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Ludwig 14“ x 6,5“ Bronze Beauty Limited Snare Test

Wüsste man es nicht besser, würde man die Ludwig Bronze Beauty Limited Snare ganz klar für eine Black Beauty halten. Eigentlich auch logisch, schließlich gibt es rein optisch auch nicht den geringsten Unterschied zu der legendären Trommel. Allerdings steht der Name Black Beauty seit jeher für schwarz verchromte Messingsnares, daher würde diese Bezeichnung bei der Bronzetrommel, der sich dieser Testbericht widmet, nicht passen. Oder vielleicht doch?

Ludwig_Bronze_Thomann_Exklusiv
Ludwig_Bronze_Thomann_Exklusiv


Tatsächlich gab es vor längerer Zeit mal eine Ausnahme: Nachdem Ludwig 1981 die kurzlebige Neuauflage der Messing Black Beauties wieder eingestellt hatte, begann die Firma, quasi als Ersatz, mit der Herstellung von Bronzesnares. Und da die Rufe nach der erneuten Rückkehr der Black Beauty im Laufe der Jahre lauter wurden, bot Ludwig seine Bronzesnares ab 1988 alternativ auch schwarz verchromt als Black Beauties an – allerdings nur sechs Jahre lang, denn ab 1994 war endlich alles wieder so, wie es sein sollte: Bronzesnares waren ab sofort nur noch im Naturlook erhältlich, und unter der schwarzen Verchromung der Black Beauties befand sich wieder ein Messingkessel. Nun stellt unsere Testsnare also alles wieder auf den Kopf, allerdings dürften sich diejenigen, denen die Ludwig Bronzesnares mit Preisen zwischen 900 und 1000 Euro bisher zu teuer waren, freuen, denn die schwarz verchromte und bis auf das Finish identische 14″x6,5″ Bronze Beauty wird als exklusive Thomann Limited Edition für 200 Euro weniger angeboten. Wie die Trommel klingt und ob der immer noch stattliche Preis gerechtfertigt ist, ergründen wir in diesem bonedo-Test.

Details

Der berühmten Schwester zum Verwechseln ähnlich

Im Ludwig-Karton, welcher den Hinweis trägt, dass es sich hier um “the most famous name on drums” handelt, finde ich die Testsnare in einem weißen Beutel verpackt sowie einen Stimmschlüssel. Der Bronzekessel der in Monroe/North Carolina hergestellten Trommel ist 14″x6,5″ groß, 1,2 Millimeter stark und, wie bei den Ludwig-USA-Metallsnares seit Jahrzehnten üblich, nahtlos gezogen und mit einer Mittelsicke versehen. Die Verchromung ist einwandfrei, ebenso wie die Platzierung der etwa drei Millimeter tiefen, relativ breiten Snarebeds. Ludwig gestaltet die Gratung auf der Resonanzfellseite übrigens etwas schmaler als auf der Schlagfellseite, was der Ansprache des Snareteppichs zugute kommen soll. Das goldene Keystone Badge entspricht in seinen Abmessungen – im Gegensatz zum deutlich größeren Vorgänger ab Mitte der 1980er Jahre – wieder dem Badge aus den Sixties und harmoniert wunderbar mit dem schwarzen Metallkessel. Die Seriennummer befindet sich nicht mehr, wie in früheren Zeiten, auf dem Badge, sondern auf einem Sticker, welcher auf der – ebenfalls sauber verarbeiteten – Innenseite des Kessels aufgebracht ist. Um ein Verwechseln mit einer Messing Black Beauty auszuschließen, befindet sich unter dem Strainer eine kleine “BZ”-Prägung im Kessel.

Fotostrecke: 5 Bilder Die bronzene Schönheit erblickt das Licht der Welt.

Die anfällige P85 Abhebung hat ausgedient…

Ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal, welches sofort deutlich macht, dass wir es hier mit einer Trommel aus dem Hause Ludwig zu tun haben, sind die zehn Imperial Lugs, die in dieser Form – von kleinen Modifikationen abgesehen – seit über 80 Jahren existieren. Seit einigen Jahren werden diese Böckchen mit einer Gummiunterlage versehen, um den Metall-auf-Metall-Kontakt zu verhindern. Ebenfalls gummiunterlegt sind der P88AC Strainer sowie auf der gegenüber liegenden Seite das hübsch designte und mit dem Keystone-Logo versehene P35P Butt End. Die Abhebung ist der Nachfolger des P85 Strainers, der – jeder Besitzer einer Ludwig Metallsnare kennt das Problem – gerne mal hakt und auch die Spannung nicht immer zuverlässig hält. Aufgrund der gerasterten Einstellschraube gehört letzteres Problem nun der Vergangenheit an, und auch die gesamte Konstruktion des aktuellen Modells wirkt robust und langlebig.

… aber am Snareteppich wird nach wie vor gespart

Ein weiterer Pluspunkt gegenüber dem Vorgänger ist die Tatsache, dass man zum Montieren bzw. Justieren des Teppichs keinen Schraubenzieher mehr braucht, sondern – wie das bei anderen Herstellern schon seit Jahrzehnten der Fall ist – lediglich einen Stimmschlüssel. Nach wie vor rätselhaft ist aber, warum eine Snare jenseits der 700-Euro-Grenze einen Snareteppich spendiert bekommt, den man in ähnlicher Form auch an Snaredrums für 200 Euro findet. Immerhin ist dieser 18-Spiraler, der mit Platikstreifen befestigt wird, ordentlich verarbeitet und inzwischen auch mit Ösen versehen, die bei der Verwendung von Schnüren verhindern, dass diese im Laufe der Zeit durchscheuern. 

Fotostrecke: 4 Bilder Von der regulären Black Beauty unterscheidet sich die Bronze Beauty nur durch das Kesselmaterial.

Gute Verarbeitung – bis auf eine Ausnahme

Die Spannreifen der Bronze Beauty Snare sind herkömmliche, dreifach geflanschte Versionen in 2,3 Millimeter Stärke. Auf der ersten Blick sehen sie aufgrund der sauberen Verchromung einwandfrei aus, allerdings stelle ich beim Abnehmen des Resonanzfells fest, das der untere Reifen leicht verzogen ist, was sich beim Spannen des Fells bemerkbar macht. Bei den Fellen setzt Ludwig traditionell auf hauseigene Produkte. Das Weather Master Schlagfell ist weiß beschichtet und trägt die Bezeichnung “Heavy”, entspricht in der Stärke aber ungefähr einem Remo Ambassador, wobei sich die Folie beim Ludwig-Fell etwas nachgiebiger anfühlt. Das klare Resonanzfell ist ebenfalls mit dem Remo-Pendant vergleichbar. 

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