Keeley Eccos Test

Mit dem Keeley Eccos präsentiert der Boutique-Effektpedalhersteller Robert Keeley ein Stereo Delay-Pedal mit integriertem Looper, das sich dem Sound des klassischen Bandechos widmet. Das Ganze ist in einem kompakten Gehäuse untergebracht und natürlich mit modernen Features wie Tap-Tempo und regelbarer Modulation ausgestattet.

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Der Looper hat eine Aufnahmekapazität von 60 bzw. 120 Sekunden, abhängig von der Betriebsart mono oder stereo, und Looper-Effekte wie Reverse oder Half-Speed sind ebenfalls integriert. Der Hersteller ruft für das Eccos einen Preis von 249 Dollar auf, was für ein Delay-Pedal zwar kein Schnäppchen ist, aber aufgrund der hier gebotenen Features durchaus gerechtfertigt erscheint. Vorausgesetzt, der Sound stimmt. Und das werden wir uns natürlich gleich näher anschauen.

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Details

Das Eccos kommt im weiß lackierten Druckgussgehäuse im Kompaktformat mit den Maßen 74 x 123 x 58 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 346 Gramm. Auf der Oberseite sind fünf schwarze Regler mit weißen Markern positioniert, dazu kommt ein Kippschalter für die Anwahl des Betriebsmodus (Mode) und zwei Fußschalter (Bypass, Tap). Die Anzeige von Status und Betriebsmodus übernehmen insgesamt acht LEDs.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Keeley Eccos vereinen sich ein Stereo-Delay und ein Looper mit einer Aufnahmekapazität von 60 bzw. 120 Sekunden.

Die Anschlüsse sind an den Seiten angebracht, an der rechten zwei Eingangsbuchsen (Mono In, Stereo In), sodass man das Eccos auch hinter ein Stereo-Effektpedal schalten kann. Die beiden Ausgangsbuchsen (Mono Out, Stereo Out) finden wir an der gegenüberliegenden Seite. Dort gibt es außerdem den Anschluss für einen Dual-Switch und eine Buchse für ein Expression Pedal, das bestimmte Parameter in Echtzeit steuern soll. Falls das Eccos in einem Rack untergebracht ist, können auch die Fußschalter-Aktionen über einen externen Switcher getätigt werden. Der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil (Center Negativ) ist an der Stirnseite positioniert, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Bei einer Stromaufnahme von 156 mA (gemessen mit einem One Spot mA-Meter) ist das auch nicht unbedingt empfehlenswert. Das Eccos arbeitet mit einer digitalen Schaltung, das Herzstück bildet ein Quad 24/56 Bit Dream DSP und beim Bypass kann zwischen True Bypass oder Trails On (Buffered) Bypass wählen. Beim True Bypass wird der digitale Schaltkreis umgangen, was allerdings zur Folge hat, dass beim Deaktivieren des Effekts die abklingenden Echowiederholungen abgeschnitten werden.

Fotostrecke: 7 Bilder Alle Verbindungsmöglichkeiten zur Außenwelt sind auf die Gehäuseseiten verteilt.

Bedienung

Um alle Funktionen unter ein Dach zu bringen, sind vier von fünf Reglern doppelt belegt, und so sieht das Ganze aus:
Delay
Für den Delay-Effekt stehen die Regelmöglichkeiten Time (Verzögerungszeit), Blend (Mischungsverhältnis) und Feedback (Echowiederholungen) zur Verfügung. Mit den Reglern Rate und Depth werden Geschwindigkeit und Tiefe (Verstimmungsgrad) der Modulation auf den Echowiederholungen eingestellt. Der Feedback-Regler in der Mitte hat eine Tastfunktion und fungiert somit als Umschalt-Taste für die alternativen Regelmöglichkeiten. Wird er gedrückt gehalten und gleichzeitig an einem der anderen Regler gedreht, werden folgende Parameter eingestellt:
FDBK gedrückt & Time:
Manual Time – Einstellen der Verzögerungszeit des Modulationseffekts.
FDBK gedrückt & Blend:
Vibe – Einstellen der Modulationsart. Dreht man den Regler von der 12-Uhr-Position nach links, klingt es eher nach Pitch-Vibrato, dreht man ihn nach rechts, geht der Klang in Richtung Flanging.
FDBK gedrückt & Rate:
Tone – Regelt die Klangfarbe der Echowiederholungen.
FDBK gedrückt & Depth:
Regen – Bestimmt das Feedback des Flanger-Effekts.
Der Betriebsmodus des Eccos wird mit dem kleinen Kippschalter auf Delay oder Looper festgelegt. Außerdem kann hier die Anzahl der Echowiederholungen in Notenwerten bei gedrücktem FDBK-Regler verändert werden. Es stehen Viertel, Achtel, punktierte Achtel und Achteltriolen zur Auswahl. Der Notenwert wird durch Blinken der Status-LED unter dem Schalter angezeigt. Die maximale Verzögerungszeit beträgt 1500 Millisekunden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite laden fünf Potis, ein Mini-Switch und zwei Fußschalter zum Klangformen ein.

