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JHS Pedals Legends of Fuzz Serie Test

JHS Legends of Fuzz nennt sich die Fuzz-Pedal-Serie, mit der es sich die in Kansas ansässige Pedalschmiede zur Aufgabe gemacht hat, vier klassische Fuzzpedale der 60er Jahre neu aufzulegen und mit ein paar Besonderheiten zu veredeln. Diese Pedal-Wiederauferstehungen stecken allesamt in stilsicheren schwarzen Gehäusen und hören auf die Namen Supreme, Bender, Smiley und Crimson. Vorbild sind die Fuzz-Evergreens Univox Fuzz, Tone Bender, Fuzz Face und Mike Matthews Red Army Overdrive.

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Zum überwiegenden Teil sind die seltenen Originale nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich und werden dort zu teilweise horrenden Preisen gehandelt. Da erfreut die Nachricht umso mehr, dass JHS-Entwickler Josh Smith die Replikas deutlich erschwinglicher in dieser Vielfalt und zusätzlichen schaltbaren Modifikationen anbietet. Mir liegt das komplette Quartett vor und ich möchte euch die darin verborgenen Sounds natürlich nicht vorenthalten.

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Details

Gehäuse/Optik

Alle Pedale erscheinen in einem schwarzen Metallgehäuse, das nach vorne leicht abgeschrägt ist und mit den Maßen 155 x 95 x 52 mm etwas größer als ein Standard-Pedalgehäuse ausfällt. Die Oberseite beherbergt nur den On/Off-Schalter samt roter LED sowie den Namen des Pedals und das Firmenlogo, denn die Bedienelemente und Anschlüsse sind überwiegend stirnseitig angebracht. Hier finden sich Ein- und Ausgang, jeweils im 6,3 mm Klinkenformat, sowie der Eingang für das optional erhältliche 9V-Netzteil, das jedes Fuzz jedoch nur mit schlappen 4 mA füttern muss. Je nach Pedal warten hier auch zwei bzw. drei schwarze Kunststoffpotis, die sich stilistisch tadellos in das klassische Gesamtbild einordnen. An der linken Seite zeigt sich an jedem Pedal ein roter Mode-Druckknopf, und im Falle des Supreme gesellt sich sogar noch ein zweiter Tone-Knopf hinzu, Elemente, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die JHS Legends of Fuzz Serie setzt sich aus dem Bender,…

Die Bodenplatte ist seitlich mit vier Kreuzschrauben arretiert, allerdings ist es ausreichend, die beiden hinteren zu lösen, um das Bodenfach bequem ausklappen zu können. Hier befindet sich der Anschluss für eine 9V-Blockbatterie, was bei einem so minimalen Stromverbrauch durchaus eine Option sein kann.
Insgesamt wirken alle Pedale sehr solide und roadtauglich verarbeitet und kommen optisch auch mit dem nötigen Mojo, um an die Entstehungszeit ihrer Vorbilder erinnern zu können. Übrigens arbeiten alle Pedale voll analog und sind mit True Bypass ausgestattet.
Zum Lieferumfang gehören einige Goodies wie ein Manual, ein Button, ein Sticker, ein Gravity-Plektrum und vier anklebbare Gummifüße aus dem Hause 3M.

Bedienung

Zunächst betrachten wir jedes Fuzzpedal für sich, aber auch, aus welchem “Stall” die Vorlage kommt. Wer sich eingehender mit dem Thema Fuzz beschäftigen möchte, dem sei übrigens dieser Artikel ans Herz gelegt:

Supreme

Für das Supreme stand das Univox/Shin-Ei Superfuzz Pate, ein Oktavfuzz-Pedal, das seinen Ursprung in den späten 60ern hat. Das Original wurde anfangs noch in Japan von der Firma Honey als “Psychedelic Machine” hergestellt. Aus Honey wurde später die Marke Shin-Ei, die das Pedal sowohl unter eigenem Namen, als in den USA auch für andere Hersteller beispielsweise unter der Bezeichnung Jax, Unicord oder Univox vertrieb. Bekannte User waren unter anderen Pete Townsend, die White Stripes oder die Beastie Boys.
Wie beim Original haben wir hier einen Volume-Regler für die Lautstärke, Expand für den Fuzz-Zerrgrad und einen Tone-Knopf, der die Mitten absenkt und damit einen weniger aggressiven Attack liefert. Neu im Vergleich zum Vorbild ist beim Supreme der “Mode”-Schalter, der eine JHS-hauseigene Modifikation anwirft und dadurch den Oktaver-Effekt etwas deutlicher hervorhebt, die Mitten betont und mehr Output liefert.

