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Kala Solid U-Bass SUB 5-String Test

Im Jahre 2011 führte Kala die SUB-Serie ein, um den Ukulele-begeisterten Bassisten eine günstige Alternative zu den handgefertigten Solidbody-U-Bässen aus der California-Serie bieten zu können. Die Instrumente aus der SUB-Serie werden zwar in China gefertigt, das Setup und die Bespannung mit den speziellen Polyurethane-Saiten wird allerdings in den USA vorgenommen, sodass Kala letztendlich auch die Qualitätssicherung der preiswerten Solidbody-U-Bässe in den eigenen Händen hat.

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Vier Jahre nach Einführung des SUB Solidbody-Viersaiters ergänzte Kala die Serie mit einem fünfsaitigen Modell und reagierte damit auf den Wunsch vieler Tieftöner nach einer Solidbody-Ukulele mit tiefer H-Saite. Ob der dieser U-Bass mit seiner ultra kurzen 20,5-Zoll-Mensur auch als Fünfsaiter überzeugt, erfahrt ihr in diesem bonedo-Test.

Details

Der Solidbody-Fünsaiter ist – genau wie das viersaitige Modell – in vier verschiedenen Finishes erhältlich. Neben dem klassischen Sunburst meines Testkandidaten stehen die Optionen Schwarz, Rot und Cherry Burst zur Wahl. Für den Korpus des SUB-Fünfsaiters hat Kala Pappel gewählt – ein relativ günstiges, einfach zu verarbeitendes Holz, das gerne bei Low-Budget-Instrumenten verwendet wird. Klanglich muss das allerdings nichts Negatives bedeuten, denn in seinen klanglichen Eigenschaften ähnelt Pappel der Linde und kann somit durchaus warme, mittenbetonte Sounds liefern.

Fotostrecke: 4 Bilder Kala hat den Wunsch vieler Bassisten erhört und erweitert mit der 5-saitigen Version seine U-Bass SUB-Serie.

Der aufgeschraubte Hals der Ukulele besteht aus Mahagoni, während für das Griffbrett klassisches Palisander zum Einsatz kommt. Im Griffbrett parken 22 Bünde und runde Lagenmarkierungen für die problemlose Navigation auf dem zugegebenermaßen vergleichsweise kurzen Hals der Ukulele. Als Finish kommt ein deckender Hochglanzlack zum Einsatz, der auch die Kopfplatte des U-Basses überzieht.
Damit sind wir schon bei den Themen Hardware und Tonabnehmer-Ausstattung meines Testkandidaten aus chinesischer Fertigung. Für die fünf Stimmmechaniken auf der Kopfplatte zeichnet der Hardware-Spezialist Hipshot verantwortlich. Installiert wurden speziell für die U-Bässe und ihre dicken Poly-Saiten entwickelten Ultralite-Modelle vom amerikanischen Traditionshersteller.

Fotostrecke: 5 Bilder Beim Hals hat der Hersteller sich für Mahagoni entschieden.

Die Polyurethane-Saiten laufen am anderen Ende des Basses über einen Palisander-Steg, der mit zwei Rändelschrauben in der Höhe justiert werden kann. Hinter dem Steg werden die Saiten in einem relativ steilen Winkel durch den Korpus geführt, was für einen hohen Auflagedruck auf den im Steg sitzenden Piezo-Tonabnehmer sorgt.

Fotostrecke: 4 Bilder Am Korpusende befindet sich ein Palisandersteg mit integriertem Piezo-Tonabnehmer.

Die gesamte Elektronik für den SUB U-Bass kommt übrigens aus deutschen Landen: sowohl der Tonabnehmer als auch der Zweiband-Equalizer stammen von der Firma Shadow-Electronics, die auf die Entwicklung von Tonabnehmersystemen und Preamps für akustische Instrumente spezialisiert ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Das aktive Shadow U-Bass NFX Tonabnehmersystem ist mit einer Lautstärkeregelung und 2-Band EQ Elektronik ausgestattet.

