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KRK S10.4 Test

Der Studio-Subwoofer KRK S10.4 trägt als letzte Ziffer eine Vier, oftmals ist auch “KRK S10G4” zu lesen. Das kündet davon, dass der Tieftöner nun also in der vierten Generation erhältlich ist.

KRK_S10_G4_Subwoofer_Test_Review_3

Im Gegensatz zu den Monitoren, die in drei Serien (und somit Qualitätsabstufungen) angeboten werden, gibt es die aktuellen KRK-Subs quasi nur in einer Serie, die drei Baugrößen bereitstellt. Neben dem Sub S10.4 mit 10”-Treiber sind noch Acht- und Zwölfzöller erhältlich.

Details

Front-Ported

Das Prinzip des 34x48x31 cm messenden und knapp 16 kg schweren KRK S10.4 ist recht einfach: Ein Zehnzoll-Treiber mit Glasaramid-Membran im typischen KRK-Gelb und reichlich breiter Gummisicke steckt in einem 15 und 18 mm starken MDF-Bassreflexgehäuse, dessen länglicher Port sich auf der Vorderseite befindet. Dadurch kann der Tiefton-Umsetzer auch recht nah an Wänden betrieben werden. Die untere Grenzfrequenz wird mit 30 Hz angegeben. Der maximale Schalldruckpegel beträgt 117,2 dB, die notwendige Kraft stellt ein Class-D-Amp bereit, welcher kontinuierlich 160 Watt Leistung aufwenden kann. Die angegebene Verzerrung von unter 0,12% THD+N gilt für den Maximalpegel – allerdings für den Verstärker, nicht für den gesamten Lautsprecher.

Fotostrecke: 4 Bilder Treiber und seitlicher Portschlitz

I/O umfangreich

Anschlüsse liefert der Woofer einige. Hinein geht es mit Stereosignalen über eine unsymmetrische RCA-Verbindung, über TRS oder XLR. Daraus wird das Monosignal für den Woofer extrahiert, hinaus zu den Satelliten geht es über die gleichen Anschlussformate. Ein separater LFE-Eingang, wie er in einigen Mehrkanalsystemen sinnvoll wäre, stellt nur der größere KRK-Subwoofer S12.4 zur Verfügung. Die Bandtrennung von Satelliten zum Sub erfolgt bei 60, 70, 80 oder 90 Hz, wobei natürlich das Woofersignal tiefpass- und das Stereosignal hochpassgefiltert wird. Deaktiviert man den Sub temporär über einen optionalen Fußschalter, wird auch das Stereosignal ohne Filterung ausgegeben – was durchaus praktisch ist. Umgestellt werden kann beim KRK S10 G4 neben der Polarität und der Masseverbindung auch die Eingangsempfindlichkeit (“low”/”high”), zudem ist der Pegel mit einem analogen Poti regelbar. Außerdem kann der Stromverbrauch über das interne Netzteil dadurch reduziert werden, dass ein Auto-Standby aktiviert wird. In diesem Fall leuchtet die LED orange, bei aktiviertem Betrieb hingegen grün.

Fotostrecke: 2 Bilder Rückseite mit Einstellungs- und Anschlussterminal
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Praxis

Ordentliche Verarbeitung

Der KRK S10.4 wird in China hergestellt, die Materialien und ihre Verarbeitung sind durchweg ordentlich. Gut ist, dass sich eine Matte im Lieferumfang befindet, mit der der Subwoofer flächig auf dem Boden aufliegt, ohne zu kippeln oder zu rappeln.

Der Subwoofer ist ordentlich hergestellt.
Der Subwoofer ist ordentlich hergestellt.

Gut laut und auch laut gut

Rappel- und generell nebengeräuschfrei geht der Woofer im Betrieb zu Werke – das muss er auch. Obwohl es ein recht preiswertes Gerät ist, tut er das auch bei sehr hohen Pegeln mit sehr tieffrequenten Material. Die Befürchtungen, dass der Clou mit der Nennung der Verstärker- statt der Gesamtverzerrung in den technischen Daten bedeutet, haben sich nicht bestätigt: Der Subwoofer spielt auch bei hohen Pegeln satt, kontrolliert und ohne zu starke Obertonentwicklung. Signifikante Anstiege der Verzerrungsprodukte waren erst dann zu verzeichnen, wenn der Pegel in einem 40qm-Raum so hoch war, dass aktive Zweiwege-Speaker mit 6,5”-Bass in den Höhen zu kratzen anfingen. Mit seiner unteren Grenzfrequenz kann der KRK-Woofer alles abbilden, was musikalische Relevanz hat, selbst für Clubmusik oder Kirchenorgelaufnahmen. Dabei zeigt sich der S10 recht schnell und mit nur geringen Neigungen zum Schwimmen für ein Gerät seiner Bauart und Preisklasse. Bei sehr sehr schnellen Wechselbelastungen im Bass – man denke an “Breathe” von The Prodigy – muss man allerdings Einschränkungen hinnehmen, oder deutlich tiefer in die Tasche greifen. Das gilt ähnlich auch für die Auflösung des Signals: Um beispielsweise die Pitch eines sehr tiefen Signals genau zu kontrollieren, eignete sich der Adam Sub-10 besser. Aber dieser kostet auch deutlich mehr.

