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Harley Benton CST-24T Deluxe Test

Mit der Harley Benton CST-24T Serie orientiert sich die Hausmarke des Musikhaus Thomann unübersehbar am Design von PRS-Gitarren, aber bekanntermaßen nicht an deren Preis. Wer die Entwicklung dieser Eigenmarke über die Jahre verfolgt hat, der weiß, dass bei einem Großteil des Angebotes ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis eines der maßgebenden Kriterien ist, mit dem sich die Produkte auszeichnen.

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Auch die Harley Benton CST-24T Deluxe bewegt sich auf den ersten Blick in diesen Gefilden: Ein attraktives Äußeres, das mit einem Preis von nur wenig mehr als 200 Euro eigentlich nicht zusammenpassen will. Hier stellt sich die Frage nach den inneren Werten, denn bekanntlich ist auch bei einer Gitarre eine perfekte Optik in dem Moment hinfällig, in dem sie ihrer Hauptaufgabe nicht gerecht werden kann. Wie sich das bei unserer Kandidatin verhält, werden wir herausfinden.v

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Details

Optik/Verarbeitung:

Die Gitarre wird in einem Karton geliefert, in dem auch ein Hinweis zu finden ist, dass ab Werk ein Satz D’Addario EXL 110 .010-.046 Saiten aufgezogen wurde. Eine sehr gute Idee, denn oft schmälern vor allem bei günstigen Instrumenten minderwertige Saiten den ersten Eindruck, der bei der CST-24T sehr edel und hochwertig ausfällt und locker mit wesentlich teureren Instrumenten mithalten kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Harley Benton CST-24T Serie orientiert sich unübersehbar am Design von PRS-Gitarren.

Der gewölbte Korpus besteht aus Mahagoni, auf den ein Riegelahorn-Furnier aufgeleimt wurde, dessen Maserung durch das Beizen schön zur Geltung kommt. Ein cremefarbenes Binding darf auch nicht fehlen und umrundet den Korpus. Diese Arbeiten wurden weitestgehend sauber ausgeführt.

Im unteren Cutaway ist eine PRS-typische Ausfräsung zu finden, die den Zugang zu den höchsten Lagen erleichtert. Aber auch die Rückseite ist im Rippenbereich ausgefräst und sorgt so für eine verbesserte Ergonomie. Dort ist neben dem Tremolo- auch ein Elektronikfach zu finden, die beide jeweils mit einem schwarzen, versenkt eingelassenen Kunststoffdeckel verschlossen und versenkt angeschraubt wurden.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Vintage-Style-Wilkinson-WVPC-Tremolo liegt auf dem Korpus auf.

Die Saiten werden durch den Korpus in ein Vintage-Style-Wilkinson-WVPC-Tremolo eingefädelt, das mit sechs Schrauben mit dem Korpus verbunden ist und einen steckbaren Tremoloarm besitzt. Dieser bleibt in jeder gewünschten Position stehen. Das Tremolo liegt auf dem Korpus auf und wird rückseitig im Tremolofach von drei Federn gehalten.

Für die Abnahme der Saiten sorgen zwei Roswell HAF AlNiCo5 Open-Coil-Humbucker, die mit einem Volume- und einem Tone-Poti geregelt werden. Das Tone-Poti ist als Push/Pull-Variante verbaut, was ein Coil-Split der Doppelspuler ermöglicht. Beide Tonabnehmer sind in cremefarbene Rahmen geschraubt und lassen sich wie gewohnt in der Höhe justieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei Roswell HAF AlNiCo5 Open-Coil-Humbucker in Steg- und Halsposition sorgen für ein druckvolles Klangbild.

Laut Herstellerdiagramm verfügen beide Pickups über einen recht ausgeprägten Bass, sind in den Mitten eher ausgehöhlt und auch die Höhenwiedergabe hält sich vornehm zurück. Wir wissen aber auch, dass Diagramme eine Sache sind, die Praxis aber eine ganz andere sein kann. Daher bin ich schon sehr gespannt, wie sich die Pickups im Praxisteil schlagen werden.

Die Regler besitzen griffige Metallknöpfe und drehen sich mit ausreichend Widerstand. Weit abgedrängt und auf halbem Weg zwischen hinterer Tremolokante und Zarge befindet sich der Dreiwegschalter zum Anwählen der Tonabnehmer – für meinen Geschmack dann doch etwas zu weit vom Ort des Geschehens entfernt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Klangregelung besteht aus einem Volume- und einem Tone-Poti,…

Die üblichen beiden Gurtpins befinden sich am oberen Horn und in der unteren Zarge. Beide sind mit einem Filzplättchen unterlegt, um ein Beschädigen des Lacks zu verhindern. Sehr gut!

