiedene Modi und Layer, ein mit Abkürzungen vollgestopftes Display sowie Doppelbelegung vieler Taster und Fader müssen erst einmal verstanden werden. Alle, die nicht gerne Manuals lesen, werden hier ein paar schwere Stunden vor sich haben. Aber es führt  kein Weg daran vorbei! Das Handbuch muss man sich “reinziehen”, um das Instrument wirklich zu verstehen bzw. seine Features nutzen zu können. Mit Pi-mal-Daumen und Try-and-Error kommt man hier nicht weit.

Ich könnte nun an dieser Stelle beginnen, das Benutzerhandbuch ein zweites Mal und in meinen eigenen Worten zu verfassen. Das erspare ich jedoch nicht nur mir,  sondern auch euch und gehe zum Praxisbericht mit dem Axiom Pro 49 über.

Ich stelle mir selbst folgende Aufgaben:

– Ich möchte den Effekt “Chorus” in den “Insert-Slot 1” einsetzten und ihn anschließend editieren.

Im “Mixer Mode” wähle ich zunächst mit dem “Sliderbutton 1” die “Spur 1” in Logic aus. In diese Spur möchte ich in den “Slot 1”den Effekt “Chorus” einsetzen. Ich betätige den Softknob “Insert” und befinde mich im Insert-Menü. Nun bestimme ich mit dem “Encoder 1” und gleichzeitigem Blick aufs Keyboard-Display den Insertslot, und blättere dann mit dem “Encoder 3” durch alle verfügbaren PlugIns. Ich finde nach einigem Hin-und-Her-Flitzen von PlugIn-Namen schließlich den Effekt “Chorus” und aktiviere ihn mit dem Softknob “Load”. Ein kurzer Kontrollblick auf meinen Computerbildschirm bestätigt mir: der gewünschte Effekt wurde an gewünschter Stelle eingesetzt. Auch “bypassen” könnte ich das PlugIn nun mit dem “Encoder 2”.

Als nächstes möchte ich den Chorus editieren. Dazu wechsele ich in den “Instrument Mode” und betätige dort den Softknob “Edit”. Auf dem Display des Axiom Pro49 werden alle Paramter des Chorus-PlugIns angezeigt. Sie korrespondieren mit den acht Encodern und lassen sich damit bestens steuern!
Ähnliches könnte ich nun auch auf anderen Spuren tun, dazu muss ich nur den Track wechseln. Das geht entweder mit den Tastern F2 und F3 (+/- eine Spur) oder mit den Slider-Buttons (solange sie sich im Track Select Mode befinden. Siehe “Flip-Button”).

– Ich möchte ein Software-Instrument öffnen, es editieren und sein Signal per Aux-Send-Weg auf einen Bus routen.

Ein Software-Instrument laden und einen Aux-Send-Weg einrichten kann man mit dem Axiom Pro 49 nicht, das geht nur in Logic selbst (mit der Maus)! Ich lade also zunächst auf die alt hergebrachte Weise das E-Piano EVP88 und platziere einen “Aux Send” im gleichen Kanal.
Nun wähle ich am Axiom Pro 49 den “Instrument Mode” und finde im Display den Instrumentennamen nebst all seiner mit Abkürzungen benannten Parameter wieder. Da das EVP88 insgesamt 32 Parameter besitzt, sind diese auf vier Seiten à acht Parametern zu finden. Will ich nun einen bestimmten Parameter verändern, komme ich um etwas Blättern und Entziffern von Abkürzungen nicht herum. Die acht Encoder sind für die jeweils acht angezeigten Parameter zuständig.
Um jetzt einen Bus anzusteuern, wechsele ich in den “Mixer Mode”, denn der Aux-Weg gehört ja zum Kanalzug – und somit zum Mixer. Über den Softknob “Send” gelange ich auf dem Display in das Menü, in dem die Aux-Wege verwaltet werden. Nach kurzer Orientierung wird mir klar, welchen Encoder ich betätigen muss. Es funktioniert! Wenn ich mir jetzt aber vorstelle, ich habe ein Arrangement mit 40 Spuren und 60 PlugIns, könnte dieser Vorgang ungleich schwieriger sein. Übersichtlichkeit ist nicht die Stärke des Axioms Pro 49 bzw. seiner Displaydarstellung!

– Ich möchte ein User-Set anlegen, in dem ich selbst festlege, welcher Controller welchen Parameter steuert.

Ich gehe mit dem Taster “Edit” in den Edit-Mode und wähle hier per Drücken der Taste „0” im Zahlenblock den “Transport Mode” aus. Encoder und Slider des Axiom Pro 49 fungieren nun als MIDI-Controller, es werden keine automatischen Mappings erstellt. Ich weise nun per MIDI-Learn Slider und Encoder bestimmten Parametern zu.  Das ist sehr einfach! Verlinkte Parameter lassen sich als User-Set abspeichern. Bei PlugIns, die nicht über MIDI-Learn verfügen, muss ich die MIDI-Controllernummer für die jeweiligen Parameter herausfinden und jedem Slider und Encoder im Edit-Mode diese “Nummer” zuteilen. Dieser Weg ist deutlich mühsamer. Meine Einstellungen lassen sich als User-Patch auf einem von 50 Speicherplätzen ablegen.

– ASCII-Befehle – Ich möchte den Tastaturbefehl meines Computer-Keyboards zum Öffnen meines Event-Editors (Buchstabe “E”) auf das das Trigger-Pad P1 legen

Im Untermenü “Control” des Edit-Modes rufe ich mit dem Sliderbutton S17 die Gruppe der Pads auf. Hier lege ich nun fest, welchen Datentyp das Pad P1 senden soll. Ich wähle “ASCII Keystroke”. Nun kann ich ihm ein Tastaturkürzel (Buchstaben + Modifier) zuordnen. Für meinen Event-Editor ist in Logics Keycommands der Buchstabe “E” hinterlegt. Nachdem ich also das Pad P1 mit diesem Buchstaben versehen habe, öffnet sich bei einmaligen Drücken auf P1 mein Event-Editor, bei Wiederholung wird er wieder geschlossen. Sehr praktisch! (MIDI-Befehle zum Triggern von Sounds etc. kann dieses Pad jetzt allerdings nicht mehr senden)

– Ich möchte mit dem Axiom Pro 49 ein Arrangement mit vielen Spuren, PlugIns und Aux-Wegen (Subgruppen) abmischen

Ich mache es kurz: hierfür eignet sich das Axiom Pro 49 nicht sonderlich gut, denn bei großen Arrangements verliert man schnell den Überblick, in welchem Modus man gerade ist, welchen Track oder welche Gruppe man angewählt hat, ob man nun gerade den Aux-Send 2 des Instruments 1 oder den Aux-Send 1 des Instruments 2 verändert… Hier habe ich recht schnell wieder zur Computer-Maus gegriffen.

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Profilbild von axel schweiss

axel schweiss sagt:

#1 - 19.09.2012 um 18:28 Uhr

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Statt ASCII wäre vermutlich der Begriff Tastaturcodes richtiger. Wenn ich die E-Taste drücke wird kein ASCII-Code für E versendet.

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