Looper
Jetzt geht es weiter mit dem Looper, der aktiviert ist, wenn der Mode-Schalter auf Looper steht, was die leuchtende Looper-LED quittiert. Nun kann der aktuell eingestellte Delay-Sound zum Einspielen in den Looper verwendet werden. Die Regler des Delays sind auch in diesem Mode aktiv, lediglich der Depth-Regler hat eine andere Funktion, er bestimmt jetzt die Lautstärke des Loops.
Fußschalter
Auch die beiden Fußschalter haben je nach Mode unterschiedliche Funktionen. Beim Delay-Mode wird ganz normal mit dem linken Schalter (Bypass) der Effekt aktiviert und mit dem rechten (Tap) das Tempo eingetippt, das die Notenwerte der Echowiederholungen bestimmt. Die Einstellung des Time-Reglers wird deaktiviert, sobald der Tap-Schalter betätigt wird. Wird er gedrückt gehalten, ist Endlos-Feedback angesagt.
Im Looper-Mode ist der linke Schalter für Record, Play und Stop zuständig. Der erste Loop wird aufgenommen, sobald der linke Schalter (Bypass) gedrückt wird. Das Ende des Loops wird gesetzt, wenn der Bypass-Schalter noch einmal betätigt wird, und der Loop wird von vorne abgespielt (Play). Overdubs werden aufgenommen, drückt man den Bypass-Schalter bei abgespieltem Loop erneut. Will man ihn stoppen, muss der Bypass-Schalter zweimal kurz hintereinander gedrückt werden.Soll der Loop rückwärts laufen, geschieht das nach zweimaligem Betätigen des Tap-Schalters, für Half Speed reicht das einmalige Drücken. Eine Undo-Funktion ist auch integriert: Soll die letzte Aufnahme gelöscht werden, wird der FDBK-Regler für eine Sekunde gedrückt gehalten. Der komplette Loop wird gelöscht, wenn der Tap-Taster für 1,5 Sekunden gedrückt wird.

Presets
Das Eccos bietet die Möglichkeit, drei Einstellungen auch als Preset abzuspeichern. Ein Preset wird aufgerufen, indem der Bypass-Schalter im Delay-Mode zweimal hintereinander oder der FDBK-Regler einmal gedrückt wird. Mit dem Tap-Taster kann dann zwischen den drei Preset-Speicherplätzen, die von den Preset-LEDs angezeigt werden, gewählt werden. Soll eine Einstellung als Preset gespeichert werden, wird zuerst der entsprechende Platz angewählt und dann die Einstellung der Reglern vorgenommen. Wenn alles passt, wird der Tap-Schalter für zwei Sekunden gedrückt gehalten.
Beim Eccos haben sich die Entwickler wirklich einiges einfallen lassen, wie man ein Pedal mit fünf Reglern und drei Schaltern mit so vielen Funktionen ausstatten kann. Und das ist ihnen auch gelungen, zumal man die wichtigsten Parameter in der ersten Ebene im sofortigen Zugriff hat. Die Konzeption, eine zweite Ebene durch Drücken des mittleren Potis zu erreichen, erlaubt die Bedienung mit einer Hand. Optisch ist es allerdings etwas verwirrend, wenn man einige Parameter in der “zweiten Reihe” editiert hat, die Regler aber etwas anderes anzeigen.

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