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Fabfilter Pro-Q 3 Test

Praxis

Fantastische Bedienbarkeit

Es sind die kleinen Dinge, die das Leben leichter machen. Und das merkt man beim Pro-Q 3 an jeder Ecke. Um einen EQ-Punkt zu setzen, muss man nur mit der Maus entsprechend in das Spektrum greifen und schon wird ein EQ-Punkt aktiviert. Eine Verständlichkeit, möchte man meinen – es gibt aber genügend schlechte Beispiele, wo Bänder erst angelegt bzw. aktiviert werden müssen, bevor man sie nutzten kann …
Klickt man außerdem weit außen ins Spektrum, wird automatisch ein Shelving-Filter angelegt, klickt man noch weiter außen, wird ein entsprechendes Cut-Filter erzeugt. Ansonsten werden natürlich standardmäßig Notch-Filter erzeugt. Danke Jungs, ihr habt wirklich mitgedacht!

Tolle Visualisierung, flexibler Analyzer

Individuelle Gain-, Frequenz- und Güte-Einstellungen können aber auch mit drei schön großen Reglern „traditionell“ und ohne Umschweife eingestellt werden. Hierbei wird immer nur ein Band dargestellt und farblich dezent illuminiert, was das Ganze wirklich übersichtlich macht. Gleichzeitig werden Anpassungen auch im Analyzer wunderbar animiert. Nicht zu vergessen: Die Skalierbarkeit der Ansicht sowie ein neuer, praktischer Full-Screen-Mode – und das alles nun auch mit Optimierung für Retina-Displays. Mac-Fans: Es sieht lecker aus!

Fotostrecke: 3 Bilder Peak Analyzer

Ebenfalls praktisch: Lässt man die Maus im unteren Analyzer-Bereich ruhen, geht das Plugin in den Analyzer-Fokus, blendet entsprechend EQ-Kurven aus und zeigt uns nun nur etwaige Peaks bzw. Ausreißer mit konkreten Frequenzen. Hilfe-Bubbles, Undo-Möglichkeiten, A/B-Varianten und reichlich Presets runden die User-Experience gebührend ab.

Neu, Neu, Neu

Das wichtigste neue Feature dürfte der optionale Dynamic-EQ-Mode für Bell- und Shelf-Bänder sein. Dynamisch bedeutet, dass es zusätzlich zum Gain einen Threshold gibt und seinen Überschreitungen entsprechend dynamisch den Gain herunter- bzw. heraufregelen. Beispielsweise lassen sich so schrille Cymbals nur im Moment ihres Auftretens in einem Mix entschärfen oder gar Kickdrums zeitlich isoliert boosten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Settings für den Song.

Dazu gibt es auch einen zuschaltbaren Auto-Threshold sowie auch einen Linear Phase Mode, wobei sich das Attack/Release-Verhalten hierbei noch minimal ändert. Apropos: dedizierte Regler für Attack, Release oder Ratio gibt es nicht – braucht es meiner Meinung nach aber auch nicht. 
Ebenfalls nicht unwichtig sind die neuen „Per Band Processing“ Optionen: Damit lassen sich pro Band Einstellungen auch nur für linkes, rechtes bzw. Mid oder Side Signal vornehmen. Ferner lassen sich die Spectrum Visualisierungen aller geöffneten Instanzen nun auch in einer GUI anzeigen, sodass sich überlagernde Probleme unterschiedlicher Spuren besser visuell erkennen lassen. Hierzu gibt es außerdem noch eine Collision Detection und einen Match-EQ.
Neu ist außerdem die Surround Unterstützung bis Atmos 7.1.2 sowie die neuen Brickwall Slopes für das LP- und HP-Filter. Hinzu kommt verbessertes MIDI Learn mit Optionen für das aktuell ausgewählte Band sowie die Unterstützung üblicher Pro Tools Hardware Control Surfaces. Alles in allem ein solides, umfassenden Update.