Nicht sehr wählerisch

Es ist sehr anwenderfreundlich, dass der Woofer alle drei gängigen Anschlussformate bereithält. Explizit DJs wird freuen, dass das Terminal auch RCA/Cinch als I/O bereithält, sind doch einige Systeme nicht mit symmetrischen Anschlüssen ausgestattet.Erstaunlich gut harmoniert der KRK S10.4 mit verschiedenen Satelliten. Von Speakern der Größe eines KRK Rokit 7 bis hinunter zu den winzigen Genelec 8010 war es verhältnismäßig einfach, eine passende Übergabefrequenz und einen Aufstellort zu finden. “Verhältnismäßig” deswegen, weil das bei 2.1-Setups nie so wirklich einfach ist. Hilfreich sind dabei die recht eng beieinander liegenden Crossover-Frequenzen. Allerdings sind etwas größere Satelliten vorteilhafter, denn bei einer X-Over von 80 oder gar 90 Hz verliert der KRK-Subwoofer etwas von seiner Trockenheit. Mit Tannoy Gold 7 beispielsweise ergab sich nach etwas Ausprobieren ein durchaus homogenes Klangbild, das nicht direkt nach “beschnittene Fullrangesmit angeklebtem Tiefbass”, sondern durchaus schlüssig klang.

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Fazit

Für einen sehr moderaten Preis kann man mit dem KRK S10.4 einen aktiven Subwoofer kaufen, der in vielen unterschiedlichen Setups eine passende Wahl ist. Anschlüsse und Settings lassen es zu, den Woofer mit unterschiedlichen Satelliten zu betreiben, wenngleich typische Zweiwege-Nahfeldmonitore des 5-8”-Kalibers die wahrscheinlich beste Wahl darstellen. Wunder darf man bei der Impulsdarstellung und der Auflösung nicht erwarten, dafür müsste man im Regal aber auch zu den deutlich teureren Produkten greifen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hohe Pegel mit geringen Verzerrungen
  • trotz Ported-Gehäuse recht impulsstark
  • preiswert
  • ordentliche Einstellmöglichkeiten
Contra
  • Tonhöhenabbildung dürfte besser sein
Artikelbild
KRK S10.4 Test
Für 378,00€ bei
KRK_S10_G4_Subwoofer_Test_Review_8
Features und Spezifikationen
  • aktiver Studiosubwoofer
  • 10″-Treiber mit Glasaramidmembran
  • Bassreflexgehäuse aus 18 und 15 mm MDF
  • 160 Watt Leistung (Class D)
  • Frequenzbereich: 30 – 110 Hz
  • Crossover: 60, 70, 80 oder 90 Hz
  • max. Schalldruckpegel: 117 dB SPL
  • I/O: RCA, TRS, XLR
  • Footswitch-Input: Sub Mute
  • Volumeregler, Ground Lift, Phase Inversion, Auto-Standby
  • Maße: 34x48x31 cm
  • Gewicht: 16 kg
  • Preis: € 399,– (Straßenpreis am 26.7.2021)
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Profilbild von BonedoLeser

BonedoLeser sagt:

#1 - 03.08.2021 um 11:36 Uhr

0

Hallo Nick,was meinst du mit "Tonhöhenerkennung dürfte besser sein"?
Hast du vielleicht einen anderen Test als Vorlage benutzt und den Negativ-Punkt vergessen zu löschen?
Ansonsten wie immer: Danke für den Test.Viele Grüße
BonedoLeser

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 03.08.2021 um 16:42 Uhr

    0

    Hallo BonedoLeser,danke für Deinen Kommentar. Ich habe nur einen anderen Begriff verwendet, am Ende des zweiten Absatzes, das gilt periodischen Material, also tonalem. Aber guter Hinweis, dass man den Zusammenhang nicht sofort erkennt, merci.Beste Grüße
    Nick

    Antwort auf #1 von BonedoLeser

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