Die Shadow-Elektronik stattet den Kala Solid-Body U-Bass mit einem Regler für die Lautstärke des Instruments, einem EQ-Regler für die Bässe und einem weiteren EQ-Regler für die Höhen aus. Zum Betrieb wird eine handelsübliche 9V-Batterie benötigt, die zusammen mit der Elektronik in einem Fach auf der Rückseite des Instrumentes sitzt. Ausgeliefert wird der günstige Solidbody U-Bass lobenswerterweise in einer sehr gut gepolsterten Gigbag, mit der sich das Instrument bequem und sicher transportieren lässt.

Fotostrecke: 2 Bilder Im Lieferumfang der kompakten 5-String Ukulele ist ein passendes U-Bass Gigbag enthalten,…
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Praxis

Der kleine Kala-Bass spielt sich natürlich anders als ein ausgewachsener E-Bass und es dauert schon seine Zeit, bis sich die Motorik an die neuen Maße angepasst hat. Als Spielposition bevorzuge ich eigentlich bei Bassukulelen eine Haltung ähnlich der klassischen Gitarrenhaltung im Sitzen, bei welcher das Instrument auf dem linken Oberschenkel platziert wird. Die Position der rechten Anschlagshand ist bei dieser Haltung einfach am natürlichsten und die Ukulele kann zudem nicht nach rechts wegrutschen.
Am Gurt hängt der Miniatur-Bass tatsächlich auch ganz passabel, er pendelt sich allerdings eher in der Waagerechten ein und man ist ständig versucht, den Hals nach oben zu schieben, um die Spielhaltung zu optimieren.
Verständlicherweise erfordert auch die Spieltechnik eine Anpassung an die speziellen Parameter der Ukulele. Wenn man mit der rechten Hand zu stark anschlägt, würgt man die Töne ab, weil die Saitenspannung des U-Basses, bedingt durch seine kurze Mensur und die speziellen Polyurethane-Saiten, sehr gering ist. Mit einer Portion Experimentierfreude und etwas Geduld findet man mit der Zeit aber die richtige Anschlagstärke für einen runden und vollen Sound, und die Greifhand passt sich nach meinem Empfinden ohnehin sehr schnell den kurzen Bundabstände der Ultra-Shortscale-Mensur an.
Kommen wir Thema “Sound” und hören uns anhand einiger Audiobeispiele an, was die preiswerte Ausführung des Kala-Fünfsaiters in dieser Disziplin zu bieten hat.

Audio Samples
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EQ in Flatstellung
Der Sound ist erstaunlich voll und selbst in den tiefsten Lagen ausreichend durchsetzungsfähig.
Der Sound ist erstaunlich voll und selbst in den tiefsten Lagen ausreichend durchsetzungsfähig.

Ich habe in einem vorangegangenen Test bereits die viersaitige Version des SUB Solidbody U-Basses getestet und war damals bereits vom erwachsenen und praxistauglichen Sound der Ukulele erstaunt. Der fünfsaitige U-Bass klingt erwartungsgemäß genauso so rund und tief – aber er kann eben noch tiefer! Die H-Saite funktioniert trotz der kurzen Mensur wirklich überraschend gut – die Töne klingen definiert und fügen sich homogen in das Klangbild des Instrumentes ein. Logischerweise ist die Spannung der H-Saite geringer als bei den anderen vier Saiten, Kala hat allerdings eine sehr dicke Saite aufgespannt, damit sie sich nicht allzu schlapp anfühlt – das Spielgefühl geht also durchaus in Ordnung.
Die EQ-Regler im Cockpit der Ukulele packen richtig kräftig zu. Wenn man nur den Bassregler aufdreht, läuft man deshalb schnell Gefahr, dass der Sound aus den Fugen gerät. Das Mittenspektrum wird von den Bassfrequenzen überlagert und der Sound verliert seine Konturen. Dem kann man erfolgreich entgegenwirken, indem man gleichzeitig den Höhenregler voll aufdreht. Der Sound bleibt dann zwar super mächtig und basslastig, die einzelnen Töne sind jedoch gut ortbar, wie ihr im folgenden Audiobeispiel hören könnt.