Fotostrecke: 7 Bilder Als erstes Pedal erscheint das Supreme im Testlabor,…

Bender

Wie der Name vermuten lässt, war hier der Sola Sound Tone Bender die Vorlage. Das Original entstand 1965 in der Werkstatt von Gary Hurst, der wiederum das Maestro Fuzz Tone als Vorbild auserkoren hatte. Den Tone Bender gab es in diversen Ausführungen und JHS Mastermind Josh Scott nahm seine 1973 MK3 Silver/Orange “Onomatopoeia”-Version als Blaupause.
Zum Einsatz kam der Tone Bender z.B. bei folgenden Künstlern: Led Zeppelin, Jeff Beck, The Beatles, Mick Ronson (David Bowie), und My Bloody Valentine.
Der Bender besitzt einen Volume-Regler für Lautstärke, Tone für EQing und Attack für den Zerrgrad. Auch hier findet sich eine JHS-Modifikation, die mit dem Mode-Knopf aktiviert wird und mehr Mitten und Output bereitstellt.

Fotostrecke: 7 Bilder Das JHS Bender hat den Sola Sound Tone Bender als Vorlage.

Smiley

Jeder, der die Optik des Fuzz Face kennt, weiß, dass sich hinter Smiley nur die grinsende, kreisfömige Erscheinung dieses Klassikers verbergen kann.
1966 entstand das Vorbild im Hause von Ivor Arbiter, Firmengründer von Dallas Arbiter und mutmaßlich übrigens auch der Erfinder des Beatles-Logos.
Frühere Modelle wurden noch mit einem Germanium-Transistor ausgeliefert, der später gegen Silizium-Transistoren getauscht wurde, eine Bauart, die übrigens von Jimi Hendrix aufgrund des aggressiveren Sounds bevorzugt wurde.
Unter den prominenten Anwendern finden sich Jimi Hendrix, Jack White, Eric Clapton, David Gilmour und Eric Johnson.
Wie das berühmte Vorbild besitzt auch der Smiley lediglich einen Volume-Regler für Lautstärke und einen Fuzzregler für die Verzerrung. Der obligatorische Mode-Knopf an der Seite aktiviert wieder die JHS-Modifikation, die in diesem Fall einen Gainboost bereitstellt.

Fotostrecke: 7 Bilder Mit den Maßen 155 x 95 x 52 mm ist auch das Smiley etwas größer als ein Standard-Pedalgehäuse.

Crimson

Für das Crimson finden wir das Vorbild im “Mike Matthews Red Army Overdrive” von Sovtek, eine Nachbildung jenes seiner Pedals, das der eine oder andere unter dem Namen “Big Muff” kennt und das Mike Matthews vor der Schließung von Electro Harmonix 1984 vertrieb. Diese erste russische Auflage unterschied sich von den Nachfolgern durch einen wärmeren und definierteren Sound, wurde aber nur in geringer Stückzahl hergestellt. Berühmte Player des Pedals sind z.B. die Smashing Pumpkins, Sonic Youth, David Gilmour oder die White Stripes.
Auch hier treffen wir drei Regler, nämlich Volume für die Lautstärke, Tone für den EQ und Distort für den Fuzz-Zerrgrad. Der seitlich angebrachte Mode-Knopf wirft die JHS-Modifikation an, die als Mittenboost fungiert und für bessere Durchsetzungskraft im Mix sorgt.

Fotostrecke: 7 Bilder Als letztes Pedal im Test erscheint das Crimson auf dem Labortisch.
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