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EBS Red Twister Test

Schuster bleib bei deinen Leisten! Binsenweisheit oder guter Rat? EBS jedenfalls hatte den Versuch gewagt, mit dem Red Twister in der Gitarristengemeinde Fuß zu fassen.

Als Antwort auf die ständig wachsende Zahl von Gitarristen, die EBS Bass-Bodentreter für ihre Zwecke missbrauchten, konzipierte der schwedische Hersteller diese kleine rote Kiste. Gestrickt nach dem gleichen Muster wie ihr großer schwarzer Bruder, der UniChorus, aber mit klarer Zielrichtung Gitarre. Leider ist der Red Twister nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden, und auch dort macht er sich recht rar.

Laut EBS war es ein Experiment, das man nach lediglich einigen Hundert gebauten Exemplaren wieder einstellte. Man wollte sich weiter dem Bassbereich widmen, in dem EBS groß geworden ist und wo die eigentliche Kompetenz lag und auch heute noch liegt. Wir haben den Red Twister quasi als „Vintage“-Effektpedal trotzdem im Testfeld belassen und geschaut, wie er sich gegen die Konkurrenz und seinen großen Bassbruder schlägt, und worauf wir verzichten müssen.

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AUFBAU UND KONZEPT
Der Red Twister ist optisch etwas kleiner ausgefallen als die Geräte aus der Bassabteilung und die Klinkenbuchsen wurden vertauscht angebracht, was im Eifer des Gefechts schnell zu Verwechslungen führen kann. Deshalb geht es hier links rein und rechts raus – für den Stereobetrieb auch doppelt.

Öffnet man die Bodenplatte, so versteckt sich auf der dahinter liegenden Platine ein Trimmpoti für die Justierung des Mischungsverhältnisses. Die Bauteile sind erstaunlich klein geraten und es herrscht großes Gedränge, weshalb beim Einstellen des Trimmers viel Feingefühl angesagt ist. Zwischen den beiden Reglern auf der Oberseite für die Geschwindigkeit und die Tiefe des Effektsignals sitzt ein kleiner Kippschalter, der drei Modes im Angebot hat: Flange, HVY für einen kräftigen Chorussound und Soft für eine weiche Modulation. Die Modulationsgeschwindigkeit ist im Vergleich zum UniChorus in Maximalstellung um einiges langsamer, sollte aber immer noch für heftige Eiertänze ausreichen.

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SOUND
Die Klangstruktur ist sehr klar und brillant, wobei das Gitarrensignal nicht überladen wirkt. Im Vergleich zum UniChorus hat das Effektsignal keine Höhenabsenkung, sodass das Prädikat Vintage leider nicht vergeben werden kann. Zwar liegt mir mehr die weiche und unaufdringliche Variante, aber ich muss zugestehen, dass auch hier der Klang recht edel herüberkommt.

Audio Samples
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Chorus Flanger

Ich habe alle in diesem Test vorgestellten Geräte immer wieder miteinander verglichen und laufend Kabel um- und eingesteckt. Im direkten Vergleich zum Bass-Chorus wirkt der Red Twister eine Spur härter.

Im Flangermodus bietet die Modulation durch die ausgeprägte Obertonstruktur einen aggressiveren Sound als bei den anderen Testgeräten. Das würde ich in diesem Fall aber in die Ecke „Geschmackssache“ schieben, denn auch hier kann mich der Flanger nicht überzeugen. Dabei denke ich an die Vergleiche mit dem Electro Harmonix Electric Mistress oder dem Maxon FL 9. Diese Geräte sind als reine Flanger ausgelegt und klingen sehr viel fetter und größer. Aus diesem Grund ist dieses Pedal in meinen Augen ein reiner Chorus.

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FAZIT
Der Red Twister aus dem Hause EBS ist ein sehr kleines Pedal, das analog arbeitet und mit einem sauberen Chorussound überzeugt. Dieser ist klarer als der von eher weich klingenden klassischen Geräte wie dem Analogman Bi Chorus, dem Boss CE-1 oder auch dem UniChorus, der ja ebenfalls aus dem Hause EBS stammt. Daher ist der Red Twister eher etwas für die Anhänger wirklich cleaner Chorussounds.
Kurzum: Sowohl die Verarbeitung als auch sein Klang sind in Regionen angesiedelt, in denen man nicht viel falsch machen kann. Wer also einen guten Chorus sucht und dieser kleinen, roten Kiste irgendwo in einer Wühlkiste oder im Internet begegnet, der kann getrost zugreifen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Kleines Gehäuse
  • Verarbeitung
  • Rauschverhalten
  • Internes Trimmpoti für das Mischungsverhältnis
Contra
  • Flangersound
Artikelbild
EBS Red Twister Test
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