Klang

Klanglich gibt es nichts zu vermelden. Der EQ klingt sauber und präzise, einen Charakter entfaltet er nicht. Außerdem ist er äußerst sparsam auf der CPU. Wat willste mehr? Hierzu ein paar Beispiele eines Mixes mit dezenten Anpassungen und dann noch ein etwas drastischeres Edrum Beispiel. In beiden Fällen habe ich Natural Phase, Zero Latency und Linear Phase ausprobiert. Kleinere Unterschiede sind wahrzunehmen, mir gefällt hier besonders der Natural Phase Mode. Im Maximum Quality Mode des Linear Phase gibt es übrigens keine dynamischen Bänder mehr. Okay, ist halt so – na und?

Audio Samples
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Song – Dry Song – Zero Latency Song – Natural Phase Song – Linear Phase Medium Quality Song – Linear Phase High Quality Song – Linear Phase Maximum Quality (No Dynamic EQ) Edrum – Dry Edrum – Zero Latency Edrum – Nautural Phase Edrum – Linear Phase

Kritik

Zu meckern gibt es faktisch nichts. Das einzige Manko war – wenn überhaupt – nur ein kleiner, aktuell vorhandener Bug, wonach die GUI kurz verschwand. Ich gehe davon aus, dass dies zeitnah behoben wird. Ferner könnte man noch bemängeln, dass es wenig Nerd-Features wie Filtertyp-Wahl, Analog Distortion oder dedizierte Pre-Ringing-Optionen gibt. Aber ehrlich gesagt: Brauchen tut man es auch hier an dieser Stelle nicht.

Kommentieren
Profilbild von melo beaSt

melo beaSt sagt:

#1 - 17.04.2019 um 12:23 Uhr

0

Was heißt, dass der neue Dynamik-Mode längst überfällig war? :-)Ich meine, der Pro-Q3 ist ein absolutes Highend-Multifunktionstool.
Welcher EQ kann eine Flankensteilheit von 96dB pro Oktave?
Welcher EQ kann linear und nicht-linear arbeiten?
Welcher EQ bietet zum normalen Stereo auch eine MS-Matrix, mittlerweile sogar pro Band wählbar?
Bei welchem EQ kann man jedes einzelne Band seperat und so einfach und schnell abhören?
Welcher EQ kann die Bänder einfach in L,R,M,S splitten?
Welcher EQ bietet 24 Bänder mit komplett freier Filterwahl?
Welchen EQ kann man so frei skalieren?
Welcher EQ ist dabei so übersichtlich, einfach zu bedienen und günstig?
Und welcher EQ kann dynamisch und nicht dynamisch arbeiten?Mag sein, dass ich wie ein Fanboy klinge, aber was FabFilter abliefert ist allererste Sahne und ich finde es nicht überfällig, sondern eher nett, dass sie immer an weiteren Verbesserungen arbeiten und auch an so etwas denken.Selbst der Pro-Q war damals ein Highlight-EQ zudem, was ich bisher so an EQ's kannte. Ich fragte mich damals schon, wie man diesen EQ überhaupt noch verbessern könne, aber FabFilter hat es mit dem Pro-Q2 und nun Pro-Q3 gezeigt, wie es geht.Was mir jetzt nur noch an "Verbesserungen" einfallen würde:
- mehrere Filtertypen mit der Brickwall-Slope ausstatten
- mehrere Filtertypen mit dem Dynamik-Mode erweitern und zusätzlich Attack, Release und evtl. Hold-Regler integrierenAllerdings vermisse ich nichts von beidem, da die 96dB/Oktave schon quasi ein Alleinstellungsmerkmal darstellen und mehr als ausreichend sind.
Auch ein dynamisch eingestelltes Band klingt sehr sauber, so dass es einen Attack- oder Release-Regler eigentlich nicht braucht, was du ja auch sagtest.Achso, die Vollbild-Skalierung gab es auch beim Pro-Q2 schon. ;-)

Profilbild von Spankous

Spankous sagt:

#2 - 01.03.2020 um 08:43 Uhr

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Ich habe und liebe das Plugin. Wenn ich was wünschen dürfte wäre es trotzdem Attack-Release einstellungsoption für die Bänder.

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