Hals:

Der eingeleimte und ebenfalls mit einem cremefarbenen Binding versehene Hals besteht, wenn ich das richtig sehe, aus drei Teilen Mahagoni, auf die ein Griffbrett aus Roseacer geleimt wurde. Dabei handelt es sich um wärmebehandeltes Ahorn – wenn es die Produktbeschreibung nicht erwähnt hätte, wäre es bei mir als Palisander durchgegangen. In das Griffbrett wurden 24 Jumbo-Bünde eingesetzt und ordentlich weiterbearbeitet, scharfe Kanten sucht man vergeblich. Weiße Punkteinlagen im Griffbrett und kleine, schwarze Punkte im Binding sorgen für die nötige Orientierung auf dem Hals – allesamt sauber in den Hals gearbeitet. Laut Hersteller besitzt der Hals ein C-Shape und einen Radius von 350 mm, somit fällt er in die Kategorie “modern”. Der 42 mm breite Sattel besteht aus Graphit und führt die Saiten ohne Spiel auf die angewinkelte Kopfplatte, die sechs geschlossene Mechaniken beheimatet. Diese sind vernickelt und sorgen für einen exakten Stimmvorgang. Falls die Halskrümmung eingestellt werden muss, kann dies mit dem mitgelieferten Werkzeug vorgenommen werden. Der Zugang zum Hals-Einstellstab befindet sich unter einer Kunststoffabdeckung direkt hinter dem Sattel.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Mahagonihals ist eingeleimt und mit einem cremefarbenen Binding versehen.

Die in Vietnam gefertigte Gitarre bringt satte 3934 Gramm auf die Waage und besitzt eine PRS-typische Mensur von 635 mm, die exakt zwischen der einer Fender und einer Gibson liegt.
Die Verarbeitung ist für eine Gitarre dieser Preislage schlicht sensationell – sicherlich gäbe es hier und da Kleinigkeiten zu finden, würde man mit der Lupe etwas genauer schauen, das wäre aber nicht fair. Daher geht es jetzt auch direkt mit dem Praxisteil weiter.

Kommentieren
Profilbild von Kuni

Kuni sagt:

#1 - 23.06.2018 um 11:59 Uhr

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"Der Korpus besteht aus Mahagoni, auf den eine gewölbte Ahorndecke geleimt wurde."
Das dürfte mit ziemlicher Sichereheit in einem Punkt nicht stimmen. Die Decke ist nicht gewölbt weil das eine gewölbte Ahorn-Decke ist. Die Decke ist gewölbt, weil das Mahagoni gewölbt ist, auf das das Ahorn-Funier formaufgeleimt ist.So ist es zumindest bei meiner CST24T Paradise Flame.

    Profilbild von Bassel

    Bassel sagt:

    #1.1 - 26.06.2018 um 08:53 Uhr

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    Hi Kuni,Du hast natürlich recht, es handelt sich um ein aufgeleimtes Ahorn- Furnier.
    Die Änderung im Test wird gleich vorgenommen.
    Danke für den Hinweis.Grüße
    Bassel

Profilbild von Kryptyk

Kryptyk sagt:

#2 - 21.09.2018 um 13:45 Uhr

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Und wieder einmal beweist Harley Benton, das gutes Equipment und gute Gitarren nicht die Welt kosten müssen. Bedenkt man das bei "Markenhersteller" mindestens 1/3 des Preises für den Namen bezahlt wird und man auch die Zwischenhändler und eventuelle Endorser als Endverbraucher mit bezahlt hat man bei Harley Benton für den Preis die Gitarren zu echten Gegenwert. Würde man bei "Markenhersteller" die Kosten für Endorser, den Markennahmen und die Werbung wegfallen, wären die "original" Gitarren auch nicht viel teurer......Daher wer die Qualität der HB Gitarren und dem Equipment am Preis festmacht, sollte sich mal ernsthaft überlegen, ob er für seine musikalische Ausrüstung, nicht viel zuviel gezahlt hat.

Profilbild von Andre Doernemann

Andre Doernemann sagt:

#3 - 25.09.2019 um 14:21 Uhr

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Mir fehlt noch ein Hinweis zum Hals, C, ja ob, aber wie ist die Dicke?

Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#4 - 12.05.2021 um 12:51 Uhr

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Wie so oft, eine wunderbare Gitarre von Harley Benton.
Aber generell, halte ich Splitting Coils für Unsinn, da nicht nur bei Dieser hier, sondern auch bei vielen anderen Gitarren (auch "Markenmodellen") das Splitting der Coils den dünnen Sound verursacht.(Sind eben als Humbucker und nicht als Single Coils ausgelegt). Will man unbedingt einen Humbucker und Single Colis Sound haben, dann sollte man lieber zu einer HSS oder HSH Gitarre greifen, da sind dann echte Single Coils drin und der Sound ist auch variabel und als echter Single Coil im Gegensatz zu den gesplitteten auch voller. Die Gitarre ist sehr gut für Rockmusik in Richtung: DIO, Scorpions etc.

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