Fender Bassman 810 NEO Test

Die Fender Bassman 810 NEO im bonedo-Test

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– Für die Bassman 810 NEO hat die amerikanische Traditionsfirma Fender Neodymlautsprecher von Eminence verwendet, was sich eindeutig im geringeren Gesamtgewicht niederschlägt. 

Details

Lediglich 52 Kilo für eine Box mit solchen Dimensionen bieten durchaus Argumente, denen man sich nicht generell verschließen sollte. Äußerlich wirkt die Fender Bassman 810 NEO wie eine herkömmliche, traditionelle Fender Bassman Box, doch hinter der grauen Stoffbespannung lauern Lautsprecher mit 1000 Watt Dauer- und 2000 Watt Spitzenbelastbarkeit und zusätzlich ein regelbarer Hochton-Horntreiber. Das Gehäuse ist mit schwarzem Tolex überzogen und besteht im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten aus Meranti-Sperrholz. Die Ecken sind durch Chrom-Metallkappen geschützt.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Blick auf die Rückseite der Box macht klar, wie sie bewegt wird…

Die zwei Rollen an der unteren Rückkante sind versenkt angebracht, was sie weniger anfällig für Beschädigung macht. Normalerweise verhalten sich solche Rollen auf unebener Bodenfläche recht problematisch, was bei der Bassman 810 NEO jedoch nicht der Fall ist. Hier sind sie großzügig dimensioniert und liegen zudem weit außen, was der Box eine sehr stabile Lage während des Rollens verleiht. Dank des geringeren Eigengewichtes lässt sie sich sehr komfortabel manövrieren. Unterstützt wird das Handling der 121,9 x 66 x 41,3 cm durch zwei fette Schalengriffe an der hinteren Ober- und zwei Klappgriffe an der Boxenunterseite. Ebenso finden sich standardmäßig zwei durchgehende Holz-Gleitschienen auf der Rückseite sowie ein massives Trittblech zur Schonung der Gehäuseverkleidung. Auf der Rückseite stehen ein Speakon- und zwei Klinkenanschlüsse zur Verfügung.

Praxis

Die Verarbeitung der Fender Bassman 810 NEO Box ist top. Sie ist definitiv roadtauglich und ihr Gewicht angesichts ihrer Größe äußerst angenehm. Rein optisch wirkt die Box wie eine traditionelle Variante im Vintagestyle, der Sound allerdings zeigt sich weitaus moderner und direkter, als man es von einer Vintage-Box erwarten würde. Kein Wunder, denn die Speaker sind schließlich moderne und extrem leistungsfähige Neodym-Konstruktionen.

Die Fender-Box sieht zwar wuchtig und klassisch aus, ist aber verhältnismäßig leicht und modern klingend.
Die Fender-Box sieht zwar wuchtig und klassisch aus, ist aber verhältnismäßig leicht und modern klingend.

Schon beim ersten Beispiel im Slapstyle auf einem aktiven Fodera Bass ist das nicht zu überhören. Die Ansprache der Neodymlautsprecher kommt sehr klar und direkt, die Speakerabnahme wirkt dabei sanfter als das Signal des Raummikros, das den Hochtöner deutlich hervorbringt. Letzterer unterstützt hervorragend den Aktivsound des Fodera und beide Amps liefern sehr gute Ergebnisse.
Übrigens: Über die verwendeten Verstärker, die Mikrofone, die Bassisten und das generelle Testverfahren werdet ihr auf der Audio-Vergleichsseite informiert. Dort könnt ihr auch alle 240 Audiofiles direkt miteinander vergleichen!  
Beispiel Fodera Bass Slap:

Audio Samples
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Der Fingersound zeigt sich bei der Fender Bassman 810 NEO härter, als man es von Boxen mit konventionellen Lautsprechern her kennt. Was das direkte Speakersignal angeht, ist das vollkommen in Ordnung. Nimmt man den Hochtöner hinzu, wie beim Raummikrofonsignal zu hören ist, bekommt der Sound sehr spitze Höhen und Spiel-Nebengeräusche treten sehr laut hervor. Glücklicherweise ist der Hochtöner regelbar, sodass sich dieser Effekt bei Bedarf abmildern lässt.
Beispiel Fodera Bass Finger:

Audio Samples
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Das folgende Beispiel mit einem Fender Precision und gespielt mit Pick wirkt sehr metallisch. Das kann man gut finden oder auch nicht, Tatsache ist, dass die Box hier sehr deutlich die Höhen featured. Im allgemeinen Kontext hat man das Gefühl, dass sie toll klingt, aber etwas mehr Wärme und Volumen in den Tiefbässen ihr auch nicht schaden würden. Auf größeren Bühnen, die von sich aus bereits zu tiefen Eigenresonanzen und zum Wummern neigen, kann aber genau diese Eigenschaft der Fender 810 NEO ein klarer Vorteil sein.
Beispiel Precision mit Pick, muted:

Audio Samples
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Moderne, bissige Overdrivesounds sind nicht unbedingt die Stärke der Fender Bassman 810 NEO. Der verzerrte Sound klingt sehr brutal und im Raum sogar teilweise unangenehm bis schmerzhaft. Auch die Paarung mit dem sehr neutral ausgelegten, linear eingestellten TecAmp PUMA zeigt hier kein befriedigendes Ergebnis.
Beispiel Precision mit Pick, Overdrive:

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Der sehr cleane Flatwound Sound zeigt sich ein wenig steril. Man hört einen schönen, definierten Ton, aber es fehlt wieder das, was schon an anderer Stelle mit Wärme umschrieben wurde.
Beispiel Flatwound:

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Fazit

Die Fender Bassman 810 NEO ist eine tolle 8×10“ Bassbox im mittleren Gewichtssegment, die sehr ausgewogen klingt. Sie ist enorm leistungsfähig und bietet ein sehr flexibles Soundprofil, passend für nahezu jede Musikrichtung. Was ihr etwas fehlt, das ist Charakter. Sie klingt sehr klar, aber auch einen Hauch steril. Das soll jedoch nicht von einem persönlichen Test abschrecken. Sie ist definitiv eine hörenswerte Box, speziell, weil sie trotz Neodymbauweise noch relativ konventionell klingen kann.
Wenn ihr auf diesen Text klickt, gelangt ihr zur Hauptseite des Testmarathons. Wir hatten acht 8×10“-Boxen im Vergleichstest!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • moderne Box im Vintagelook
  • ausgewogener Sound über volles Frequenzspektrum
  • sehr vielfältig einsetzbar, Alleskönner
  • regelbarer Hochtöner
  • Speakon- und Klinkeneingänge
  • Schalengriffe auf der Rückseite
  • Rollen
  • Gleitschienen auf der Rückseite
  • niedriges Gewicht durch Neodymlautsprecher
Contra
Artikelbild
Fender Bassman 810 NEO Test
Für 1.688,00€ bei
Althergebrachte Optik, aber moderne Features: 810 NEO
Althergebrachte Optik, aber moderne Features: 810 NEO
Spezifikationen
  • Größe (cm) H x B x T: 121,9 x 66 x 41,3
  • Gewicht (kg): 52
  • Watt (RMS): 1000
  • Watt (Peak): 2000
  • Impedanz: 4 Ohm
  • Hochtöner: Ja
  • Horntreiber: regelbar
  • Anschlüsse: 1 x Speakon; 2 x Klinke
  • Frontbespannung: Stoff
  • Überzug: Tolex (schwarz)
  • Rollen: 2x versenkt
  • Eckenschutz: Metall
  • Gleitschienen: ja
  • Trittblech: ja
  • Lautsprecher: Eminence Neodym
  • Griffe: 2x Schale (oben); 2x Klapp (unten)
  • Preis: 1902,– (UVP)
Hot or Not
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Die Fender-Box sieht zwar wuchtig und klassisch aus, ist aber verhältnismäßig leicht und modern klingend.

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