Audio Samples
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Alle Regler auf Vollanschlag

Zum Schluss gibt es noch ein Walkingbass-Beispiel, für das ich den Equalizer meines Testkandidaten etwas genauer dosiert habe. Die Bässe wurden diesmal nur leicht geboostet, eine kräftige Höhenanhebung macht die Anschläge deutlicher und sorgt für etwas mehr Transparenz im Sound. Klappt und klingt super, finde ich!

Audio Samples
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Bassregler: 25%, Höhenregler: 80%
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Fazit

Der Kala SUB Solid U-Bass 5-String ist eine günstige Alternative zu den handgefertigten California-Modellen und bietet Bassisten die Möglichkeit, ihre Basssammlung für relativ kleines Geld mit einer gut klingenden fünfsaitigen Bassukulele zu ergänzen. Das Fernost-Model klingt insgesamt zwar nicht ganz so definiert und straff wie das Modell aus dem amerikanischen Custom-Shop, der Sound ist aber dennoch erstaunlich voll und selbst in den tiefsten Lagen ausreichend durchsetzungsstark, sodass die Ukulele durchaus in einer Band eingesetzt werden kann. Auch in Sachen Verarbeitung leistet sich Kala keine Patzer. Die Holzarbeiten wurden ebenso ordentlich ausgeführt wie die Lackierung, und alle Hardware-Komponenten verrichten ihren Dienst einwandfrei. Klare Empfehlung für Ukulelen-Fans, die auf eine tiefe H-Saite nicht verzichten wollen!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Form
  • erwachsener, fetter Basssound
  • ordentliche Verarbeitung
  • gut integrierte H-Saite
  • hoher Spaßfaktor
Contra
  • Sound etwas mittenscheu
  • hohe Lagen kaum spielbar
  • gewöhnungsbedürftige Handhabung
Artikelbild
Kala Solid U-Bass SUB 5-String Test
Für 379,00€ bei
Wer eine gutklingende Bassukulele mit zusätzlicher tiefen H-Saite sucht, wird sich schnell mit der Kala SUB Solid U-Bass 5-String anfreunden.
Wer eine gutklingende Bassukulele mit zusätzlicher tiefen H-Saite sucht, wird sich schnell mit der Kala SUB Solid U-Bass 5-String anfreunden.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Kala
  • Modell: Solidbody SUB U-Bass 5-String
  • Herstellungsland: China
  • Mensur: 20,5 Zoll
  • Korpus: Pappel, deckend lackiert, Sunburst-Lackierung
  • Hals: geschraubt, Mahagoni, Palisandergriffbrett, 22 Bunde
  • Steg: Palisander
  • Tonabnehmer: Piezo von Shadow
  • Preamp: Shadow, Vol/Bass/Treble, 9V-Batterie
  • Hardware: Hipshot-Stimmmechaniken, Kunstoffsattel
  • Saiten: spezielle Saiten aus Polyurethane
  • Zubehör: Gigbag, leicht gepolstert
  • Preis: 539,- Euro (Ladenpreis im Juli 2017)
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Profilbild von Alexander Kranich

Alexander Kranich sagt:

#1 - 09.03.2020 um 21:44 Uhr

0

Hallo! Ist es möglich auf den Bass auch Metallsaiten draufzumachen?

    Profilbild von rainer.bonedo

    rainer.bonedo sagt:

    #1.1 - 10.03.2020 um 17:32 Uhr

    0

    Hallo Alexander! Normale Saiten E-Bass Saiten aus Metall hätten wegen der extrem kurzen Mensur sicherlich deutlich zu wenig Spannung. Kala hat aber speziell für die U-Bässe entwickelte Roundwound-Saiten im Programm. Die haben zumindest Silber beschichtete Umwicklungen, der Kern ist bei denen allerdings aus Nylon. Vielleicht hilft Dir das ja weiter: https://www.thomann.de/de/k...
    Viele Grüsse! Rainer

    Antwort auf #1 von Alexander Kranich

    Antworten Melden Empfehlen
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